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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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blieb sie stehen. Ihr Herzschlag musste meilenweit zu hören gewesen sein. Schweiß war ihr auf der Stirn gestanden. Sie war in Gefahr gewesen. Diese Kenntnis brachte sie nun völlig durcheinander. Aber warum war sie in Gefahr? Tess hatte ihre Augen zugekniffen und um die nächste Ecke gespäht. Nichts. Sie hatte ihn verloren.
    Schlagartig hatte sie den Drang von hier zu verschwinden. Sie spürte die Furcht, die sie gegenüber männliche Landstreicher empfand. Doch eine schmeichelnde Stimme hatte ihre Muskeln erstarren lassen.
    "Geh nicht fort, Kleine."
    Wunderschön und kraftvoll waren diese Laute gewesen. So verlockend süß. Sie hatte eine Gänsehaut bekommen. Langsam hatte sie sich zu der Stimme umgewandt.
    Vor ihr hatte er gestanden muskelbepackt und unbehaart. Er hatte nur eine enge schwarze Hose getragen, sonst war er nackt gewesen.
    "Wo willst du hin. Bleib bei mir, Süße."
    Seine Augen hatten Tess sofort in einen Bann geschlagen. Wie ein blutrotes Feuer hatten sie geflackert. Gierig hatten sie das Mädchen angeblickt.
    "Wow.", hatte sie hervorgebracht. Krächzend hatte ihre eigene Stimme ihr im Ohr geklungen. Nicht himmlisch. Nicht einmal okay. Einfach nur fürchterlich, gegenüber seiner.
    Langsam hatte er die Arme nach Tess ausgestreckt und sie hatte sich an seine Brust ziehen lassen. Liebevoll und kalt waren seine Berührungen gewesen. Nicht unangenehm oder gefährlich. Sondern wirklich kalt. Seine Haut spendete keine Wärme.
    Jedoch kümmerte es Tess nicht mehr. Alles war plötzlich egal gewesen. Sie war völlig in seinen Bann gezogen worden und der Junge hätte alles mit ihr tun können. Sie wollte nur noch bei ihm sein.
    Ihr Haar hatte sie hinter die Ohren gestrichen und ihre Wange auf seine Brust gelegt. Fest hatte er sie an sich gedrückt. Leidenschaftlich küsste er ihre Stirn, die Wange und ihren Hals. Tess hob ihren Kopf und blickte tief in die wahnsinnigen Augen.
    "Wie ist dein Name?", hatte sie gehaucht.
    "Ich bin Luke. Einfach nur Luke."
    Tess nickte und hatte nicht gefragt warum er seinen Nachnamen nicht nannte.
    "Dann bin ich einfach nur Tess."
    Das Mädchen lächelte und schmiegte sich wieder an ihn.
    "Ein wunderschöner Name.", hatte er ihr ins Ohr geflüstert.
    Sie seufzte. Seiner war viel schöner gewesen. Luke. Nie würde sie jemals diesen Namen vergessen. Er hatte sie erneut geküsst und kurz darauf ihren Hals befeuchtet. Es war das angenehmste Gefühl seit langem gewesen. Tess wollte nicht, dass dieser Moment jemals endete.
    Auf einmal spürte Tess ein kurzes Ziepen an der befeuchteten Stelle. Mehr nicht. Im selben Augenblick war ihr Adrenalin nach oben geschossen und sie hatte ihr eigenes Blutrauschen gehört. Sie krallte sich an seinen Haaren fest und drückte ihn noch stärker an ihren Hals.
    Wundervoll. Es war unbeschreiblich schön, aber leider viel zu kurz gewesen. Ihre Muskeln wurden schlapp. Knochen und Gelenke schmerzten.  Schwer fiel es ihr einen Atemzug nach dem anderen zu machen.
    Etwas Unsichtbares hatte das Mädchen gelähmt und ihr blieb keine Kraft mehr, seine Haare fest zu halten. Wie ein alter Mehlsack sanken ihre Arme herab. Die Beine hatten nachgegeben und sie wäre zu Boden gerutscht, hätte Luke sie nicht fest in seinen Armen gehalten.
    Alles war ruhig geworden. Kein Blut rauschte mehr durch ihre Ohren und das Adrenalin war verflogen. Sanft hatte Luke ihren Kopf zu seinem Gesicht gedreht. Er lächelte sie an. Blut war von seinen spitzen scharfen Reißzähnen getropft und das Licht in seinen Augen hatte wie wild um seine schwarzen Pupillen getanzt.
    Tess hatte nicht mehr klar denken können und er sah ihr das an. Sanft hatte er sie auf die harten Steine des Weges gelegt und ihre Augen nicht aus seinem Blick gelassen.
    "Ja, ich bin ein Vampir und du wirst zu mir zurückkehren."
    Ihre Augen waren zugefallen und alles um sie herum war schwarz geworden. Am nächsten Morgen, als sie aufwachte, fühlte sie sich blendend und auf dem Weg nach Hause spürte sie solche Kraft, als könnte sie Bäume ausreißen. Natürlich hatte sie die Nacht nicht vergessen, doch ein Gefühl sagte ihr, es wäre noch zu früh, um nach Luke zu suchen.
    Daheim legte sie sich einen Verband um den Hals und fuhr zur Schule. Wie vermutet war sie zu spät gekommen, sogar Sandy war vor ihr am Platz gewesen. Erst dort bekam sie erste unangenehme Anzeichen.
    Zuerst waren die Schmerzen leicht zu ertragen gewesen, doch kurze Zeit später hatte sie fürchterlich starkes Brennen in ihrer Brust. Zuckungen

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