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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Armbeuge und betrachtete sie. Wie kam es, dass er nie bemerkt hatte, wie ähnlich sie Maureen sah? Ihr Haar war schwarz wie Ebenholz, ihre Augen waren smaragdgrün, und sogar ihre Brauen hatten den gleichen Schwung wie die von Maureen. Eisige Finger strichen über seine Wirbelsäule, als er daran dachte, dass er sich bis jetzt geweigert hatte, das Mädchen auch nur anzuschauen. Dass er es Kate überlassen und nicht weiter beachtet hatte.
    Tränen der Reue machten ihn blind, als die kleine Hand seinen Finger umfasste, und der Damm aus Schmerz und Liebe brach. Denn dies war sein Kind. Maureen hatte ihr Leben geopfert, um ihm dieses kostbarste aller Geschenke zu machen, und er hätte es beinahe verloren. »Nie wieder will ich dich abweisen«, flüsterte er und drückte den Mund auf die feuchten Löckchen. »Nie wieder will ich dich verlassen.«
    Das Baby gurgelte; seine Faust umklammerte den Finger des Vaters, und in der Wange erschien wieder das Grübchen. Es war, als habe das Kind verstanden, was er sagte, und begrüße die Aufmerksamkeit, die ihm so lange versagt geblieben war.
    Henry atmete den warmen Duft der Haut seiner frisch gebadeten Tochter, bestaunte ehrfürchtig das Wunder ihres Lebens und sehnte sich danach, die verlorenen Monate zurückzuholen, in denen die Zukunft so sinnlos erschienen war. Die grünen Augen blickten ihn an, und seine Liebe war so groß und überwältigend, dass es keinen Ausdruck dafür gab, keinen außer einem Kuss.
    Sanft berührten seine Lippen den flaumigen Kopf, und er schloss die Augen. »Ich werde dich Miriam nennen«, flüsterte er. »Denn in dieser neuen Welt wirst du stark sein müssen – stark wie deine Großmutter.«
    »Kate war nicht weit weggegangen, nur ein Stück die Straße hinunter bis zur Ecke und wieder zurück«, erzählte Mim. »Sie war keineswegs sicher, dass sie das Richtige getan hatte, aber sie hatte zu Recht vermutet, dass nur ein Schock bei meinem Vater etwas bewirken würde. So schlich sie sich die Treppe hinauf und spähte durch das Schlüsselloch. Was sie sah, erfreute ihr Herz und machte sie zugleich traurig. Denn nun, da mein Vater und ich zueinander gefunden hatten, war sie frei und konnte fortgehen.«
    »Warum soll sie das traurig gemacht haben?« Jake fuhr sich durch das dichte schwarze Haar. »Sie hat Henry doch nur gezwungen, Sie zur akzeptieren, weil sie das eigene Leben in die Hand nehmen wollte, oder?«
    »Ihr Männer seid alle gleich«, sagte Mim. »Ihr seht nicht, was vor eurer Nase ist – selbst wenn man es in Neonfarben malt.«
    Sie sah, dass er immer noch nicht verstand, und seufzte. »Kate liebte Henry«, sagte sie entnervt. »Aber sie wusste, dass dies nicht der richtige Augenblick war, ihre Gefühle zu offenbaren. Sie wusste, dass Henry sie nur als Freundin betrachtete.Aber sie wusste auch, dass sie ihn wiederfinden und ihm sagen würde, was sie für ihn empfand – ganz gleich, wie viel Zeit bis dahin vergehen würde. Denn er war der Mann, zu dem sie gehörte – der Mann ihres Herzens.«
    »Oh.« Jake saß rittlings auf seinem Stuhl; er hatte die Arme auf der Lehne verschränkt und stützte das Kinn darauf. »Und was hat sie getan?«
    »Sie hat ihre Sachen gepackt, sich verabschiedet und ist fortgezogen.«
    Miriam schwieg. Sie dachte an Kates Erzählung und daran, wie schwer es Kate gefallen war, sich an jenem Morgen von Henry zu verabschieden, denn der Abschied war frostig gewesen.
    »Das geht dich überhaupt nichts an, verdammt!«, fauchte Henry. »Lass es gut sein, Kate, bevor wir Dinge sagen, die wir beide bereuen.«
    »Ich werde es eher bereuen, wenn ich nichts sage.« Sie stemmte die Hände in die Hüften, und ihr Gesicht glühte von unterdrücktem Zorn. Nur mit Mühe senkte sie die Stimme, um Miriam nicht zu wecken. »Paddy wird dich betrügen. Er benutzt dich, sucht deine Unterstützung für seinen schwachsinnigen Plan, weil er glaubt, du hast Geld wie Heu. Wenn du dumm genug bist, ihm irgendetwas zu geben, kannst du es in den Wind schreiben, denn er wird es dir niemals zurückzahlen.«
    »Wer hat dich eigentlich zu einer Expertin in Sachen Paddy gemacht?«, blaffte er sie an. »Was zum Teufel geht es dich an, wie ich mein Geld investiere?«
    Sie starrte ihn entsetzt an. »Du hast ihm doch noch nichts gegeben, oder?«
    Henry hob den Kopf und strich sich über den Schnurrbart.»Ich habe in einen Claim investiert«, erklärte er steif. »Paddy und ich sind Partner. Nicht, dass es dich irgendetwas anginge.«
    »Jesus, Maria und

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