Dauergeil
provozierend direkter, aber gut verständlicher Mann, bei dem sie sich schlecht vorstellen konnte, dass er ein solch brutales Wesen herauskehren könnte.
Während eines Drehs sei Jimmy ein autoritärer Schreihals gewesen, las Laura weiter und konnte sich kaum vorstellen, dass so ein Mann, wie Jimmy es war, zwei Wesenszüge innehatte. So hatte sie ihn nur oberflächlich kennengelernt und es erschien ihr suspekt. Sie las weiter, dass sich seine zukünftigen Darstellerinnen in der Regel durch eine Annonce zum Fotoshooting in Dessous melden. Laura fühlte sich in diesem Augenblick, als sei auch sie auf seine Masche hereingefallen. Weiter las sie, dass üblicherweise mehrere Mädchen, Frauen oder sogar professionelle Darstellerinnen sich in den Filmräumen vollspritzen ließen. Laura konnte es nicht fassen! Sie war drin, sie hatte die Filmräume schon gesehen und konnte nicht glauben, was da ablief!
Jimmy übernahm die Aufgabe, die Frauen zu interviewen, ob sie an mehr als nur Dessousfotos interessiert wären. In weiterer Folge würde er sogenannte Soldstecher beauftragen, um die Neueinsteigerinnen nach Strich und Faden durchzuvögeln und vollzuspritzen. Laura schüttelte den Kopf. Ihre Unsicherheit Jimmy gegenüber wuchs und etwas in ihr mahnte zu größter Vorsicht. Sie hatte Jimmy als guten Fotografen und auch Ficker erlebt, sie hatte keinen anderen Mann gesehen, der sich in den Studios herum trieb, aber es war schließlich auch ihr erster Versuch. Ob dieser Jimmy wirklich eine Ader zum furchteinflößenden Monster hatte?
Bei weiteren Forschungen und Links kam Laura auf eine ganze Reihe neuer Eindrücke und Worte. Eine eigene Welt tat sich ihr auf, in die nicht jeder ohne weiteres gelangen konnte. Sie stellte fest, dass sämtliche Vorlieben in Sachen Sexeine eigene Szene hatten, die sich weitgehend nicht mit anderen verbanden. Die Verschiedenartigkeit der Vorlieben war breit gefächert. Ihr schien es, als hätten alle Gruppen eine eigene Scheibenwelt, in der nur das jeweils eine Thema existierte.
Außenstehende hatten es schwer, in diese Kreise zu gelangen, das hatte Laura selbst feststellen können, denn ohne diese Annonce wäre sie nicht so weit gekommen, sich mit dem Thema Pornofilm, beziehungsweise mit Jimmy A. Leitz Productions und seiner Spermaphilosophie auseinander zu setzen. Die einzige Möglichkeit, nicht so zu enden, wie alle anderen Neueinsteigerinnen, bestand darin, Jimmy möglichst anders zu begegnen. Laura wollte, dass er sie mit anderen Augen sah, aber ob ihr das gelänge? Sie wäre zwar gerne Jimmys private Ficky, aber mit einem gewissen Maß an Niveau.
Laura holte das Handy hervor und tippte eine Nachricht, in der sie fragte, wie die Fotos geworden sind. Jimmy antwortete erst am Abend.
„Sollst alles bekommen, wenn du nächstes Mal zu mir kommst. Kannst auch mal bei einem Dreh dabei sein. Dicken, lieben Gutenachtkuss, wohin du willst.“
Jimmy versprach ihr Fotos vom Shooting? Oder was meinte er mit ‚sollst alles bekommen‘? Bestimmt hing eine weitere Bedingung daran. Hatte diese Bedingung mit dem weiteren Angebot, bei einem Dreh dabei zu sein, zu tun?
Laura wollte sich noch weiter informieren, bevor sie das nächste Mal nach Frankfurt zu JALP fahren würde. In der Stadt gab es einen Erotikladen, der auch Pornos verkaufte. Sie beschloss, dort hinzufahren. Zu neugierig war sie, was Jimmy an Produktionen auf den Markt gebracht hatte.
Der Verkäufer hatte Zeit für sie, der Laden war momentan nicht voll.
„Welchen Film möchten Sie denn?“
„Es muss einer von Jimmy A. Leitz sein.“
„Welches Genre?“
„Spermade soll eine bekannte Titelreihe von ihm sein.“
„Ach, sie meinten den Regisseur. Ja, schauen Sie mal, Spermade habe ich ganz viele, sind bestimmt dreißig Filme aus dieser Reihe.“
„Ich möchte den Film nur kaufen, um etwas über Jimmy herauszufinden.“
„Warum wollen Sie das, wenn ich fragen darf?“
„Weil ich ihn kennengelernt habe.“
„Arbeiten Sie für ihn?“
„Nein, das wäre mir zu hart, ich war einmal zum Fotoshooting bei ihm, das reicht mir schon.“
„Na, dann bleiben Sie nur bei Ihrer Einstellung. Er spielt mit den Frauen, dafür ist er bekannt.“
„Ich weiß. Aber er hat auch nur ein paar Fotos von mir gemacht, mehr nicht.“ Laura bekam eine Warnung von einer unabhängigen Seite, dieser Verkäufer konnte Jimmy nicht persönlich kennen. Aber sie sah dies als weiteren Anstoß zur Vorsicht.
„Sagen Sie mal … kennen Sie auch Manuel, aus
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