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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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genauer.
    Die Frau war ganz offensichtlich die Anführerin. Sie hatte lange schwarz gelockte Haare und ein katzenhaftes Gesicht. Sie war eine ziemlich kleine zierliche Frau. Ich blickte zu ihrem Mann hinüber. Er stand hinter ihr. Ein echter Riese. Der Größte in diesem Zimmer. Er war das genaue Gegenteil von seiner Frau. Er war eher wuchtig, hatte kurzes blondes Haar und sein Gesicht war runder. Mein Blick huschte weiter und ich sah ihren ältesten Sohn an. Er hatte eine Mischung von beiden Gesichtern seiner Eltern, genauso wie Pet. Seine schulterlangen blonden Haare hingen ihm in wirren Strähnen ins Gesicht. Er war genauso groß wie sein Bruder und ziemlich muskulös.
    Charlies Stimme holte mich aus meiner Versunkenheit. »Herzlich willkommen in unserem Heim. Wir hatten erst in ein paar Tagen mit eurem Besuch gerechnet.« Er hielt kurz inne und wandte sich der Frau zu. »Karin. Wieso seit ihr früher hierher gekommen, als beabsichtigt?«
    Sie lächelte dünn. »Ist es ein Verbrechen, euch zu besuchen? Wir haben gehört, dass hier morgen eine Party stattfinden soll, zu der wir nicht eingeladen wurden. Das fanden wir ziemlich unhöflich. Wir kennen uns ja schon eine Weile. Und ein weiterer Grund ist, weil ich euch wiedersehen wollte. Ich meine, die ganze Familie. Und dann stellte sich heraus, dass hier ein Fest für Menschen gefeiert wird.« Sie verzog
das Gesicht.
    »Ihre Geburtstagsfeier, Mutter.« Die Stimme erschreckte mich. Pet zeigte auf mich und Jas knurrte.
    Karin lachte. »Bedeutet sie euch wirklich so viel?
    Ich merke schon: Die zwei sind ganz schön ineinander verliebt. Wie süß. Ein Vampir und ein menschliches Mädchen. Sie riecht aber auch köstlich. Dass du dich so gut unter Kontrolle hast, Junge. Wirklich beeindruckend. Wer weiß, wie lange es hält, ohne dass du über sie herfällst? Vielleicht machst du sie zu unseresgleichen.« Jas knurrte so laut, dass ich zusammenzuckte. Aber niemand achtete auf mich.
    Karin starte mich an. Ihr Blick durchbohrte mich. Ich konnte mich nicht mehr rühren. Ein komisches Gefühl stieg in mir auf.
    Charlie sagte: »Karin, könntest du bitte damit aufhören? Seit nett zu ihr. Sie hat euch nichts getan und jetzt kommt, wir können im Wohnzimmer alles miteinander besprechen.«
    Er ging voran ins Nebenzimmer. Keiner machte Anstalten, ihm zu folgen. Übelkeit stieg in mir auf. Jas versperrte den Weg und den Blick auf mich. Ich atmete auf und die Übelkeit verschwand. Karin seufzte und ging ins Wohnzimmer. Nach und nach verließen auch die anderen den Raum.
    Als nur noch Jas und ich da standen, drehte er mich um und nahm mein Gesicht in seine Hände. Er küsste mich hart auf die Lippen. Dann wurde er weicher. Meine ganzen Zweifel und Ängste waren wie weggeblasen.
    Jemand räusperte sich und wir sahen auf. Pet stand in der Tür. »Ich will euch Turteltauben ja nicht stören, aber ich will mit Vanessa reden. Natürlich nur, wenn es für dich in Ordnung ist.« Er sah Jas fragend an.
    Vanessa? Möchtest du allein mit ihm sein oder soll ich bei dir bleiben?
    Ich überlegte kurz. Du kannst ruhig zu den anderen gehen. Er wird mir ja nichts tun. Jas überlegte und nickte. »Okay.« Dann wurde seine Stimme eisig: »Aber wehe, du krümmst ihr ein Haar oder fasst sie an. Hast du mich verstanden?«
    Pets Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Er nickte. Dann ging Jas mit einem letzten Blick auf mich an Pet vorbei. Ich blieb in meiner Ecke und er an der Tür. Er starrte mich über den Raum hinweg an. Es entstand eine Pause. Ich räusperte mich.
    »Wolltest du ... wolltest du nicht mit mir reden?« Er nickte wieder und ging zur Haustür. Ich folgte ihm zögerlich. Er wartete und ging dann hinüber zu einem Hügel in der Nähe des Anwesens. Ich lief hinter ihm her, denn er war natürlich schneller als ich. Keuchend kam ich neben ihm auf der Anhöhe an. Er blickte über meinen Kopf hin weg und lächelte. Dann fanden seine Augen meine. Diese Farbe war viel zu intensiv für meine Augen. Ich guckte schnell weg. Ihm entging meine Reaktion nicht.
    »Damals hast du mir auch andauernd in die Augen gesehen, Vanessa. Wieso jetzt nicht?«
    Ich sah ihn wieder an. Er kam ein Stück näher. Mir wurde mulmig und ich sagte schnell: »Braun.« Er sah mich verdutzt an. Ich sprach weiter. »Deine Augenfarbe war damals braun gewesen. Nicht so ... so rot.« Ich schluckte und er kam noch etwas näher.
    »Damals trug ich ja auch Kontaktlinsen. Damit es nicht auffiel.«
    Ich sagte nichts und ging denn

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