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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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weggefahren, und als sie zurückkam, waren die Leute mit den Pferden unterwegs, und deshalb war niemand da, der ihr helfen konnte. Wenn ich doch bloß nicht so lange am Billabong getrödelt hätte. Und wenn Mum und Dad doch nicht so weit gelaufen wären …«
    »Es hat keinen Sinn, sich Vorwürfe zu machen«, tröstete er sie. »Sie haben doch nicht ahnen können, was passieren würde.«
    »Ich weiß. Aber das macht es nicht leichter.« Sie schwieg, und Jake hörte, wie sie sich die Nase putzte. »Sie haben wohl Recht«, sagte sie dann. »Wenn die Kerle das Haus beobachtet haben, war das der richtige Moment für einen Einbruch. Nicht, dass es ihnen große Mühe bereitet haben dürfte. Es ist ja nie abgeschlossen.«
    »Aber soweit Sie es erkennen können, wurde nichts gestohlen? Kein Schmuck, nichts von diesem unbezahlbaren Porzellan, keine Figurine?«
    »Nichts.« Fiona seufzte. »Und wenn sie irgendwelches Beweismaterial gefunden haben, werden wir das nie erfahren, denn dann haben sie es vernichtet.«
    Jake berichtete ihr von der Anhörung, die in einer Woche stattfinden sollte. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand von Miriams Vorhaben erfahren haben sollte – aber wenn es so sein sollte, dann beweist dieser Raub oder was immer es war etwas«, sagte er dann.
    »Was denn?« Sie klang skeptisch.
    »Er beweist, dass noch jemand glaubt, dass es Beweismaterial gegen die Dempsters geben muss, und dass die Einbrecher beauftragt waren, dieses Material zu finden. Warum sollte man sich sonst diese Mühe machen und ein solches Risiko eingehen?«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang aufgeregt. »Dann wären wir näher daran, als wir glauben, Mim zu ihrem Recht zu verhelfen?« Sie überlegte kurz. »Das heißt, wenn sie nichts gefunden haben.« Ihre Aufregung wuchs. »Sie müssen wieder herkommen, Jake. Wir brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können, und Sie sind der Einzige, der wirklich beurteilen kann, ob etwas brauchbar ist.«
    »Ich kann hier nicht einfach alles stehen und liegen lassen«, protestierte er, aber er blätterte bereits in seinem Kalender undüberlegte, welche Fälle er den anderen Partnern übergeben und welche Termine er verlegen könnte. Zum Glück brauchte er in den nächsten Tagen nicht ins Gericht. Es könnte also klappen.
    »Mim fragt nach Ihnen«, sagte Fiona mit Nachdruck. »Und sie bezahlt Sie; also können Sie es auf die Rechnung setzen. Wir brauchen Sie hier, Jake.«
    Er konnte nicht widerstehen.
    Brigid Dempster-Flytte saß auf der Stuhlkante, den Rücken durchgedrückt, das Kinn herrisch erhoben, und hörte Brendt beim Telefonieren zu.
    »Sie haben versagt«, stellte sie nüchtern fest, als Brendt den Hörer auflegte.
    »Ja, verdammt.« Er schob die Hände in die Hosentaschen, wandte sich ab und starrte auf das Meer hinaus. »Miriam hat sie überrascht, und sie hatten keine Zeit für eine gründliche Durchsuchung.«
    Brigid hob die schmalen Brauen. »Ich möchte doch annehmen, dass zwei Männer mühelos mit jemandem wie Miriam fertig werden«, erwiderte sie kühl. »Wenn sie sich nicht sehr verändert hat, kann sie nicht mehr wiegen als ein nasser Spitz. Warum haben sie sie nicht einfach gefesselt und weitergesucht?«
    Brendt lachte auf. Es klang rau und nicht sehr heiter. »Miriam hat auf sie geschossen«, sagte er. »Hat einen von ihnen am Oberschenkel erwischt und ein Loch in den Kühler geschossen. Sie hatten Glück, dass sie es in die nächste Stadt geschafft haben.«
    Brigid interessierte sich nicht für die beiden Männer. Sie waren gut bezahlt worden und hatten das Risiko gekannt. »Ich habe dich gewarnt«, erklärte sie steif. »Jetzt haben wir die Kartenauf den Tisch gelegt, und niemand kann sagen, was sie als Nächstes tun werden.« Sie schwieg eine Weile. »Und den Urkunden sind wir nicht einen Schritt näher gekommen. Aber vielleicht hat sie die schon ihrem Anwalt übergeben. Und vielleicht sind die Urkunden gar nicht das, was wir suchen. Aber irgendeinen Beweis für ihre Eigentümerschaft muss sie haben, denn warum sollte sie sonst vor Gericht gehen? Black soll sich darum kümmern.«
    Brendt wandte sich vom Fenster ab. Sein Gesicht war finster. »Das habe ich ihm schon gesagt.« Er nahm eine Zigarre aus dem Humidor und schälte das Zellophan ab. »Aber es führen viele Wege nach Rom. Ich habe bereits einen neuen Plan.«
    Seine Mutter lächelte. Es war immer interessant zu sehen, wie der Verstand ihres Sohnes arbeitete; er enttäuschte sie selten. »Sprich weiter«,

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