Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne
hätten seine Manipulationen am Ende doch etwas Gutes bewirkt.
Doch der Plan ging nicht auf, irgendetwas schien Charlotte zu blockieren und Paul musste alles auf den heutigen Abend setzen. Und dann?
"Hat es dich gestört mich mit einem anderen Mann zu sehen?"
Bei der Erinnerung an diesen Satz muss Paul über sich selbst den Kopf schütteln. Wie konnte er das nur übersehen? Charlotte blockiert nicht, sie hat längst gefunden, wonach sie sucht. Zumindest glaubt sie das. Und er lieferte ihr auch noch die passende Eifersuchtsszene, dabei tat es einfach nur unglaublich weh, erneut einen geliebten Menschen an Max zu verlieren.
Betrübt legt Paul den Kopf auf seine Knie. Wieder einmal hat er alles falsch gemacht. Er sollte zurückgehen, sich entschuldigen und aus Charlottes Leben verschwinden. Vielleicht braucht sie jetzt einfach nur Zeit. Dass dieser Max nicht der Richtige ist, wird Charlotte früher oder später unweigerlich herausfinden. Manche brauchen eben länger.
"Also, ich verstehe nicht wo dein Problem liegt", ertönt Peggys Stimme aus meinem Kühlschrank. "Manche Frau wäre froh, wenn sie die Wahl zwischen mehreren Typen hätte. Dann würden sich gewisse Männer endlich mal wieder ins Zeug legen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal Blumen bekommen habe."
Mit lautem Knall schlägt sie die Kühlschranktür zu.
"Autsch!"
Ich fasse mir mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Stirn.
"Geht es noch etwas lauter?", stöhne ich.
"Sorry", flüstert Peggy betreten, doch Elke ist weit weniger mitfühlend.
"Selber schuld, wer feiern kann …", spricht sie herzlos in voller Lautstärke und schwenkt dabei ihr gefülltes Sektglas gefährlich nah über meinem neuen Glastisch.
"Also ich kann dich verstehen", wispert Peggy inzwischen kaum hörbar, "nach der Szene mit Martin hätte ich mir auch einen hinter die Binde gekippt."
"Papperlapapp, es ist doch alles prima gelaufen! Vorgestern warst du noch verzweifelt, weil der nette Herr Nachbar kein Interesse an dir zeigte und nun kamst du sogar in den Genuss einer waschechten Eifersuchtsszene. Eine bessere Bestätigung gibt es doch gar nicht. Und wenn ich mich recht erinnere, war das doch das Ziel deiner Aktion, oder?"
Schwungvoll stellt Elke ihr Glas auf den Tisch, ganze drei Zentimeter neben dem Untersetzer, wie ich bitter bemerke. Ich bedenke sie mit einem bösen Blick und vergesse für einen Moment meine Kopfschmerzen.
"Es war ganz gewiss nicht mein Ziel, Martin derart aufzuregen Ich wollte ihn eifersüchtig machen, nicht rasend wütend. Und außerdem stammt dieser glorreiche Plan von Kordula, nicht von mir."
Elke zuckt ungerührt mit den Schultern, während sie sich im Spiegel betrachtet und an ihre kurzen roten Haare zupft.
"Die du verzweifelt vom Damenklo angerufen und um Hilfe gebeten hast. So prima kann der Abend bis dahin also nicht gelaufen sein."
Wütend schnappe ich nach Luft. Der Pumuckl neben mir bewegt sich auf dünnem Eis, heute bin ich alles andere als zum Spaßen aufgelegt. In meinem Kopf hämmert es wie in einem Bergwerk und alles, einschließlich meiner Haare, tut weh. Ich fühle mich wie nach einem Kampf mit zehn Löwen, die nach meiner Niederlage einen Siegestanz auf meinem Körper vollführten - in Stöckelschuhen. Ich setzte zu einer weiteren Gemeinheit an, als mich Peggy ausbremst: "Apropos Kordula, wo steckt die eigentlich?"
"Keine Ahnung", brumme ich und massiere erneut meine Schläfe.
Nach der vergangenen Nacht ist das Letzte, was ich gebrauchen kann, die Gesellschaft von drei unsensiblen Sirenen, aber hier - und da muss ich Elke ausnahmsweise zustimmen - bin ich selbst schuld. Irgendwann zwischen dem sechsten und zehnten Gläschen muss ich auf die bestechend dämliche Idee eines Sonntagsbrunchs gekommen sein und eine Sammeleinladung verschickt haben.
"Sag mal, mehr hast du nicht? Wie sollen wir denn da satt werden?", mault Peggy, von der nur noch der Hintern zu sehen ist. Der Rest ihres Körpers steckt in einem meiner Küchenschränke, auf der Suche nach Vorräten.
"Wir können das Ganze auch gerne verschieben!", entgegne ich scharf.
Heute trainieren die Mädels kräftig mein Toleranzzentrum und ich weiß nicht, wie viel ich noch ertragen kann. In diesem Augenblick ertönt die Türklingel. Kordula findet es anscheinend sehr komisch, damit eine unerträgliche Melodie zu spielen und ich haste, so schnell es mein Zustand zulässt, zur Tür.
"Nie wieder Alkohol", denke ich leidend.
Sekunden später befinde ich mich auf Augenhöhe mit
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