Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Schaukelstuhl, die versucht die Stimmen im Fernsehgerät zu verstehen, und einen fetten Kater auf den Beinen hat. Ich, in einem Grab und daneben meine Kinder, die ihre Trauer ... .
Entsetzt schüttelte ich den Kopf. Das wäre kein Leben für mich. Ich machte auf den Absatz kehrt und trat in das Schlafgemach. Die plötzliche Helligkeit beruhigte meine aufgewühlte Seele ein wenig. Mir wurden schräge Blicke zugeworfen und ich erinnerte mich wieder. Sie spürten meine Gefühle.
Ups. Nur Lil blieb so wie eh und je.
"Also, Schwesterchen, wir müssen uns ein Fernsehgerät besorgen. Hier kann es nämlich total langweilig werden."
Ich musste lachen und Isabell, Maik und Barb stimmten mit ein. Tom blickte uns nur verdutzt an und Susans Mine war unergründlich.
Meine Beine trugen mich zu meiner Schwester, wo auch Arianna saß und ich zerzauste ihre blonde Mähne. Ich setzte mich zu ihnen und nahm den schildpattfarbenen Kater auf den Schoß. Da ich das Tier aus den Schlaf riss, fing er an zu fauchen, doch nachdem er mich erkannt hatte, schmiegte er seinen braunen Kopf an meine Brust. Sein Schwanz zischte unter meiner Nase vorüber und ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu niesen.
"Hey, du dicker Racker."
Beide Mädchen fingen an zu kichern und meine Lippen verzogen sich zu einem belustigten Grinsen. Arianna beugte sich über das Tier und legte ihren Kopf auf das dichte Fell.
"Ich wollte schon immer eine Katze, aber im Waisenhaus waren Tiere verboten. Selbst jede Spinne wurde getötet, wenn sie sich im Haus einnistete."
Ihr Körper fing auf einmal an zu zittern und ihr Atem ging stoßweise.
"Schhhh. Beruhige dich. Du bist nicht mehr dort und jetzt kannst du dich um Sam kümmern. Ich habe zu viel um die Ohren, um auch noch für das Tier zu sorgen. Es wäre mir eine große Hilfe, wenn zusätzliche Hände sich um den Dicken kümmern."
Verlegen grinste sie und drehte vorsichtig ihren Kopf. Dabei stupste sie mit der Nase an Sams Ohr. Es zuckte und wir mussten kichern. Als sie sich von ihm löste, stand er auf und drehte sich auf den Rücken. Die schwarzen Beine streckte er von sich fort. Das weiche Bauchfell kitzelte meine Handfläche, als ich darüber fuhr.
"Sandy?"
Arianna stupste mir mit dem Finger gegen den Arm.
"Ja?"
"Dass du mich als Sieger präsentiert hast, fand ich echt nett von dir. Ich hätte es eigentlich nicht verdient. Meine Grenzen hatte ich weit überschritten."
Ich gab ihr einen leichten Stoß gegen die Schulter und sie seufzte.
"Ach, Schnee von gestern. Ich will einfach, dass du nächstes Mal überlegst was du tust und wenn du dir absolut sicher bist, dass du die richtige Entscheidung gewählt hast, dann tue es. Sei vorsichtig. Falls es zu einem Kampf kommt, wirst du mitkämpfen wollen, so wie ich dich kenne."
Sie nickte und ich fuhr fort.
"Ich werde dich nicht beschützen können wenn du in der Klemme steckst, ich weiß ja selbst nicht, ob ich einen Kampf überleben werde."
Arianna fuhr entsetzt hoch und funkelte mich wütend an.
"Natürlich wirst du das. Du wirst überleben. Versprich mir das."
Traurig schüttelte ich den Kopf.
"Ich kann nicht Arianna. Aber wenn du mir versprichst dich nicht in Gefahr zu bringen, dann fühle ich mich gleich wohler."
Isabell fing plötzlich laut an zu lachen und ich blickte verwirrt zu der kleinen Gruppe hinüber. Doch die Vampirin war viel zu vertieft in das Spiel, um unser Gespräch gehört zu haben.
Mein Seufzer war laut und lang.
Kapitel 31
Der Traum
Sandy
Ich nahm Sam und legte ihn auf Ariannas Schoß. Danach stand ich auf.
"Gute Nacht. Legt euch auch für kurze Zeit aufs Ohr. Ihr braucht Ruhe und Schlaf.", sagte ich zu den kleinen Mädchen, legte mich auf meine Matratze und schlief sofort ein.
Nach einer Weile sah ich meine Mom, die auf ihrem Bett saß und den Mund auf und zu machte, so als wollte sie etwas sagen. Doch keine Laute traten über ihre Lippen. Mein Blick wanderte weiter und ich erblickte mich an einem Türrahmen gelehnt und meine Mom wütend anfunkelnd.
Oh, nein. Nicht schon wieder dieser Streit.
Ich beobachtete, wie ich aus dem Zimmer stürmte und ihr hinterher lief. Meiner Mutter würdigte ich keines Blickes mehr. Der Zorn von damals war wieder in mir aufgestiegen und wieder konnte ich dieses Gefühl nicht bereuen.
Doch als ich in das Treppenhaus kam, wurde alles um mich herum dunkel und ich dachte, meine Sinne schwanden. Aber ich stand plötzlich wieder in dem Schlafzimmer meiner Mutter, jedoch war sie diesmal
Weitere Kostenlose Bücher