Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
auch Spuren geben ...« Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. »Aber was ist, wenn sie hier noch gar nicht vorbeigekommen sind?« In Gedanken ließ er die Felswände vorbeiziehen. »Wo könnten wir sie überholt haben?« Das Bild einer dunklen Höhlung tauchte in seinem Geist auf, und das klagende Jaulen des Wolfes klang in seinen Ohren. Der Zwerg verzog den Mund zu einem grausamen Grinsen. »Jetzt hab ich euch!«
    *
    »Er ist vorbeigeritten! Thor ist mit uns«, jubelte die kleine, pausbäckige Gestalt.
    »Freu dich nicht zu früh, Yannos. Sie haben einen Wolf dabei, und sie werden wiederkommen. Wehe uns, dann sitzen wir in der Falle!«
    »Sei doch nicht so pessimistisch, Wulfer. Bisher haben wir sie doch ganz gut an der Nase herumgeführt.« Der junge Zwerg machte eine wegwerfende Handbewegung. »Außerdem ist Durim dumm. Von den geistigen Fähigkeiten seiner stumpfsinnigen Begleiter gar nicht erst zu reden.«
    »Unterschätze nie einen Gegner, mein Junge. Dieser Fehler kann dich schnell das Leben kosten. Du musst auf alles vorbereitet sein. – Lach nicht! Du wirst für diesen Rat noch dankbar sein.«
    Es war ein Fehler gewesen, die beiden mitzunehmen. Alleine hätte er bessere Chancen durchzukommen. Er musste Hilfe holen! Sie mussten die anderen befreien. – Wenn sie doch nicht so gebettelt hätten, dass er sie mitnähme! Er hätte hart blEiben müssen. Es war ein unglücklicher Zufall gewesen, dass sie gerade dann aufgetaucht waren, als er endlich seinen Fluchtplan hatte ausführen können. Jetzt waren sie in größerer Gefahr, als wenn sie noch eine Weile im Bergwerk geblieben wären.
    »Wir hätten doch den Weg nach Norden nehmen sollen«, klang die krächzende Stimme von Zerras aus der Dunkelheit der Höhle.
    Wulfer nickte bedächtig. »Vielleicht hast du Recht, doch wir wissen nicht, wohin uns der Weg geführt hätte. Im Norden liegt die Wüste Drysert. Ich kenne niemanden, der sie durchwandert hätte. Außerdem wäre der Weg für dich zu anstrengend geworden.«
    »Dann lasst mich hier zurück«, kam es klagend aus der Finsternis. »Ich werde fern der Heimat in einer kalten Höhle sterben, und keiner wird meinen Tod beweinen.«
    Wulfer seufzte. »Red doch nicht so einen Unsinn. Wir lassen dich nicht zurück.« Nicht, nachdem ich mich habe überreden lassen, dich mitzunehmen. »Entweder schaffen wir die Flucht gemeinsam, oder wir sterben alle unbeweint in der Fremde.«
    »Er geht mir auf die Nerven.« Heftig stampfte Yannos mit dem Fuß auf. »Wie lange sollen wir uns denn noch in diesem Loch verkriechen?«
    »Bis es dunkel geworden ist oder unsere Verfolger zurückgekommen sind.« Wulfer legte dem jungen Zwerg beruhigend die Hand auf den Arm. »Du bist zu ungeduldig, mein Junge. Bete zu Thor und warte ab, bis der Augenblick da ist.«
    »Pff!« Unwillig verschränkte Yannos die Arme vor der Brust. Im Schutz der Finsternis saßen die drei ausgemergelten Gestalten schweigend beisammen und starrten auf die sich dem Horizont nähernde Sonne, als könnten sie ihren Lauf dadurch beschleunigen und die Nacht heraufbeschwören.
    *
    Durim ließ sein Pferd im Schritt gehen und führte den grauen Wolf an einer starken Leine. Er spürte den unwilligen Blick aus den gEiben Augen auf sich ruhen und hörte das tiefe, kehlige Knurren. Unwillkürlich stellten sich seine Nackenhaare auf, und der Zwerg vermied es, das zottige Raubtier anzusehen. Die Sonne war bereits hinter den Felsnasen verschwunden, und die grauen Schatten der Abenddämmerung verdüsterten das enge Tal. Der Hufschlag des Pferdes wurde vom staubigen Boden verschluckt, und eine beängstigende Stille schwebte zwischen den Felswänden. Wachsam ließ der Zwerg den Blick über die Felsen wandern, auf der Suche nach Höhlungen und Nischen, in denen sich die Gesuchten verborgen halten konnten.
    Plötzlich stellte der Wolf die Ohren auf und winselte leise. Durim zügelte sein Pferd und gebot den Zyklopen gleichfalls stehen zu blEiben. Hatte sich da drüben in der Höhlung etwas bewegt? Der Zwerg schwang sich vom Pferd und schob es tiefer in die Schatten der Felstürme. Schnell duckte er sich hinter einen Steinblock, den unwillig knurrenden Wolf mit sich ziehend, ohne die Höhlung aus den Augen zu lassen.
    »Ruhig, ruhig, mein Alter. Lass mich erst sehen, ob es wirklich diese Nichtsnutze sind, dann darfst du deinen Spaß haben.«
    »Worauf warten wir noch?«, wisperte Yannos ungeduldig und trat von einem Bein auf das andere. »Es ist doch schon dunkel.«
    »Psst, ich

Weitere Kostenlose Bücher