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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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eingeweiht.«
    »Dann machen wir es eben ohne ihn.« Trotz und Enttäuschung schwangen in Xeras Stimme. »Soll ich die anderen holen?«
    »Hm, wir sollten erst mit ein paar wenigen die ganze Sache planen. Gares und Durwien sind gute Kämpfer, und Lutro versteht viel von Taktik und Strategie. Wenn er von seiner Schicht zurückkommt, sprechen wir alles durch. Erst muss der Plan stehen, dann weihen wir die anderen ein. Dieses Mal wird es uns gelingen, Xera. Wenn die ersten Schneeflocken fallen, sind wir wieder daheim bei unseren Familien ...«
    »... oder wir sind tot.«
    *
    Rodalio schloss die Augen und genoss die warme Herbstsonne im Gesicht. Er fühlte die raue Felswand im Rücken, das leichte Kribbeln der dürren Grasbüschel und den Windhauch, der seinen Umhang rascheln ließ. In der Ferne hörte er die groben Laute der Oger und Zyklopen, wenn sie die Zwerge anschrien oder wieder mal untereinander Streit hatten. Er erkannte die Stimme Durims und war froh, sein Keifen und Brüllen nicht aus der Nähe anhören zu müssen.
    Ein kleiner Vogel ließ sich neben dem Magier nieder, plusterte sein graugrün schillerndes Gefieder auf, schüttelte sich ein paar Mal und gab dann sein schönstes Lied zum Besten. Der Magier lauschte. Kaum zu glauben, dass es hier so friedlich sein konnte, wo doch nur wenige Meter unter ihm die Hölle tobte. Rodalio schob den Arm hinter den Kopf. Erschreckt von der Bewegung verstummte der Vogel und flatterte davon.
    Plötzlich schwoll der Lärm an, und als der Magier die Augen öffnete und sich vorbeugte, sah er Durim, Salec, zwei Zyklopen und drei Oger wild gestikulieren und sich gegenseitig anschreien. Einige Zwerge drückten sich ängstlich am Eingang zum großen Tunnel herum. Salec zeigte zu Rodalio hoch, und einer der Oger stapfte in seine Richtung los. Seufzend erhob sich der Magier und ging ihm entgegen.
    Was ist denn nun schon wieder los? Kann man sich denn nicht für ein paar Minuten zurückziehen, ohne dass gleich die Welt zusammenbricht?
    Das Durcheinander hatte sich noch immer nicht gelegt, als Rodalio zu der Gruppe stieß. Er sah Salec an und hob fragend die linke Augenbraue.
    »Der wachhabende Zyklop ...«
    »Was? Hier versteht man ja sein eigenes Wort nicht.«
    »Ruhe, verdammt, Ruhe! Haltet endlich die Klappe!« Salecs befehlende Stimme ließ die muskulösen Kerle verstummen, und auch Durim klappte den Mund zu.
    »Der Zyklop hat etwas Interessantes entdeckt. Komm mal mit.«
    Der Magier folgte Salec, der sich hinter einem großen Felsblock niederkniete. Sein Zeigefinger fuhr über den grauen Staub.
    »Siehst du diese Abdrücke? Das sind Spuren von Zwergen – ich würde sagen, es sind drei gewesen.«
    »Na und?«
    »Was hatten sie hier zu suchen? Selbst wenn sie die Karawane beladen haben, dürften so weit vom Eingang entfernt keine Spuren sein.«
    »Du meinst, es sind uns welche entwischt?«
    »Genau das möchte ich damit sagen. – Durim«, rief Salec nun laut, »versuch festzustellen, ob Zwerge fehlen. Ich geh mit Rodalio nachsehen, wohin sich die Spuren verfolgen lassen ...« Peitschenknallend stürmte der pockennarbige Zwerg davon.
    »... und ihr hirnlosen Geschöpfe schert euch hier weg und zertrampelt mir nicht die Fährte!«
    Eine Stunde später saß Rodalio mit Salec in dessen Zimmer. Durim lief unruhig auf und ab und schlug wütend mit dem Peitschenstock gegen seine hohen Stiefel.
    »Diese Wichte, diese Ratten, ich werde sie grün und blau schlagen. Foltern werde ich sie, bis sie sich wünschen, nie geboren zu sein!«
    »Du meinst, wenn du sie gefunden hast! Das alles bliebe uns erspart, wenn du besser auf sie Acht gegeben hättest, schließlich sind die Arbeiter dir unterstellt. Ich wüsste gern, wie es passieren konnte, dass sich drei Zwerge so einfach davonstehlen.«
    Durim räusperte sich vernehmlich und spuckte einen grünlichen Klumpen vor seine Stiefel. Der Magier verzog angewidert das Gesicht.
    »Ich werd den Oger auspeitschen lassen, der heute Morgen Wache gehabt hat.« Zur Bekräftigung ließ er die Peitsche knapp vor Salecs Nase durch die Luft zischen.
    Salec sprang auf, und sein Stuhl kippte polternd nach hinten. Mit drohendem Blick ging er auf Durim zu, riss ihm die Peitsche aus der Hand und warf sie zu Boden.
    »Du verstehst offenbar nur die Sprache der Peitsche. Pass bloß auf, dass ich sie nicht einmal gegen dich einsetzen muss! Du machst dich sofort mit zwei Zyklopen auf den Weg. Die Zwerge haben mindestens vier Stunden Vorsprung, also nimm dir ein Pferd

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