Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
sinken. Die Echse zögerte. Konnte sie die Macht der magischen Schwingungen spüren, die von ihrem kleinen Ebenbild ausging? Langsam wandte sie ihren Blick dem Magier zu.
»Eindringlinge, ihr wagt es mich zu stören? Seid ihr wahnsinnig oder tollkühn? Ich werde euch verbrennen!« Ein Flammenstrahl zischte aus dem Echsenmaul und zerbarst an der Wand über den so winzig wirkenden Menschen. Noch wollte der Drache ihnen offensichtlich nichts tun.
»Du hast gar nicht die Kraft, uns zu verletzen!« Astorins Ton war herablassend. »Ich besitze etwas, das dich daran hindert, uns auch nur ein Haar zu krümmen! Du wirst mir gehorchen und meine Befehle ausführen!«
Die Riesenechse schnaubte wütend auf. »Du elende Kreatur! Ein Drache wird sich nie von einem Wurm befehlen lassen! Sieh her, wie machtlos du bist!«
Das Ungetüm stieß einen weiß glühenden Flammenstrahl aus. Sengende Hitze breitete sich in der Höhle aus. Das Feuer traf Keen mit seiner ganzen zerstörerischen Kraft. Er konnte nur noch einen spitzen Schmerzensschrei ausstoßen, dann schwärzte sich sein Körper, krümmte sich in den lodernden Flammen und fiel verkohlt in sich zusammen. Der geschwärzte Brustpanzer kippte klirrend zu Boden.
Doch die Glutwelle hatte sich noch nicht ausgetobt, sondern brandete gegen die Wände. Mit lässiger Handbewegung beschwor Astorin ein eisiges Kraftfeld um sich herum, an dem die Hitze wirkungslos verpuffte. Der Söldner neben ihm stöhnte auf, als ihm die glühende Luft in die Lunge drang. Er ließ Reif und Kette los und fiel auf die Knie, die Hände an die schmerzende Brust gedrückt. Saranga duckte sich hinter einen Felsblock und hielt den Atem an, als die Welle über sie hinwegfegte. Trotz der schützenden Ölschicht spürte sie das Glühen, das die Luft zum Atmen nahm und die Haare kräuselte.
»Willst du noch mehr davon? Sieh genau zu, was ich von deiner angeblichen Macht halte!«
Der Kopf des Drachens schnellte vor, packte den stöhnenden Söldner mit den Zähnen und hob ihn in die Luft. Der Schrei des verletzten Mannes wurde von einem Knirschen abgelöst, als der Drache ihn zwischen seinen Kiefern zermalmte. Blut tropfte aus dem Maul der Echse, als sie sich höhnisch an Astorin wandte. »So groß ist deine Macht?«
Astorin strich sich über die dünnen Barthaare. »So, so, die Figur kann also nur den Träger selbst beschützen«, murmelte er nachdenklich.
»Seid Ihr davon immer noch überzeugt?« Ohne den Kopf des Drachen aus den Augen zu lassen, trat Saranga hinter den Magier.
»Oh ja, ich glaube daran, und ich werde es dir beweisen.« Er hob den Metallreif auf und trat einige Schritte auf den Drachen zu, ohne die verkohlten Reste, die einmal Keen gewesen waren, auch nur eines Blickes zu würdigen. Herausfordernd sah er zu dem Drachen empor. »Du kannst mir nichts tun, und du wirst mir gehorchen!«
Die zarten Schwingungen der Magie erhoben sich in die Luft und stiegen dem Drachen in die Nase. In seiner Wut bäumte er sich auf, fauchte und schrie und gebärdete sich wie ein Rasender. Ein Feuerstrahl zischte zur Decke hinauf, doch das Reptil griff Astorin nicht an.
»Ich will dich zermalmen, zerschmettern, zerreißen, aber ich kann es nicht«, kreischte er. »Die Macht wohnt noch immer in den Bruchstücken der Krone, aber glaube ja nicht, dass du mir Befehle erteilen kannst! Sobald sich eine Gelegenheit bietet, werde ich dich vernichten!«
Astorin nickte. Er würde der gefährlichen Echse keine Möglichkeit geben, sich zu rächen. Langsam hob er den Reif ein Stück höher. »Ich habe ein Geschenk für dich, du edler Drache. Komm, nimm es dir. Leg dir diesen Schatz um und weide dich an seiner Pracht.«
Der Kopf des Drachen kam bedrohlich nahe, als er misstrauisch an dem Metall schnupperte. Sorgfältig sog er den Geruch des fremden Gegenstandes in sich auf und beäugte ihn von allen Seiten. Der Arm des Magiers begann unter der Last zu zittern, als der Drache einen wütenden Schrei ausstieß. Dampfwolken zischten aus seinem Maul und den warzigen Nasenlöchern, und der üble Atem der Echse schleuderte den Magier fast zu Boden. Nur mühsam hielt er sich auf den Beinen, als die rote Echse ihn anfauchte. »Du Nichts, du Staub zu meinen Füßen! Du hältst mich für dumm? Ich wittere Magie in dem Metall, die die Gedanken lähmt. Glaubst du, du könntest mich versklaven? – Hinweg, hinweg mit dir«, schrie der aufgebrachte Drache und schlug mit den Flügeln.
Ein paar Felsbrocken lösten sich aus der Wand und
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