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Das verstummen der Kraehe

Das verstummen der Kraehe

Titel: Das verstummen der Kraehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kornbichler
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Rosa.« Ich musste an mich halten, um nicht loszulachen.
    »Deine Mutter backt Kekse für den Hund? Aus was?«
    »Lass mich überlegen«, sagte ich bierernst. »Ich glaube, es kommt Pansen hinein, Hühnerherzen und …«
    »Sag sofort, dass das nicht wahr ist!«
    »Hast du nicht behauptet, du würdest dich vor nichts ekeln?«, fragte ich amüsiert.
    »Da haben wir uns über Nachlässe unterhalten, nicht über Nahrungsmittel.«
    Ich zwinkerte ihr zu. »Rinderhack, Hirseflocken, Öl und Wasser.«
    »Puh. Danach haben sie auch geschmeckt. Und ich habe noch gedacht, man hätte sie durchaus mit ein paar Gewürzen verfeinern können.«
    In diesem Moment klingelte es. Ich lief zur Tür und öffnete sie, immer noch lachend.
    »Was für ein netter Empfang«, begrüßte mich Martin Cordes.
    Ich spürte die Hitze in meine Wangen steigen. »Oh.« Mehr fiel mir nicht ein. Ich hätte mich dafür ohrfeigen können.
    »Haben Sie einen Moment Zeit für mich?«, fragte er. »Ich habe noch etwas herausgefunden, das Sie interessieren könnte.«
    »Kommen Sie rein.« Nachdem ich ihn in den Besprechungsraum dirigiert hatte, informierte ich Funda, dass ich in zehn Minuten wieder da sei. Sollte das Gespräch allerdings doch länger dauern, könnte sie schon einmal bei einer Bank in Freising anrufen und all ihre Überredungskunst einsetzen, um an Informationen in einer anderen Nachlasssache zu kommen. Außerdem mussten in der Kammer des Schreckens noch zwei Wäschekörbe mit Dokumenten sortiert werden. Ich war noch nicht aus der Tür, da hatte Funda bereits das Telefon in der Hand.
    »Interessante Fotos, beruhigende Ausstrahlung«, sagte Martin Cordes, der sich am Besprechungstisch niedergelassen hatte und die Landschaften an der Wand betrachtete.
    Ich blieb an der Tür stehen. »Herr Cordes …«
    »Martin«, unterbrach er mich. »Wir sind eine Altersklasse, haben gemeinsame Interessen und …«
    »Herr Cordes, was haben Sie herausgefunden?«
    »Es war einen Versuch wert, oder?« In seinen Augen lag so viel Wärme, dass mir heiß wurde. »Bevor ich zum Geschäftlichen komme, habe ich eine Bitte.«
    »Ja?«
    »Sollte derjenige, der unserem Glück im Weg steht, jemals das Feld räumen, geben Sie mir Bescheid, ja?«
    »Er ist nicht der Typ, der das Feld räumt.«
    »Da scheinen wir ja Gemeinsamkeiten zu haben. Die meisten Menschen bleiben bei Partnerwechseln ihrem Typ treu. Wussten Sie das?«
    »Ich lese keine Frauenzeitschriften.«
    »Die sind auch eher etwas für Männer, die Frauen verstehen wollen.«
    Ich spürte ein Zucken in meinen Mundwinkeln. »Wollen wir jetzt zum Geschäftlichen kommen?«
    Ich hatte mit weiteren Umwegen gerechnet, aber er kam sofort zur Sache. »Sie haben mich am Sonntag nach Ihrem Bruder gefragt, und ich konnte Ihnen nichts über ihn sagen. Das hat mir keine Ruhe gelassen. Versprechen Sie, dass unter uns bleibt, was ich Ihnen jetzt mitteile?«
    Ich zögerte nicht eine Sekunde. »Ja.«
    »Selbst wenn es Ihnen auf der Seele brennt, mit jemandem darüber zu reden?«
    »Ja!«
    Ihm war anzusehen, wie er einen Moment abwog, ob er mir vertrauen konnte. »Ich habe bei der Kripo einen alten Spezi kontaktiert«, begann er dann. »Er hat mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit verraten, dass Ihr Bruder, einige Zeit bevor er verschwand, als Informant angeworben wurde.«
    »So ein Quatsch!«, platzte es aus mir heraus.
    Er reagierte nicht darauf.
    »Worüber soll er die denn informiert haben?«
    »Zum Informationsaustausch ist es letztlich nicht gekommen. Ben tauchte zum vereinbarten Treffen nicht mehr auf.«
    »Informationen worüber?«
    »Über eine kleine, ebenso exklusive wie kriminelle Hackergruppe.«
    Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und schüttelte ungläubig den Kopf. »Wieso haben die geglaubt, Ben könne ihnen Informationen über solch eine Gruppe liefern?«
    »Er war wegen einer kleineren Geschichte aufgeflogen. Da haben sie einen Deal mit ihm gemacht. Informationen gegen Straffreiheit.«
    »Weswegen war er aufgeflogen?« Meine Stimme zitterte.
    »Er hat den Server eines Pharmakonzerns lahmgelegt.«
    »Das nennen Sie eine kleinere Geschichte? Wie ist er geschnappt worden?«
    »Er hat es von einem Rechner in der Hochschule aus gemacht, nicht wissend, dass dort wegen verschiedener Diebstähle gerade erst eine Kamera installiert worden war. Er hat das Schild übersehen, das darauf hinwies.«
    Ich sah aus dem Fenster und holte mir Ben vor mein inneres Auge. »Wie sollte er denn an Informationen über die

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