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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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diesen Vetter des Kabcar. Der leuchtet in einem beinahe schon schwarzen Rot und verschluckt mehr das Licht.« Die Worte sprudelten wie aus einem Wasserfall hervor.
    »Soscha, hast du mit irgendjemandem darüber gesprochen?« Stoiko wirkte fast schon feierlich, die Aufregung schlug sich im Ton nieder. Sein Kehlkopf hüpfte auf und nieder.
    »Nein, ich habe mich nicht getraut. Es ist mein Geheimnis«, gestand sie. »Ich glaube, die anderen Menschen sehen das Leuchten nicht. Seht Ihr es?«
    »Nein, ich sehe es auch nicht. Aber es genügt vollkommen, wenn du das kannst. Du hast eine seltene Gabe, kleines Fräulein, über die wir aber niemals sprechen dürfen, auch nicht zu den anderen hier. Das bleibt von nun an unser beider Geheimnis. Einverstanden?«
    Sie nickte. »Versprochen, bei Ulldrael dem Gerechten.« Sie raffte Papier, Federkiel und Tintenfass zusammen und lief zum Ausgang. »Es ist schon spät, ich muss gehen. Bis morgen, ihr alle«, rief sie zum Abschied und verschwand.
    »Welche Neuigkeit verbergt Ihr vor uns, Freund Gijuschka?«, fragte sich der Ehebrecher neugierig. »Was hattet Ihr und unser Mündel denn zu besprechen, was keiner von uns hören sollte?«
    »Es ist nichts Besonderes«, wiegelte Stoiko ab und spielte den Gleichgültigen, während er in seiner Unterkunft vor Freude auf und nieder sprang. »Ich habe ihr nur gesagt, wie alt ich wirklich bin.« Die anderen Gefangenen lachten und stellten weiteres Fragen ein.
    Die Kleine konnte magische Kräfte erkennen. Das war endlich mal eine gute Nachricht. Mit der Hilfe von Soscha war es möglich, andere Magiebegabte zu finden, die man gegen Nesreca und notfalls auch gegen Lodrik einsetzen konnte.
    Stoikos überschwängliche Laune erstarb jäh. Wie sollte er Perdór Bescheid geben? Wie eine Nachricht an den König schmuggeln? Und damit ergaben sich völlig neue Schwierigkeiten. Würde Soscha überhaupt helfen wollen? Wäre ihre Familie bereit, die Tochter in ein anderes Land reisen zu lassen? Und das Wichtigste von allem: Wie lange konnte man das Mädchen mit ihrer Gabe vor den fast allgegenwärtigen Augen und Ohren des Konsultanten abschirmen? Ratlos stand Stoiko da. Ulldrael hatte ihnen eine Möglichkeit eröffnet, nun sollte er auch dafür sorgen, dass sie diese Möglichkeit nutzen konnten.
    Letztendlich hing der Einsatz Soschas von seiner Befreiung ab. Er musste irgendeinem der Spitzel des ilfaritischen Königs einen Hinweis geben, in welchem Loch er saß. Aber das Mädchen durfte dabei nicht in Gefahr geraten, denn wenn sie starb, starb nicht nur ein bezauberndes Kind, sondern gleichzeitig ein Hoffnungsfunke für alle, die den Kampf gegen den Konsultanten und seine Helfer führten.
    Er kehrte zum Schachbrett zurück, auf dem die symbolisierten Armeen darauf warteten, in die Schlacht geführt zu werden.
    Wehmütig lächelnd erinnerte er sich an die Zeit, in der er Lodrik anhand der Figuren das Regieren erklärt hatte. Sein Schützling hatte sich als gewiefter Spieler entpuppt, der einiges an Ratschlägen im Geiste bewahrte. Und neue, wenig gute erhielt. Nur schien der junge Herrscher jetzt die schwarze Seite zu befehligen, auf der einst Jukolenko und Kolskoi gestanden harten.
    Er wollte zu gerne wissen, wer dem »¢arije« auf dem Feld entsprach. Doch eher Nesreca als Lodrik? Stoiko nahm die entsprechende Figur auf und hielt sie sinnierend vor seine Augen. Es wurde Zeit, dass er sich wieder mehr um die Taktik kümmerte. Er stellte sie zurück und legte den Zeigefinger auf eine Bauernfigur, die am Rand stand.
    An dieser Position war die kleine Soscha so gut wie nichts wert. Aber wenn er es schaffte, sie durch die Reihen der Gegner zu bekommen, verwandelte sie sich am Ende in eine Dame. Und dann war sie für den restlichen Spielverlauf von unschätzbarem Wert.
    Auf dem Brett waren es nur sechs Felder, die den Mann von seinem Ziel trennten. In der harten Wirklichkeit Ulsars standen ihm dicke Mauern im Weg.
    Zu warten, bis die Spione Perdórs auf ihn aufmerksam geworden waren, konnte er sich nicht leisten. Aber eine echte Vorgehensweise, wie er aus dem Verlies entkommen könnte, wollte ihm nicht einfallen. Er war einfach nicht verbrecherisch genug. Ein Grinsen entstand in seinem Gesicht. Aber glücklicherweise war er von Schurken nur so umgeben.
    »Verzeiht mir, meine verehrten Mitgefangenen und hohen Herrschaften«, sagte er laut und schlenderte zur Tür. »Weil wir doch gerade so schön ungestört sind, wollte ich eine Frage stellen.«
    »Wer weiß, wie

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