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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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trompetendes Geräusch von sich.
    „Das Monstrum hatte sie, wie es schien, in der Schule kennengelernt.
    In ihrer Begeisterung über die Humanoiden mag es durchaus sein, daß sie selbst ihrem schrecklichen Mörder die Tür geöffnet hat. Wir werden es nie wissen. Aber was das Monstrum getan hat, Schiffsleute, das wissen wir.“
    Keth befreite seinen Arm.
    „Dieses Ungeheuer hat dem unschuldigen Kind bei lebendigem Leib die Haut heruntergerissen.“ Die Titanenstimme gab nur noch ein Flüstern von sich, als lähmte der Schrecken die Stimmbänder des Navarchen. „Er hat ihm im Tode noch Gewalt angetan. Zu meinem tiefen Bedauern muß ich sagen, daß er entkommen konnte, ehe die Streife eintraf. Er befindet sich immer noch auf freiem Fuß, mitten unter Ihnen. Und an seinen Händen klebt das Blut jenes Mädchens.“
    Der Rudermaat klammerte sich blindlings an ihm fest, während er versuchte, sich wegzuschleichen.
    „Halten Sie Ausschau nach ihm, Schiffsleute, Beobachten Sie jeden Mann, dem Sie begegnen. Er hat eine gefälschte Quotenkarte bei sich, die auf den Namen J. Vesh ausgestellt ist. Ohne Zweifel ist er noch mit demselben Messer bewaffnet, das er dazu benützte, jenes unschuldige Kind hinzumeucheln. Wenn Sie ihn irgendwo sehen, sollten sie kein Risiko eingehen. Vergeuden Sie keinen Augenblick. Töten Sie ihn an Ort und Stelle!“
    „Den holen wir uns, Maat!“ Der Rudermaat hatte sich zu ihm herumgedreht, und seine Augen funkelten glasig. „Dem ziehen wir die Haut vom Leib!“
    „Ich zeige Ihnen jetzt Holostate“, hallte die Stimme der Maschine. „Studieren Sie sie gut und durchsuchen Sie jeden Tunnel. Lassen Sie nicht zu, daß irgendein Verdächtiger entkommt – und falls es zu Irrtümern kommt, garantiere ich persönlich Ihnen die Begnadigung. Ich weise hiermit eine Belohnung von einer Million Punkten an, die aus meinem eigenen Verfügungsfond für den Tod jedes einzelnen dieser drei ausbezahlt werden soll. Wenn die Brücke morgen tagt, werde ich verlangen, daß der Betrag verdoppelt wird. Admiral Vorn bietet zusätzlich eine weitere Million demjenigen, der das Monstrum tötet, das seine Nichte ermordet hat. Schiffsleute, jetzt die Holostate …“
    Die imposante Erscheinung des Navarchen löste sich auf und machte einem Holostat Platz, das er Chelni am Ende des letzten Winters gegeben hatte. Mit unbedecktem Kopf, vom Wind zerzausten Haar und Zähnen, die in einem etwas wehmütigen Lächeln blitzten, hatte er das Gefühl, er wirkte seltsam frisch und jung, jedenfalls viel zu unschuldig, um einen Mord zu begehen.
    „Das unmenschlichste Monstrum, das man sich vorstellen kann! Sehen Sie doch sein böses Grinsen – und suchen Sie nach ihm, Schiffsleute!“
    Keth drückte sich gegen die Tunnelmauer und schlüpfte unter seine Kapuze, versuchte sein Gesicht unauffällig zu verbergen und erinnerte sich daran, daß das Erste Gebot die Wahrheit weder mit einschloß noch sie erforderte.

 
26
 
Bilgen Die untersten Etagen von Northdyke und anderen Kai-Städten, die ursprünglich zur Entwässerung gegraben, später jedoch von Menschen bewohnt wurden, denen man den Status von Schiffsleuten aberkannt hatte oder die nicht imstande waren, ihn zu erwerben.
     
    Der Rudermaat stolperte und stieß gegen ihn. „Wo ist meine Flasche, Maat?“
    Keth deutete darauf, sie lag zu ihren Füßen, mitten im Unrat. „Die hast du mir weggenommen und ausgeleert, Maat!“ Die trunkene Stimme wurde lauter. „Meine volle Flasche!“
    „Ich hab’ Münzen.“ Keth griff in die Tasche. „Ich bezahle sie dir.“
    „Münzen, Maat?“ Plötzlich war der Rudermaat wieder freundlich, packte erneut seinen Arm. „Dann vertrinken wir sie – auf die Humanoiden!“
    „Später.“ Keth deutete mit einer Kopfbewegung auf das Holo, auf dem jetzt ein Holostat Cyras leuchtete, und drückte dem Rudermaat ein paar Münzen in die Hand. „Ich bin auf dem Weg zur Arbeit.“
    „Arbeit? “ Der Rudermaat runzelte indigniert die Stirn. „Das ist etwas für Humanoiden.“
    „Die sind aber noch nicht da. Wir müssen die Raumdecks vorbereiten.“
    „Aber ich nicht.“ Endlich drehte sich der Rudermaat ins Licht, um seine Münzen zu zählen. „Nicht, bis die hier weg sind.“
    Die Zuschauertraube begann sich murmelnd aufzulösen. Der Rudermaat taumelte auf das Holorama einer Bar zu. Keth folgte ihm ein paar Schritte, von seiner Kapuze geschützt, bog dann aber zur Seite auf ein nach unten führendes Band zu.
    Niemand verfolgte ihn.
    Als Chelni ihn

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