Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
Jüngling in einem schwarzen Jackett, das ihm zu eng war, blaß und schwitzend, der Chelni dümmlich angrinste. Seine feuchten Hände fühlten sich weich und leblos an.
    Die Frau des Admirals war schlank und hochgewachsen, noch nackter als Chelni in ihrem enganliegenden grünen Abendkleid, glitzernd von Ringen und Armreifen, einem großen, sternförmigen Juwel, das an einer Goldkette zwischen ihren goldbestäubten Brüsten hing. Sie war in ein Gespräch mit einem jungen Brückenmann vertieft und runzelte ungeduldig die Stirn, als Chelni sie unterbrach, um ihn vorzustellen.
    Bei Tisch flüsterte Chelni ihm Anweisungen zu, welche Gabel er benutzen sollte, und kicherte, als er von dem Wasser trank, das für seine Finger bestimmt war. Er war dem Admiral dankbar, der seine Verlegenheit bemerkte und die Aufmerksamkeit von ihm ablenkte, indem er Anekdoten über seine Erlebnisse mit den Leleyo auf Malili erzählte – unsteten und unverständlichen Nomaden, die sich weigerten, anständige Kleidung zu tragen oder ehrliche Arbeit zu tun, ja, die nicht einmal zivilisiert Alkohol trinken wollten.

 
8
 
Mutochsen Mit dickem Fell bedecktes, mutiertes Vieh, das die ersten Kolonisten auf Kai züchteten, um zu überleben. Als wilde Wanderherden ziehen sie über die Hochländer von Darkside.
     
    Nach jenem ersten kläglichen Tag ging es auf Vara Vorn besser. Die Angestellten waren weniger unfreundlich – wahrscheinlich hatte Chelni den Admiral gebeten, sie zu tadeln. Sie unternahm mit ihm eine Wagentour zu den Türmen und Tunnels der nördlichen Hauptstadt. Der Navarch und die Brücke zogen zweimal im Jahr um, folgten der Sonne zum Sommerpol.
    Gemeinsam erforschten sie das Raumdeck, das Flottenhauptquartier und die großen Museen. Im Museum von Kai gingen sie durch eine echte Eishöhle, in der das kreisförmige Gelege von Dracheneiern noch an Ort und Stelle lag. Keth sagte Chelni nicht, weshalb es ihn faszinierte. Im Malili-Museum gab es Nachbildungen der Anlagen in der Zone und ein paar seltsame Leleyo-Artefakte, die aus Knochen, Stein oder Gold gefertigt waren, sowie Holostate von den Leleyo selbst: nackte braune Leute mit wachen, schmalen Gesichtern, die irgendwie zu intelligent wirkten, als daß er den spöttischen Anekdoten des Admirals ganz glauben konnte.
    Sie überquerten den Gletscherrand auf einem Motorschlitten, um an einem herrlichen Schneehang Ski zu laufen. Am nächsten Tag nahm der Admiral sie mit seiner privaten Düsenmaschine weit hinein in die Darkside und lud sie auf seiner Rock Fiat Ranch zur Jagd auf Mutochsen ein. Die Sonne dort stand noch nicht ganz auf Tageshöhe, es herrschte noch bittere Kälte. Sie schleppten sich in steifen Thermoanzügen über die Eiswüste und trugen lange Projektilgewehre.
    Er hatte noch nie Mutochsen gesehen. Es waren große, ungeschlachte Tiere, deren dunkler Pelz ungeheuer dick war, um sie während der langen Überwinterung zu schützen. Ihre Augen wirkten riesig; während der mondlosen Mondzeitdunkelheit mußten sie genügend Licht aufnehmen. Der Admiral hatte vom Jet aus einen einzelnen Bullen entdeckt. Mit den Hufen im Schnee scharrend, um das Moos, die Nahrung der Tiere, freizulegen, ließ er sie auf einen halben Kilometer heran, ehe er den Kopf mit den mächtigen Hörnern hob, um Witterung aufzunehmen. Chelni flüsterte Keth zu, der Mutochse sei immer noch halb blind und benommen, schließlich habe er seine Mondzeit unter den Schneewächten verbracht und sich noch nicht an die Sonne gewöhnt.
    „Schieß du, Kyrone!“ sagte der Admiral leise. „Du mußt zwischen die Augen zielen.“
    Sein Gewehr schwankte. So dumm und häßlich das Geschöpf wirkte, konnte er es doch nicht töten. Das einzige, was er empfand, war Bewunderung für den hartnäckigen Mut, seine Spannkraft, die es in der tödlichen Wintermondzeit am Leben hielten. Er warf die Waffe weg.
    Der Admiral murmelte irgend etwas Geringschätziges. „Übernimm du ihn, Chelni!“
    Ihr Karabiner krachte. Das dunkle Tier wurde nach hinten geschleudert und glitt einen Abhang hinunter. Mit angewiderter Miene forderte sie ihn auf, sein Gewehr aufzuheben und den Dreck abzuwischen.
    Der Admiral war bereits weitergeeilt, um die Kuh zu beschleichen. Sie blieben nicht einmal stehen, um sich den toten Bullen anzusehen. Chelni sagte Keth, daß hinter ihnen Wildhüter in einem Luftwagen folgten, um Fell und Fleisch mitzunehmen.
    Auf dem Flug zurück nach Vara Vorn machte er einen schwerfälligen Versuch, sein Verhalten zu

Weitere Kostenlose Bücher