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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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noch ein klein wenig schwankte, fasste er sie bei den Schultern.
    "Geht schon."
    Eilig ließ er sie wieder los und lehnte sich an die Mauer zurück. Das Mädchen setzte sich im Schneidersitz auf die mit Kaugummi übersäte Straße und blickte ihn neugierig an.
    "Willst du mich nicht auch töten."
    "Nein!"
    Seine Stimme wurde energisch und sie zuckte kurz vor Schreck zusammen, hob dann aber gleichmütig die Schultern.
    "Die anderen wollten es. Sie hatten darüber sogar gelacht."
    Jace hörte nicht mehr richtig zu. Seine Gedanken brachten ihn zum Verzweifeln. Die Nightvamps würden nicht lange überlegen müssen um auf ihn zu kommen. Denn er war der Vampir, der seltsamer Weise zur falschen Zeit verschwand. Er wusste nicht was sie ihm antun werden. Vielleicht musste er für eine kurze Zeit verschwinden. So lange bis sie die kleine Sunnyvamp vergessen hatten. Vielleicht konnte er ja einen Unterschlupf bei Sandy bekommen.
    Vielleicht, Vielleicht.
    "Nein. Ich will das nicht tun und über so etwas zu lachen ist barbarisch."
    Sie kicherte und Jace rieb sich vor Erleichterung die Augen.
    "Müssen wir eigentlich einen Hass uns gegenüber haben? Herrschte nicht schon immer ein Gleichgewicht. Zwischen gut und böse. Zwischen dunkel und hell. Zwischen kalt und warm. Wenn man es einmal genau nimmt. Stell dir vor es würde nur noch Wärme geben, dann würden viele Pflanzenarten aussterben und andere würden zu Grunde gehen.
    Genauso ist es, wenn es nur noch Kälte geben würde. Was wäre, wenn es nur noch das Gute auf der Welt gäbe? Viele Menschen würden sich langweilen und sich mit Essen vollstopfen. Sie würden den Sport vergessen und vor dem Fernseher sitzen. Denn das Böse hält viel Lebewesen auf den Beinen und treibt sie an, dagegen zu kämpfen. Verstehst du, was ich meine? Es ist wie ein Polizist, der keine Banditen mehr fangen kann, da es keine mehr gibt. Warum hassen wir uns so?"
    Lange Zeit war sie still und sein flehender Blick machte das Mädchen verlegen. Jetzt blickte sie hinauf in die Sterne und seufzte.
    "Ja, ich verstehe es. Wenn ich so darüber nachdenke, hast du eigentlich sogar total recht."
    Ihr Blick glitt wieder nach unten und erhaschte seine Augen.
    "Es wäre richtig toll, wenn ich keine Angst mehr im Dunkeln haben müsste."
    Erleichterung ließ seine Haut kribbeln und er wischte sich über sein braunes Haar.
    "Und ich dachte schon, ich wäre der Einzige, der das Gute in jedem sehen kann. Ich danke dir für dein Verständnis."
    "Was können wir tun? Bisher dachte ich immer, dass nur deine Art uns angegriffen hatte und wir uns immer nur verteidigten. Stimmt das?"
    Jace nickte langsam und sie ließ den Blick zu Boden sinken.
    "Aber ich hatte den Plan zu Sandy zu gehen, um mit ihr über meine Art zu reden. Wir könnten Frieden schließen, doch alleine zählt mein Wort nicht. Und du bist ..."
    "Ich bin zu klein. Ein Kind. Ich weiß."
    Sie seufzte und stand auf.
    "Gut ich bringe dich zu ihr. Wenn ich dir vertrauen kann, dass du uns nicht hinterrücks angreifen willst? Es tut mir leid dich so etwas fragen zu müssen. Leider geht es hier nicht nur um mich. Einem Kind."
    "Nein. Ich verstehe schon und nein, ich habe nicht die Absicht euch schaden zu zufügen."
    Sie nickte und blickte wieder in die Sterne. Jace folgte ihrem Blick und stellte fest, dass der Mond schon wieder ein gutes Stück gewandert war. Ihm blieben nur noch wenige Stunden bis Sonnenaufgang.
    "Gehen wir?"
    Ein knappes Nicken. Mehr nicht. Was war los?
    "Komm, zeig mir den Weg."
    Ein Schütteln mit dem Kopf.
    "Warum denn nicht? Was ist los?"
    Ihre Augen wanderten zu seinem Gesicht und ihr Kopf wurde knallrot.
    "Ich weiß nicht wo wir hier sind."
    Belustigt schnaubte Jace durch die Nase und stieß einen leisen Seufzer aus.
    "Wohin müssen wir denn? Sag mir den Ort, vielleicht kenne ich ihn."
    "Wir sind in eine leerstehende Lagerhalle gezogen."
    Ein kleines Stück Ungeduld zupfte an seiner Haut.
    "Und weiter? Es gibt hier viele leere Lagerhäuser."
    Verzweifelt sackte das Mädchen wieder zu Boden und flüsterte:
    "Ich weiß es nicht."
    Sie schluckte ein Schluchzen hinunter und wiederholte das gesagte:
    "Ich weiß es nicht"
    Na toll. Endlich hatte er eine Sunnyvamp gefunden, die ihn jedoch auch nicht dort hinbringen konnte, wohin er wollte. Jace war keinen Schritt näher an sein Ziel gekommen.
    "Welcher bekannte Ort ist in der Nähe des Lagerhauses?"
    Das Kind spielte mit ihrem blonden Haar und schien ernst zu überlegen.
    "Als wir umzogen, kamen wir an

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