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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Übersicht verloren; hier konnte sie nichts tun, zumindest fiel ihr nichts ein, um den Lauf der Dinge zu beeinflussen. Reue gemischt mit Ohnmacht verursacht Verzweiflung.

    Kate bot ihr Single Malt an, Harriets Lieblingsdrink, sie war jedoch nicht überrascht, daß der Whisky wenig Einfluß auf Harriets Stimmung und Verfassung hatte. Es gibt, das hatte Kate vor langer Zeit gelernt, Sorgen, denen weder Whisky noch verschreibungs-pflichtige Medikamente beikommen können, jedenfalls nicht sofort.
    Aber Kate schenkte ihr nach, in der Hoffnung, daß Harriet, die völlig erschöpft war, vielleicht einschlafen würde.
    Als Reed nach Hause kam, hatte Harriet wenigstens ihren Kopf auf die Lehne der Couch gelegt und war eingedöst. Reed schlug vor, daß sie sie allein und ungestört ausruhen lassen sollten, aber Kate glaubte, daß sie eher weiterschlafe, wenn sie, sei es auch unbewußt, das Gefühl habe, noch immer mitten im Geschehen zu sein. In diesem Moment öffnete Harriet die Augen, sah Kate und schloß sie wieder. Sie hörten ihre Atemzüge wieder regelmäßig werden.
    »Woher weißt du solche Dinge?« fragte Reed.
    Kate zuckte die Achseln. »Es gibt Dinge, die ich weiß, und andere, die du weißt. Zusammen verfügen wir über ein gewisses Maß an Stärke. Ich hoffe nur, daß wir sie effizient einsetzen können, bei diesem Desaster. Was hast du bisher in Erfahrung bringen können?
    Der Arzt, übrigens, klingt so verhalten hoffnungsvoll, wie Ärzte, wenn sie ehrlich sind, nur irgend klingen, aber ich vermute, daß es eine ganze Weile dauern wird, bis sie wirklich außer Gefahr ist.«
    »Wie ich sehe, hast du deine Meinung über den Arztberuf nicht geändert«, bemerkte Reed, nachdem sie ihm den Bericht des Arztes wiedergegeben hatte. »Aber es klingt, als hätten sie in diesem Fall ziemlich gute Arbeit geleistet.«
    »Okay, das sei ihnen zugestanden. Was gibt’s bei dir Neues?«
    Kaum hatte Reed den Mund geöffnet, da klingelte das Telephon.
    Sie hatten ihr schnurloses Telephon mit ins Wohnzimmer gebracht, und Reed nahm den Anruf sofort entgegen. Kate warf einen Blick auf Harriet, aber sie hatte sich nicht geregt.
    Unterdessen säuselte Reed Entschuldigungen. »Ein Notfall«, sagte er. »Ich kann jetzt nicht näher darauf eingehen. Wir müssen die Leitung freihalten. Nein, nicht in der Familie. Wir melden uns sobald wie möglich, und bitte vergeben Sie uns.« Er beendete das Gespräch, indem er auf einen Knopf drückte und die Antenne einschob. Unan-gemessenerweise dachte Kate daran, wie befriedigend die Geste gewesen war, den Hörer entschlossen zurück auf die Gabel zu legen.
    »Dorothy Hedge«, sagte Reed. »Sie wunderte sich, wo wir abgeblie-ben sind. Du hast gehört, was ich gesagt habe.«

    »Was ist mit Banny? Wird sie eine Weile bei Dorothy bleiben?
    Weiß der Himmel, was mich in dieser Situation dazu bringt, daran zu denken. «
    »Ich habe nicht gefragt. Ich glaube, sie wollte noch etwas sagen, aber ich wollte das Gespräch beenden, bevor ich irgendwelche weiteren Fragen hätte beantworten müssen. Denk daran, daß wir nicht wissen, wer versucht hat, Toni zu töten.«
    »Aber warum um alles in der Welt…?« begann Kate.
    »Jeder, der Toni kennt oder von ihr weiß, ist momentan verdächtig. Willst du jetzt meine Neuigkeiten hören?«
    »Ich hasse es, wenn du so offiziös wirst, aber natürlich will ich.
    Meine Hauptfrage ist: Hat der Attentäter sie im Glauben, sie wäre tot, liegengelassen, oder nicht? Dachte er oder sie, sie sei tot?«
    »Das war auch meine erste Frage«, sagte Reed anerkennend, womit er seinen offiziösen Tonfall wieder wettmachte. »Das wissen sie nicht mit Sicherheit, aber der Ermittlungsbeamte, dessen Intuition ich zu vertrauen gelernt habe, glaubt, daß es so war. Damit unterstellen wir, daß es jemand war, der nicht gewohnheitsmäßig Leute zu-sammenschlägt, jemand, der in Panik geriet und entsetzt davonlief.
    Ich halte das für eine schlüssige Vermutung. «
    »Das müßte sie doch davon überzeugen, daß es nicht Harriet war, oder?« fragte Kate und warf einen Blick zur Couch hinüber. Sie hatten Harriets Beine hochgelegt und sie zugedeckt; sie schlief fest.
    Vielleicht, dachte Kate, hatte der Scotch schließlich doch das seine getan. »Ich meine, sie hätte doch kaum die Polizei gerufen, wenn sie sich nicht sicher war, ob Toni tot war. Sie können Harriet doch nicht im Ernst verdächtigen, oder?«
    »Nicht lange jedenfalls, hoffe ich. Was wir herausfinden müssen, ist, welches Motiv

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