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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)
Autoren: Tanja Frei
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an: »Aber ich werde Ihnen helfen, ihn zurückzuschicken. Er hat in unserer Welt nichts verloren.«
    »Wir brauchen einen Schlachtplan. So wie ich das sehe, will mir der Jäger zwei Dinge sagen: Erstens, schau, was ich kann und wie egal mir Menschenleben sind, und zweitens, komm und kämpf mit mir. Flüchten nützt nichts. Das war eine ganz klare Kampfansage. Oder was meint ihr?« Jenna sah in die Runde.
    Niemand widersprach.
    »Wir müssen ihn erledigen. Ich lasse nicht zu, dass er ein weiteres Massaker begeht. Oder sich an Kim vergreift. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue.« In Jennas Gesicht trat ein fast träumerischer Ausdruck. »Ich kann kaum glauben, was ich da sage.«
    »Und ich kann kaum glauben, dass du so was ohne mich planst.« Kim lehnte im Türrahmen und fixierte ihre Mutter. »Was für ein Massaker?«
    Jenna fuhr zusammen. »Wie lange stehst du schon hier?«
    »Was, Mam? Was für ein Massaker?«
    Jenna sah hilfesuchend zu George.
    Der hob die Schultern. »Du wirst es ohnehin spätestens in den Nachrichten sehen, Kim. Er hat nicht nur Anne umgebracht. Sondern eine ganze Menge Leute in dem Krankenhaus. Und Annes Eltern.« George versuchte es so sachlich wie möglich zu sagen, aber der Schock war auch ihm deutlich anzuhören.
    Kim, die eine solche Hiobsbotschaft nicht erwartet hatte, begann zu zittern. »Oh …«, flüsterte sie. »Armer Nick. Arme Anne. Was tun wir denn jetzt?« Sie dachte an Carolin.
    »Wir versuchen zu verhindern, dass noch mehr Menschen sterben. Wir müssen zurück. Beziehungsweise dahin, wo der Jäger ist. Die Verbindung zwischen uns ist immer noch da. Ich kann ihn bestimmt irgendwie finden.« Jennas Stimme klang rau.
    George fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Dir ist klar, dass du ihm damit eventuell genau in die Hände spielst, Jenna?«
    »Ja, ich weiß. Deswegen müssen wir herausfinden, wie wir ihn in die Schattenwelt zurückbefördern können. Oder möglichst noch darüber hinaus. Diesmal ohne Rückfahrschein. Antoine – irgendwelche Ideen? Sie waren in der Schattenwelt, sagen Sie uns, was Sie wissen. Wer zum Henker ist dieser Jäger eigentlich? Wann hat er gelebt? Hat er einen Namen?«
    Jenna wusste es nicht, aber sie spürte es: Was man benennen konnte, ließ sich vielleicht auch bannen. Wer einen Namen hatte, konnte verflucht werden. Der Name war oft das Erste, was man von einem fremden Menschen wusste – das galt im Alltag und insbesondere in der Magie.
    Lagardère stand auf und ging in dem kleinen Wohnzimmer auf und ab. »Es ist nicht so einfach, sich zu erinnern«, erklärte er. »Wir waren alle Schatten, und jetzt, wo die Sonne für mich wieder scheint, bildlich gesprochen natürlich, verschwindet das alles wieder im Nebel der Zeit. Aber ich werde versuchen, mich zu erinnern.« Man verlor in dieser grauen Welt das Gefühl für sich selbst, für die Zeit, für alles, was einem lieb und teuer gewesen war. »Ich glaube, der Jäger war eine Ausnahme. Irgendetwas, vielleicht sein Auftrag, hat ihn daran gehindert, sich in den Nebel fallen zu lassen.« Und er selbst? Ihn hatte die Welt der Lebenden nicht losgelassen, er war Teil des Nebels ge wesen und doch nicht. »Ihn erneut zu töten wird nicht genügen. Wir müssten seine Verbindung zu dieser Welt kappen. Oder ihn untrennbar mit der Schattenwelt verbinden …« Seine Stimme verlor sich, und er blickte nachdenklich aus dem Fenster in die Dunkelheit.
    »Wie fesselt man jemanden an einen Nebel?«, fragte Kim zweifelnd.
    »Wir müssen ihn ja nicht körperlich fesseln. Es reicht ein Anker. Magie manifestiert sich nicht unbedingt in einem realen Gegenstand.« Gwen trommelte mit den Fingern auf der Lehne ihres Sessels herum. »Mein lieber Mr. Lagardère, woran erinnern Sie sich noch? Gab es noch weitere Schatten wie Sie, die eben nicht im Nebel versanken? Die dringend darauf warten zurückzukommen?«
    Der Franzose zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht mehr«, sagte er bedauernd.
    »Die Richtung ist gut, aber konkret kommen wir so nicht weiter. Was ist denn zum Beispiel mit den Hüterinnen vor uns? Es gab doch schon welche, oder?« Jenna sah Gwen fragend an.
    Diese nickte zögernd. »Ich denke schon. Aber ich weiß nicht, wann die letzte erkannt oder erweckt wurde.«
    »Steht das nicht in den Aufzeichnungen Ihrer Großmutter?«
    Gwen schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt heute noch jemand weiß. Vielleicht der alte Lord Covington«, sagte sie unsicher.
    »Die letzte Hüterin hat
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