Dauergeil
Ausstrahlung bewusst und sie konnte die deutliche Wirkung seiner Worte spüren. Sie verabschiedete sich. Dann winkte sie den Damen an der Rezeption noch einmal zu.
8
Laura verließ den Flur des fünften Stockwerkes und stieg in den Aufzug des gläsernen Turmes, der schon offen auf sie wartete. Als sie den Knopf für das Erdgeschoss drückte, setzte sich der Aufzug in Bewegung und fuhr leise gleitend hinab. Alles war hell erleuchtet, lange Autoschlangen wanden sich die Straßen entlang und die hohen Gebäude mit den vielen Fenstern leuchteten in unterschiedlichen Lichtintensitäten. Nur eine kleine Weile, bis der Aufzug unten angekommen war, konnte sie dieses schöne Großstadtschauspiel der Nacht betrachten. Aber sie genoss es. Unten angekommen, stieg sie aus dem Fahrstuhl und betrat wieder die reale Welt. Dafür, dass es dunkel war, waren noch sehr viel Menschen unterwegs. Laura ging eilig, bis sie an ihrem parkenden Auto ankam. Sie stieg ein und plötzlich schien ihr die Unterhaltung und der ganze Ablauf in Jimmys Studio unwirklich. Alles was er zu ihr sagte, schien ihr auf einmal profan. Was hatte er gesagt? Sie würde feminin aussehen, schöne Rundungen haben und einen Arsch wie ein Kunstwerk besitzen? Nachdem sie die Bilder im Flur des Studios gesehen hatte und sie nun im Auto saß, wurde ihr bewusst, dass Jimmy all diese Reden bestimmt an jedem seiner Models anwandte. Sicherlich, sie hatte es sehr wohl selber darauf angelegt, mit Jimmy zu ficken. Was aber war verkehrt?
Zweifel befielen sie, aber sie war dennoch gespannt, wie es weitergehen sollte, mit Jimmy und dem Fotostudio und den sexuellen Abenteuern.
Der letzte Tunnel, den Laura durchfahren musste, sah bei Dunkelheit völlig anders aus als tagsüber. Schon bevor sie in ihn hinein fuhr, entdeckte sie ein hohes Gebäude, dessen sämtliche Fenster in blauem Licht leuchteten. Die Frankfurter Skyline wirkte in der Nacht faszinierend schön.
Die Erlebnisse in Jimmys Studio wirkten noch in Lauras Kopf nach. Sie freute sich schon jetzt auf den nächsten Kontakt mit Jimmy.
Am folgenden Tag dachte sie nur an Jimmys großes Studio, an seine außergewöhnliche Person und daran, wie seltsam sich ihr Leben entwickeln könnte. Sie war bereit, alles was sie in dieser neuen Szene brauchte, von Jimmy zu lernen. Laura war tief beeindruckt und wollte die Faszination aufrechterhalten, solange es möglich war. Sie fragte sich, ob sie eines seiner Sternchen werden könnte. Es wäre nicht schlecht, fürs Ficken auch noch Geld zu bekommen, wenn Jimmy wirklich vorhatte, sie ins Filmgeschäft einzuführen. Laura war keine außergewöhnliche Frau, sie war eine von vielen, die einmal den großen Kick erleben wollte. Einmal auf der Bühne stehen und sich dann wieder verabschieden. Das wäre es!
Doch ihr gesundes Misstrauen brachte sie dazu, erst einmal im Internet Informationen über Jimmy einzuholen, mal sehen, was andere Leute über ihn zu berichten hatten. Sie wurde auch fündig.
Laura fand viele Einträge zu seiner Person. Es eröffneten sich vor ihren Augen Eindrücke und eine Biografie, die sie wieder auf äußerste Vorsicht gehen ließ. Sie las, dass Jimmy zu den umstrittensten, aber auch gleichzeitig erfolgreichsten Regisseuren des Pornofilms in ganz Europa gehörte. Die Hauptaktionen seiner Filme seien ausgiebige Spermaspiele und rücksichtslose Gesichtsbesamungen. Bekannt seien seine Szenen mit mehreren Männern, die in die Münder junger Frauen spritzen. Die Darstellerinnen solcher Filmaufnahmen seien überwiegend Amateurinnen oder Neueinsteigerinnen aus dem deutschen Raum. Laura las aber auch, dass bereits mindestens drei Frauen durch Jimmys Führung zu bekannten Darstellerinnen dieser Filmszene wurden. Die bekannteste Filmreihe dürfte „Spermade“ sein. Jimmy war Künstler, Fotograf, Filmemacher und hegte solch abnorme Themen in seinen Labels. Oder war es für ihn eine Art Kunstphilosophie?
Der Markt der Pornofilme sei angefüllt mit Jimmy A. Leitz Produktionen und der Absatz sei als reißend zu bezeichnen. In einer breiten Gesellschaftsschicht werde sein grobschlächtiger Stil als frauenfeindlich aufgefasst. Sein Verhalten würde auch unter Kollegen als anstößig gelten.
Laura jedoch hatte einen völlig anderen Mann kennen gelernt. War Jimmy wirklich so hart, wie es dort beschrieben stand? Frauenfeindlich? Laura hatte nichts von den Aussagen im Internet bestätigen können. Jedenfalls noch nicht. Für sie war Jimmy ein sympathischer, umgänglicher, wenn auch
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