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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Wolken, die von Osten her aufzogen, ließ ihn seine Besorgnis jedoch beiseite schieben. Er schwang sich ebenfalls in den Sattel und galoppierte Lamina nach. Hinter ihnen blitzte es bereits, und das Grollen des Donners wurde immer lauter. Seradir fixierte den dunklen Saum dicht stehender Bäume am Horizont, der viel zu langsam näher kam. Dann brach der Sturm über ihnen los. Regen peitschte auf die schutzlosen Reiter herab. Grelle Blitze schlugen in immer kürzeren Abständen ein, und Donner ließ die Erde erzittern. Der Regen fiel so dicht, dass Seradir die Gräfin nur im Licht der Blitze erkennen konnte.
    »Schneller«, brüllte er und schlug seinem Pferd mit der flachen Hand auf den Hals. »Sonst erwischt uns hier draußen der Blitz!«
    Kaum hatte er diesen Satz beendet, schlug zwischen ihm und Lamina zischend der Blitz ein, und ein Donnerschlag zerriss die Luft. Seradirs Pferd bäumte sich auf, und nur der eiserne Wille und der feste Schenkeldruck des Elben verhinderten, dass das Tier mit ihm durchging.
    Laminas junger Hengst erschrak zu Tode, warf den Kopf zurück, keilte nach hinten aus und raste davon. Kein Schreien, kein Ziehen an den Zügeln konnte ihn bremsen. Lamina merkte, wie die Kraft sie verließ, und als das Tier wiederum unwillig den Kopf hin-und herwarf, entglitten ihr die Zügel. Einige Augenblicke konnte sie sich noch an der Mähne festkrallen, dann aber wurde sie in hohem Bogen vom Pferd geschleudert, überschlug sich ein paar Mal und blieb reglos liegen. Der Hengst rannte wiehernd weiter.
    Seradir stieß einen Schrei aus, als er sie stürzen sah. Er wartete nicht, bis sein Pferd zum Stehen gekommen war, sondern sprang schon vorher aus dem Sattel und rannte zu ihr. Es kümmerte ihn nicht, dass sein Tier weiter auf die schützenden Bäume zulief. Er sah nur Lamina mit dem Gesicht im Schlamm liegen, die nassen Haare wie ein Kranz um den Kopf drapiert. Aus einem Riss an der Schläfe sickerte Blut und mischte sich mit Wasser und Erde zu einer rotbraunen Brühe.
    Seradir ließ sich auf den aufgeweichten Boden nieder und nahm sie vorsichtig in die Arme. Der Regen rann über ihr bleiches Gesicht und wusch den Schlamm fort. Sie fühlte sich kalt an, und so presste er sie an sich, um sie zu wärmen, während eisige Angst sein Herz umklammerte. Zärtlich strich er ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht.
    »Lamina, ich liebe dich mehr als mein Leben. Lamina, hörst du mich? Du musst aufwachen, bitte!«
    Er küsste behutsam ihre aufgesprungenen Lippen. Ihr Atmen ließ ihn zittern. Da bewegten sich die Lippen plötzlich, und ihre Arme schlangen sich um seinen Hals. Wie eine Ertrinkende umklammerte sie ihn. In der Nähe schlug der Blitz ein, und der Donner ließ sie zusammenschrecken. Während der Regen niederrauschte und Blitze herabfuhren, lagen sie eng umschlungen mitten im Inferno und küssten sich, als sei es das Letzte, was sie auf dieser Welt erleben durften.
    *
    Covalin flatterte zu Rolana. Was ist denn das für eine komische Wolke dahinten? Sie ist gelb und kommt direkt auf uns zu.
    Rolana sah sich um. Richtig, im Südwesten stieg eine gelbgraue Wolke in den Himmel und verbreitete sich mit großer Geschwindigkeit. Immer dunkler und bedrohlicher griff sie nach allen Richtungen aus und saugte das Blau des Himmels auf.
    »Thunin, sieh doch. Was ist das?«
    Der Zwerg schrak aus seinen Gedanken, zügelte sein Pferd und sah in die Richtung, in die Rolana deutete.
    »Ein Sandsturm! Und zwar der größte, den ich je gesehen habe. Wie schnell er näher kommt!« Besorgt runzelte der Zwerg die Stirn.
    »Dann müssen wir uns beeilen, dass er uns nicht erwischt«, drängte Cay, aber der Zwerg schüttelte den Kopf und stieg vom Pferd.
    »Wir können ihm nicht entkommen. Sieh nur, wie schnell sich die Wolken ausbreiten.«
    »Aber wir können doch nicht einfach hier rumstehen und warten, bis uns der Sturm erwischt!«
    Die düster gEiben Wolken verschlangen die Sonne, und es wurde schlagartig so düster, als habe jemand eine Lampe ausgeblasen. Nur noch ein schmaler Streifen Blau war im Norden zu sehen. Der Wind frischte auf, und die ersten Wirbel trieben den Freunden Staub in die Augen.
    »Nein, wir warten nicht einfach, wir haben noch einiges zu tun! Schnell, bindet die Pferde zusammen, sie müssen sich im Kreis hinlegen. Wickelt euch nasse Tücher vor Mund und Nase und holt eure Decken raus.«
    Die Freunde fragten nicht lange nach, sondern befolgten die Anweisungen des erfahrenen Zwergs.
    »Wir müssen in den Kreis

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