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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Aufnahmebestätigung an die Akademie in West Point und einer offiziellen Freundin aus einer Familie, die ebenso angesehen wie seine eigene war. Was würde ein solcher Junge tun, um zu vertuschen, dass er Mist gebaut hatte – richtig großen, lebensverändernden Mist? Etwas, das sich die nächsten achtzehn Jahre nicht mehr aus der Welt schaffen ließe?
    Wes Fowler.
    Der Junge, den Katie ihrer Familie verheimlichen wollte. Und dem es umgekehrt wohl genauso ging.
    Clare würde diese Sache Vaughn Fowler und seiner Frau erzählen müssen. Oh, Gott.
    »– sollte man doch meinen. Nicht wahr? Reverend Fergusson?«
    »Hm?«
    »Alles in Ordnung? Sie sehen so eigenartig aus.«
    »Mir ist auch ein bisschen eigenartig. Ich meine – ja, alles in Ordnung.«
    Sie stand auf und Foubert mit ihr. Er griff nach ihrem Arm. »Ganz sicher?«
    »Ja, vielen Dank.« Sie lächelte ihn an – eine Höflichkeitsgrimasse. »Aber ich muss jetzt wirklich los. Mir ist gerade etwas Wichtiges eingefallen.«
    »Na schön.« Er legte seine Pfeife behutsam in den Aschenbecher. »Ich wünschte, ich wüsste eine Adresse für mein Beileidsschreiben. Katie hat mit mir nie über ihre Familie gesprochen.«
    »Sie hat eine Schwester, Kristen. Ich werde auf ihren Wunsch hin sogar die Trauerfeier halten. Wenn Sie wollen, sage ich Ihnen, wann und wo. Aber erst muss die Polizei noch, äh …«
    »Ja, bitte, ich wüsste gern Bescheid.« Foubert nahm eine Visitenkarte von seinem Schreibtisch und reichte sie ihr.
    Auf halbem Wege zur Jackentasche hielt Clares Hand inne. »Paul, könnte ich mir Katies Foto ausleihen? Ich bringe es auch zurück.«
    Er hockte sich vor die Anschlagtafel, nahm das Bild herunter und gab es Clare.
    »Danke sehr.«
    Foubert öffnete die Bürotür, um Clare hinauszubegleiten. »Dann höre ich wieder von Ihnen. Kommen Sie bei Ihrem nächsten Besuch doch vorbei, ja?«
    »Versprochen.« Und mit ungebührlicher Hast stürmte Clare davon. Das Foto des jungen Paares, Kostenvoranschläge für die Kirchenheizung, Karen Burns’ wütendes Gesicht, all das schwirrte ihr durch den Kopf.
    Wes Fowler! Mein Gott!

    Neben dem Explorer der Fowlers stand ein Pathfinder am Ende ihrer langen, gut geräumten Auffahrt. Clare fuhr dicht hinter ihn und stellte den Motor ab. Die beiden robusten Sport-Geländewagen mit ihrem Allradantrieb könnten wahrscheinlich schnurstracks über Clares Windschutzscheibe hinauf-und am Heck wieder hinunterrollen, ohne viel mehr als eine Unebenheit zu registrieren. Sie ließ ihren Kopf einen Moment auf das Lenkrad sinken, um Kraft und Mut zu sammeln und die richtigen Worte zu suchen, nur für den Fall.
    Kies und Schnee knirschten unter ihren Füßen, als sie zu dem überdachten Seiteneingang marschierte. Das Haus der Fowlers war die neuzeitliche Interpretation eines georgianischen Wohnsitzes: weiße Bretterwände, von vielen doppelt verglasten Fenstern mit Renaissance-Bögen durchbrochen. Irgendwann einmal musste das hügelige Gelände, auf dem das Anwesen stand, eine Farm gewesen sein, heute jedoch war es eine riesige Spielwiese, und die Viehweiden dienten zum Skilanglauf und Schneemobilfahren. Idyllisches Fleckchen Erde für einen Gentleman im Ruhestand. Als sie die Türklingel drückte, fühlte sich Clare wie der Engel mit dem Flammenschwert, ausgesandt, die Bewohner aus ihrem Garten Eden zu vertreiben.
    »Reverend Fergusson! Was verschafft uns die Ehre?«
    Edith Fowler erinnerte an ein Pferd: so extrem schlank, dass es mit dem Älterwerden knochig wirkte. Ediths kurzes, braunes Haar war auf sportliche Länge gestutzt, und sie trug Perlen zu einem monogrammbestickten Rollkragenpulli, darüber eine Strickjacke aus Shetlandwolle. Clare zog ihre Mütze vom Kopf. Wenn jemand mit einem Shetlandpulli von Talbots erwürgt worden wäre, hatte sie zu Russ gesagt und bei der Vorstellung gelacht, eines ihrer Gemeindemitglieder könnte einen Mord begehen.
    »Liebling? Wer ist da?« Vaughn Fowler drängte sich um seine Frau herum, als diese für Clare einen Schritt zurücktrat. »Clare. Na, so eine freudige Überraschung.«
    Clare stopfte ihre Handschuhe in die Taschen des übergroßen Parkas und zog ihn aus. »Entschuldigung, dass ich hier so hereinplatze, aber ich muss dringend mit Ihnen sprechen.« Edith Fowler nahm die Jacke und hängte sie in den Flurschrank. »Mit Ihnen beiden.«
    Die Eheleute sahen einander an. »Wir haben gerade Gäste …«, sagte Edith zögernd.
    »Ich denke, es wird nicht lange dauern. Es ist wichtig.«
    Vaughn

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