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Das Versprechen

Das Versprechen

Titel: Das Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sagen? Aber wenn Sie diesen Prozess verlieren .«
    »Wird Davis als Geschworener mir einen guten Grund geben, in Revision zu gehen«, beendete Cotton den Satz.
    Atkins schien zufrieden, dass Cotton so bereitwillig auf seine Strategie einlenkte. »Sieh mal an, auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen. Gut, dass Sie es bedacht haben. Dann lassen Sie uns mal loslegen.«
    Cotton ging an seinen Platz zurück, und Atkins schlug mit dem Hammer auf den Richtertisch und verkündete: »Hiermit sind die Geschworenen ernannt. Setzen Sie sich.«
    Die Geschworenen nahmen Platz.
    Atkins ließ den Blick über sie schweifen und schaute dann Davis an. »Eine Sache noch, bevor wir beginnen. Ich wetze jetzt seit vierunddreißig Jahren meinen richterlichen Hintern auf dieser Bank, und nie hat es irgendwelche Ungereimtheiten oder Manipulationsversuche gegeben, was die Geschworenen angeht. Und das wird auch nie der Fall sein, denn wenn es so wäre, dann wäre ein Leben in den Kohlengruben ein Kindergeburtstag verglichen mit dem, was ich mit den Verantwortlichen anstelle.« Er starrte Davis an, feuerte ähnliche Breitseiten in Richtung Goode und Miller und sagte dann: »Herr Staatsanwalt, rufen Sie Ihren ersten Zeugen auf.«
    »Der Staat ruft Dr. Luther Ross in den Zeugenstand«, sagte Goode.
    Der schwerfällige Dr. Ross erhob sich und ging in den Zeugenstand. Er hatte jene Gesetztheit, die Anwälte liebten, sofern der Betreffende auf ihrer Seite ist; andernfalls war er lediglich ein gut bezahlter Lügner.
    Fred vereidigte ihn. »Erheben Sie die rechte Hand, legen Sie die linke auf die Bibel. Schwören Sie, die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr Ihnen Gott helfe?«
    Ross erklärte, dass er die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen werde, und hievte sich auf den Zeugenstuhl.
    Fred zog sich zurück, und Goode trat heran.
    »Doktor Ross, wären Sie bitte so freundlich, sich vor den Geschworenen auszuweisen?« Goode sprach in gepflegtestem Südstaatendialekt.
    »Ich bin Direktor der Anstalt drüben in Roanoke. Ich habe am Medical College in Richmond und an der Universität von Virginia Seminare über die Bewertung geistiger Fähigkeiten veranstaltet. Und ich habe über zweitausend Fälle wie den vorliegenden persönlich behandelt.«
    »Nun, dann bin ich sicher, dass Mr Longfellow und dieses Gericht darin übereinstimmen, dass Sie unbestreitbar ein Experte auf Ihrem Gebiet sind. Es ist sogar so, dass Sie der führende Experte auf Ihrem Gebiet sind, und meiner Meinung nach sollten die Geschworenen in diesem Fall auch keinem Geringeren ihre Aufmerksamkeit schenken.«
    »Einspruch, Euer Ehren!«, sagte Cotton. »Es dürfte keinerlei Beweise dafür geben, dass Mr Goode ein Experte im Bewerten von Experten ist.«
    »Stattgegeben, Cotton. Fahren Sie fort, Mr Goode.«
    »Nun, Mr Ross«, fuhr Goode mit einem Seitenblick auf Cotton fort, »hatten Sie bereits Gelegenheit, Louisa Mae Cardinal zu untersuchen?«
    »Die hatte ich.«
    »Und was ist Ihre fachkundige Meinung bezüglich ihrer geistigen Zurechnungsfähigkeit?«
    Ross schlug eine seiner weichen Hände auf den Rahmen des Zeugenstands. »Sie ist geistig nicht zurechnungsfähig. Meiner Meinung nach sollte sie in eine geschlossene Anstalt eingewiesen werden.«
    Lautes Raunen ging durch die Menge, und Atkins schlug ungeduldig mit dem Hammer auf den Richtertisch. »Ruhe im Gerichtssaal.«
    »Eingewiesen?«, fuhr Goode fort. »Gott im Himmel, das ist eine ernsthafte Angelegenheit. Sie würden also sagen, sie ist nicht in der Verfassung, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern? Zum Beispiel um den Verkauf ihres Grundstücks?«
    »Auf gar keinen Fall. Ihre derzeitige Situation könnte leicht ausgenutzt werden. Die Ärmste kann ja noch nicht einmal mit ihrem eigenen Namen unterschreiben. Wahrscheinlich weiß sie ihn nicht einmal mehr.« Er warf den Geschworenen einen äußerst strengen Blick zu. »In eine geschlossene Anstalt«, sagte er noch einmal.
    Goode stellte eine Reihe vorsichtig formulierter Fragen und bekam auf jede genau die Antwort, die er haben wollte: Dem angesehenen Dr. Luther Ross zufolge war Louisa Mae ohne Zweifel geistig nicht zurechnungsfähig.
    »Keine weiteren Fragen«, beendete Goode schließlich die Befragung.
    »Mr Longfellow?«, sagte Atkins. »Sie möchten fortfahren, nehme ich an.«
    Cotton stand auf, nahm die Brille ab und ließ sie herabbaumeln, während er sich dem Zeugen widmete.
    »Sie behaupten, über zweitausend Personen

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