Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
nicht unter ihnen zu finden. Die Frau, die sie gerettet hatte auch nicht. Wo waren sie abgeblieben?
Auf einmal wurde sie von hinten gepackt. Tess schrie auf. Sie wand sich in den Armen hin und her.
"Lasst mich los."
Die Vampire, die bei der Show zusahen, grinsten über beide Ohren.
"Och, warum. Kein glückliches 'Endlich bist du bei mir.' Wie schade, und ich dachte du freust dich mich wiederzusehen."
Kurz war Tess total verdattert. Welcher Idiot spielte mit ihr. Doch dann schoss ihr ein einziger Name durch den Kopf. Luke.
Die Stimme passte.
"Also, die Begrüßung 'Lasst mich los.' muss ich mir merken. Vielleicht sehen mich noch mehr hübschen Frauen an, wenn ich sie so begrüße."
Tess fing an vor Erleichterung zu lachen.
"Ach komm schon, Luke, du musst doch nicht gleich beleidigt sein. Okay, ich grüße dich so wie du es wolltest, aber danach lässt du mich bitte los."
"Okay."
Dieses Wort hatte er in ihr rechtes Ohr gehaucht. Ihr ganzer Körper fing an zu kribbeln. Sie riss sich für die wenigen Wörter zusammen.
"'Oh, Gott. Endlich bist du bei mir, Luke. Ich hatte mir beinahe in die Hose gemacht vor Angst. Besser?"
"Sehr gut."
Endlich machte sie sich mit ihren Armen soviel Platz, dass sie sich wenigstens zu ihm umdrehen konnte. Seine Augen waren erneut liebevoll und sexy.
"Ich hatte dich gerufen und du bist nicht zu mir gekommen. Warum nicht?"
Ihre Worte hatte sie nur geflüstert, doch sein Gesicht verfinsterte sich.
"Ich konnte nicht. Er hatte mir befohlen zu bleiben. Er sagte, er würde das alleine regeln."
Mein Magen zog sich von neuem zusammen. Die herumstehenden Vampire verloren ihren Spaß und wandten sich ihrer eigenen Beschäftigung zu. Ein Vampir mit schwarzem Haar ging nah an ihnen vorbei. Er hatte eine Plastikflasche in der Hand in der rote Flüssigkeit hin und wieder an die Wand klatschte. Tess konnte sich denken was da drin war.
"Wer ist er? "
"Mit dem er meine ich unseren Anführer Kail, der dich willkommen geheißen hatte. Anastasia hat sozusagen, dass zweite Wort. Auf ihre Forderung lässt Kail sich eigentlich immer ein. Gott sei dank. Hab ich nicht recht?"
"Ich denke schon, denn ich konnte ihm nicht ganz folgen, als er über meine Strafe sprach."
Seine Augen wurden wieder weich.
"Ach, das wirst du noch früh genug erfahren."
"Luke. Auch ich hatte jemanden gebissen. Einen Landstreicher. Wenn Kail dies herausbekommt, werde ich bestimmt bestraft werden."
"Ach, wo. In dem ersten Jahr nach der Verwandlung, kann keiner einen Menschen zum Vampir machen. Die Frischlinge haben noch kein richtiges Gift dazu.
Also warum solltest du bestraft werden?"
Sie zuckte mit den Schultern und war endlos erleichtert. Es tat gut, nichts auf dem Herzen zu haben.
"Aber warum dürft ihr keine Menschen zum Vampir machen?"
"Oh, das ist eine lange Geschichte."
Tess wartete, dass er fortfahren würde. Aber er tat es nicht.
"Komm schon, ich bin jetzt eine von euch und sollte alles wissen. Wir haben Zeit, oder nicht?"
"Ja ja, haben wir. Na schön. Aber es könnte dich langweilen. Okay? Vor etwa fünfhundert Jahren waren wir tollwütige Killer. Wir ermordeten viele Menschen oder schickten sie zur Verwandlung.
Nicht einmal ein Zehntel davon überlebte und nur ein oder zwei leben noch heute. Fast alle starben danach. So genau weiß ich das auch nicht mehr.
Bald kam es zum Krieg. Sie fingen uns mit Fallen und Netze, anschließend ließen sie uns in der Sonne schmoren und die Vampire verbrannten. Denn von eigener Hand können Menschen uns nicht töten, dafür sind sie zu schwach. Die Vampire können sonst nur durch einen Genickbruch ins Jenseits geschickt werden.
Nachdem viele von uns gestorben waren, schlossen wir einen Pakt.
Wir dürfen Blut trinken, wenn wir keine Menschen dabei verwandeln oder töten.
Viele Menschen geben uns freiwillig Blut. Sie haben Angst, dass wir sie töten oder verletzen würden, aber nur noch wenige wissen von unserer Existenz. Diejenigen, die es wissen verraten es nicht. Wer würde ihnen schon Glauben schenken?
Aber man vergisst die Gesetze schnell, wenn man Angst hat."
Eine Zeit lang war Tess still. Eine einzige Sache beschäftigte sie.
"Warum starben so viele Vampire nach der Verwandlung?"
Luke sah sie auf unerklärliche Art an.
Überraschend küsste er sie. Seine Lippen waren kühl und weich und Tess schmolz dahin. Sie vergaß alles was um sie herum geschah. Doch nicht lange hielt das Vergessen an. Schon im nächsten Moment ließ er von ihr ab.
"Es hat noch
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