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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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ich es überhaupt überlebt habe. Ich hoffe, deine Wunden heilen besser als die hier.«
    Mit diesen Worten hob sie ihr Hemd hoch und zeigte ihm die breiten Narben, die quer über ihren Bauch liefen. Noch immer war die Haut entlang der weißen Striemen gerötet.
    »Jenna, ich hatte ja keine Ahnung«, sagte Calvyn sanft, als sie das Hemd wieder herunterließ.
    »Hässlich, nicht wahr?«, sagte Jenna mit Tränen in den Augen. »Ich werde mich wohl nie mehr zum Bräunen in die Sonne legen, das wäre mir zu peinlich. Ich wusste ja, dass ich mir als Soldatin Verletzungen und Narben einfangen kann, aber so richtig habe ich das wohl nie zu Ende gedacht.«
    Calvyn lehnte sich vor und wischte ihr behutsam die Tränen aus dem Gesicht. Dabei zitterte er vor Kälte. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ohne Hemd dazusitzen, war trotz des Feuers nicht gerade gemütlich.
    »Keine Sorge, Jenna. Das bringe ich später in Ordnung. Du wirst schon sehen, wofür ein Magier gut sein kann.«
    Calvyn stellte sich in seinem Geist erneut die Runenfolge zur Behandlung von Fleischwunden vor und fuhr mit der Fingerspitze jede Kratzwunde auf seiner Brust nach. Eine nach der anderen verschwand, als würde sie wegradiert. Jenna sah mit offenem Mund zu. Als Calvyn fertig war, wischte sie nur noch das Blut weg, doch darunter deutete nichts darauf hin, dass es je eine Verletzung gegeben hatte.

    »Du kannst auch die Narben entfernen?«, fragte Jenna ungläubig.
    Calvyn lächelte matt. »Ja. Gib mir nur einen Moment, um mich aufzuwärmen und meine Kräfte zu sammeln, dann bist du sie los.«
    »Das muss nicht jetzt sein«, widersprach Jenna, umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. »Das kann warten, bis du dich wieder ganz erholt hast. Du bist bestimmt schrecklich müde. Es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch am Leben bist. Keine Ahnung, wie du die anderen beiden Dämonen ohne eine Dämonstodwaffe erledigen konntest.«
    Jenna löste sich aus der Umarmung, hob Calvyns Wams und Umhang auf und reichte ihm beides.
    »Hier, zieh das über. So gern ich deinen nackten Oberkörper betrachte, das hier ist nicht die Zeit und der Ort dafür. Ich versuche inzwischen, etwas zu essen aufzutreiben. Ich glaube, wir können beide einen Happen vertragen.«
    Jenna hüpfte, schwer auf ihren Ast gestützt, durchs Lager und suchte aus verschiedenen Taschen einiges zusammen. Brot, Käse, getrocknetes Fleisch, Kekse und ein paar Äpfel ergaben ein Mahl, das beide wieder zu Kräften kommen ließ. Dazu tranken sie den Rest des Wassers aus Jennas Flasche. Als Lomand laut zu schnarchen begann, mussten sie beide lachen. Nach einer Weile drehte sich der massige Magier auf die Seite und die Geräusche verstummten. Nur das Knistern des Feuers durchbrach noch die Stille.
    »Wo die anderen Magier wohl sind?«, fragte sich Calvyn plötzlich. Seine Stimme dröhnte geradezu durch die Nacht. »Für ihr Alter waren sie ganz schön schnell unterwegs.«
    »Meister Chevery hatte es jedenfalls ziemlich eilig, als er an mir vorbeistürmte«, stimmte Jenna ihm zu. »So langsam frage ich mich, ob die Großmagier Perdimonn überhaupt etwas nützen.«

    »Du hältst uns wohl alle für Feiglinge, die sich bei der kleinsten Gefahr aus dem Staub machen?«, hörten sie da ganz in der Nähe Meister Jabals Stimme.
    Der Magier tauchte aus der Dunkelheit auf und blickte Jenna streng an. Jenna hielt ihm jedoch stand.
    »Der Gedanke ist mir tatsächlich gekommen«, antwortete sie herausfordernd. »Immerhin wart Ihr blitzschnell verschwunden und habt es Calvyn und Lomand überlassen, mit den drei Dämonen fertig zu werden.«
    »Das ist etwas völlig anderes, als es mit einem anderen Magier aufzunehmen, Jenna. Dämonen sind beinahe alle immun gegenüber Magie. Und meine Brüder und ich sind für einen Nahkampf mit solchen Kreaturen nicht gerüstet. Bei Selkor liegt die Sache anders. Wir mögen vielleicht nicht imstande sein, ihn zu besiegen, aber wir werden uns unserer Pflicht, gegen ihn zu kämpfen, nicht entziehen … ich zumindest nicht.«
    »Ich auch nicht«, erklang da Akhdars Stimme, der wie aus dem Nichts vor ihnen auftauchte. »Ist Lomand …«
    »Lomand wird wieder gesund, Meister Akhdar«, kam Calvyn ihm zuvor. »Er hat viel Blut verloren, aber ich habe seine Wunden geheilt. Er braucht jetzt nur etwas Schlaf. Weil wir ihn nicht ins Zelt tragen konnten, haben wir ihn in Decken eingewickelt. Meister Ivalo hatte weniger Glück.«
    »Das habe ich schon vermutet, als das Monstrum ihn mit seinen

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