Das Vermächtnis der Feen (German Edition)
stand ich vor dem Problem, in welcher Sprache sich meine Anderwelt-Figuren denn artikulieren sollten. Und kam auf den Gedanken, sie in Reimen sprechen zu lassen. Der Hintergrund: Die alten Mythen und Epen wurden oft in Reime gefasst, da sie ursprünglich nur mündlich überliefert wurden, und man sie sich so leichter merken konnte. Das war eine wunderbare Idee! – Die ich bald verfluchte! Ich glaube, ich habe in dieser Zeit sogar in Jamben gesprochen … Natürlich verlangsamte dies den Schreibprozess ungemein, aber heute bin ich froh, dass ich durchgehalten habe. Das Buch bekam auf diese Weise eine einzigartige Melodie, die meiner lieben Lektorin Carolin Böttler ganz besonders gefiel. Und so, hoffe ich, wird es auch meinen Lesern gehen.
Leseempfehlung:
Kathleen Weise, Im Land des Voodoo-Mondes
Als E-Book ebenfalls im Planet Girl Verlag erschienen:
Kathleen Weise
Im Land des Voodoo-Mondes
Ab 13 Jahren
ISBN 978 3 522 65099 1
Saint-Domingue 1789. Als die junge Französin Éloise mit dem Schiff auf der Karibikinsel landet, weiß sie noch nicht, was sie auf der Zuckerrohrplantage ihres Onkels erwartet: warme Sommernächte voller Blütenduft, aber auch das Leid der Sklaven und das unheimliche Trommeln, mit dem nachts die Geister beschwört werden. Als Éloise sich in den gut aussehenden Gabriel verliebt, gerät sie mitten in die Rassenkonflikte, die unter der scheinbaren Inselidylle schwelen. Und in den Bann des Voodoo. Albträume verfolgen sie, gefährliche Unfälle häufen sich. Gemeinsam mit Gabriel sucht Éloise nach Antworten.
Auszeichnungen:
»Buch des Monats Februar 2012« www.jugendbuch-couch.de
Die Idee zu dieser Geschichte kam mir während einer Voodoo-Ausstellung in Berlin, die ich gemeinsam mit einer Freundin besuchte. Als ich vor einem Spiegel stand, durch den man angeblich Kontakt zu Luzifer aufnehmen kann, trat eben diese Freundin neben mich, und ich flüsterte ihr zu: »Wenn der Teufel gerade auf mich aufmerksam geworden ist, weil ich in dieses Ding geschaut habe, dann hängst du jetzt auch mit drin.«
Worauf sie gelassen antwortete: »Dafür sind Freunde ja da.«
Dieses Buch ist also für Sandra Pinkert – weil sich echte Freunde mit dir gemeinsam dem Teufel stellen.
Im Jahr 1697 tritt Spanien das westliche Drittel der Karibikinsel Hispaniola an Frankreich ab. Dieser Teil heißt fortan Saint-Domingue und wird in den darauffolgenden Jahrzehnten zur reichsten Kolonie der Welt. Wichtigstes Handelszentrum ist die Hafenstadt Le Cap, die eigentlich Cap Français heißt.
Der sagenhafte Reichtum von Saint-Domingue gründet sich vor allem auf die Ausfuhr von Zucker, Kaffee und Tabak. Doch die Zuckerrohrplantagen sind für all jene, die unter den schwierigen klimatischen Bedingungen auf den Feldern schuften müssen, die Hölle auf Erden.
Jedes Jahr werden ungefähr zwanzigtausend afrikanische Sklaven von Menschenhändlern auf die Insel verschleppt, denn auf den Plantagen überleben die meisten von ihnen nur drei bis vier Jahre. Sie sterben an Hunger, Erschöpfung und Folter.
Herrscher der Insel sind die sogenannten Grand Blancs, weiße Plantagenbesitzer, die mit unmenschlicher Härte das Schicksal ihrer »Neger« lenken.
Doch nicht alle französischen Eigentümer leben auch in der Kolonie. Häufig stellen sie lediglich einen Verwalter ein, der in ihrem Namen die Plantage verwaltet. Über die tatsächlichen grausamen Zustände in Saint-Domingue machen sie sich kaum Gedanken, denn unter den vermögenden Franzosen gilt »die Perle der Antillen« als ein Ort, an dem man zwar noch reicher werden, aber nicht leben kann.
Diesen Grand Blancs stehen die Petit Blancs gegenüber, Weiße, die sich unter anderem als Handwerker, Händler und Beamte auf der Insel verdingen, allerdings auch als Abenteurer und Verbrecher. Obwohl sie über sämtliche politischen Rechte freier Bürger der Kolonie verfügen, fehlt den Petit Blancs in den meisten Fällen das nötige Vermögen, um sich mit den Plantagenbesitzern auf eine gesellschaftliche Stufe zu stellen, was zu Neid und Missgunst führt.
Ganz anders verhält es sich dagegen mit den freien Mulatten, häufig Kinder von farbigen Sklavinnen und ihren Herren. Einige von ihnen sind sogar selbst Plantagenbesitzer. Sie verfügen oft über ein gutes Einkommen, es fehlt ihnen jedoch an politischen Rechten und Entscheidungsgewalt. Damit nehmen sie eine Sonderstellung innerhalb der Gesellschaft ein.
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