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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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können. Sagen Sie mir also, wohin Sie möch ten – und ich fliege Sie dorthin.«
    »Wir müssen nach Islay«, verkündete George.
    Die Pilotin zog die Brauen hoch. »Na, das ist ja kein Problem. Ich dachte schon, ich müsste Sie in die Wüste bringen.«
    George schob Lagardère vor sich her, sie winkten Nicholas heftig zu – und in kürzester Zeit dröhnten die Rotoren erneut auf, die vier Passagiere schnallten sich an, und der Hubschrauber hob wieder ab, gewann rasch an Höhe, kippte nach vorn und stürmte wie ein Raubvogel in nordwestlicher Richtung davon.
    Jonathan von Keysern duckte sich, als der Helikopter über ihn hinwegjagte. Er schüttelte innerlich den Kopf. Die Hüterin versuchte zu flüchten? Sinnlos. Doch schließlich hatte ihn nicht zuletzt die Aussicht auf eine reizvolle Jagd zurückkehren lassen. Es schien, als würde sein Wunsch erfüllt werden.
    George teilte Kopfhörer aus, schob die Regler in die richtige Position, und der Fluglärm wurde auf ein erträgliches Maß reduziert.
    Lagardère krampfte während dem Start die Hände um die Armlehnen und murmelte französische Flüche vor sich hin, die, soweit Jenna über die Kopfhörer verstand, mit seiner Großmutter, dem Teufel und einer Flasche Schnaps zu tun hatten.
    Sie saß ihm gegenüber und grinste. Idiotisch, dachte sie, wie kann ich mich freuen? Aber ich tu’s. Wir haben die erste Schlacht überstanden, Kim ist bei mir, wir haben Freunde, und demnächst sind wir auf den Hebriden und trinken mindestens einen Whisky.
    Kim sah sie an und erwiderte das Grinsen. In diesem Mo ment wurden die Wolken weniger, dann lagen der südenglische Nebel und Regen endgültig hinter ihnen. Der blaue Himmel funkelte unwirklich um sie herum, Sonnenlicht blendete durch die Kanzel herein und malte Streifen auf ihre Gesichter.
    Und wie auf ein Zeichen fingen sie alle an, zu lachen und durcheinanderzureden.
    »Wir haben ihn tatsächlich ausgetrickst.«
    »Gibt es hier oben keine Vögel, mit denen wir zusammenstoßen könnten?«
    »Kim …«
    »Mam …«
    Der Helikopter rüttelte durch ein Luftloch. Genauso schnell, wie die Fröhlichkeit ausgebrochen war, herrschte wieder Stille. Die vier sahen sich an, plötzlich ernüchtert, blinzelten gegen die Helligkeit und senkten die Köpfe.
    »Wohin fliegen wir noch mal genau?«, fragte Kim neugierig.
    »Nach Islay«, erklärte George. »Gehört, wenn ich mich richtig erinnere, zu den Inneren Hebriden. Delaney meinte vorhin am Telefon, das sei die beste Spur, die wir haben. Und wenn sie uns ins Leere führt, nun ja, dann sind wir den Jäger zumindest für eine Weile los, ich gebe uns eine Runde aus, und wir finden einen anderen Weg, um euch zu retten.«
    Der letzte Satz klang reichlich pathetisch, und George wich Jennas Blick aus. »Nein, im Ernst, ich bin sicher, dass dies eine gute Spur ist. Der alte Covington hat einen intensiven Briefwechsel mit dem damaligen Eigentümer der Bruichladdich-Brennerei auf Islay geführt. Und irgendwas lässt Delaney glauben, dass wir dort etwas finden. Wir reden mit ihr, wenn wir gelandet sind.«
    »Zweieinhalb Stunden bis nach Islay«, gab Noras Stimme über die Kopfhörer bekannt. »Willkommen an Bord. Alles Wei tere nach der Landung.«
    Jenna kramte in ihrem Rucksack und zog die zwei Bücher hervor. »Ich möchte die zwei Exemplare gerne vergleichen. Vielleicht finde ich einen Hinweis. Der alte Covington versteckt doch dieses Buch nicht ohne Grund in seinem eigenen Grab. Auch wenn es de facto nicht sein Grab ist.«
    George beugte sich interessiert vor. »Die gleiche Ausgabe?«
    »Gleich«, bestätigte Jenna, die sich jetzt beide Bücher nacheinander vornahm und sie sorgfältig durchblätterte. Sie waren laut Impressum im selben Jahr gedruckt worden. »Ein Sonder druck«, wiederholte sie Nicholas’ Worte. Sie wies auf eine kleine Zahl auf dem Titelblatt. »Nr. 2 von 30. Das war auch für damals eine Kleinstauflage. Und außerdem: Das war ein Ratgeber für reisende Frauen. Was um Himmels willen hat der alte Mann damit gewollt?«
    George nahm ihr das Buch aus der Hand. »Wenn du darin eine Botschaft verstecken würdest, wo würde sie sein?« Er nahm es am Einband, ließ die Seiten nach unten hängen und schüttelte es leicht. »Zumindest ist kein Zettel darin versteckt.«
    »Bist du verrückt? Das ist kein Taschenbuch vom Ramschregal! Nick bringt dich um«, protestierte Jenna.
    »Ich passe schon auf. Antoine, was meinen Sie? Wo hätten Sie eine Botschaft versteckt?«
    »Das kommt ganz

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