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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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mehr Luft zu geben.
    Tja, Fehler.
    Mit meiner freien Hand griff ich ihm unter die Achselhöhlen und nahm etwas Haut zwischen meinen Zeigefinger und Daumen. Im selben Moment fing ich an, die Haut zu drehen.
    Maik fing an zu keuchen und pustete mir Haarsträhnen aus dem Gesicht. Mein Griff verstärkte sich und er begann zu wimmern. Er tat mir leid, doch nicht ich sondern er wollte, dass wir es ein wenig ernster angingen. Der Vampir verlagerte sein Gewicht auf den einen Arm um mit dem anderen meine Hand fort zuziehen.
    Ich nutzte diese Gelegenheit. Zog meine Knie an und rammte sie ihm in den Magen. Er würgte. Eilig robbte ich unter ihm hervor, stand auf, packte seinen Kopf und drückte ihn nach unten.
    "So. Ich denke, ich könnte dir jetzt das Genick brechen."
    Maik rührte sich nicht. Tat nichts und entspannte sich aber auch nicht.
    "Komm schon Maik. Ich habe schon wieder gewonnen. Gib es auf."
    Fehler Nummer eins.
    Ich war nicht mehr wachsam genug, um zu bemerken, wie der Vampir meinen Fußknöchel packte und ihn vom Boden riss.
    Fehler Nummer zwei.
    Ich löste meine Hände von seinem Kopf, um meine Landung abzufangen. Maik sprang auf und fing mich, bevor ich auf den Boden aufkam. Doch bevor ich reagieren konnte, hatte er meinen Kopf ihn seine Armbeuge genommen und drückte zu. Die Schmerzen waren zu groß. Ich konnte nichts unternehmen.
    Ich hatte keine Lust mehr zu trainieren. Für heute war es genug. Die Müdigkeit saß uns noch immer in den Knochen, obwohl es die Sonne zu kurieren versuchte. Es gelang ihr nicht vollständig.
    "Ich gebe auf, Maik."
    Seine Arme lockerten sich nicht.
    "Versprochen?"
    Als ich etwas zögerte, wurde sein Griff noch eine Stufe stärker. Ich schrie auf, vor Schmerz.
    "Maik, du tust ... mir weh. Bitte, du hast gewonnen."
    Es änderte sich noch immer nichts. Meine blauen Flecken waren garantiert schon zu sehen. Maik starrte mir tief in die Augen. Es war wie eine Hypnose. Mir wurde schwindelig.
    "Versprochen?"
    Ich versuchte zu nicken, so gut es ging. Doch er bemerkte es nicht oder tat zumindest so. Idiot. Meinen verletzten Stolz schluckte ich hinunter.
    "Versprochen.", flüsterte ich.
    Als wäre das, das Kosewort gewesen, ließ er mich so abrupt los, dass ich taumelte. Sofort war Lil bei mir und umarmte mich.
    "Wow, du warst echt klasse."
    Ich wuschelte ihr durchs Haar und lächelte. Die Niederlage war vergessen. Sie wandte sich zu Maik und wurde mit einem Schlag verlegen.
    "Oh ... ähm ... Maik, Mann, warst du ... stark."
    "Hey, kein Grund sofort verlegen zu werden. Du hast ja recht. Deine Schwester ist viel intelligenter als ich. Das vorhin war nur purer Trotz."
    Meine Schwester fing wieder an zu strahlen und wurde von Maik zärtlich durchs Haar gestrichen. Neugierig wandte ich mich an den Vampir.
    "Was sagtest du gerade? Du warst nur trotzig? Hey, das wäre doch die Idee im Kampf gegen die Nightvamps. Trotz. Aber sag mir ja nicht, dass das deine Stärke ist, bitte nicht."
    Er fing laut an zu lachen und ich stimmte mit ein. Lil blickte verwirrt zu mir und zu Maik. Hin und her.
    Ich wandte mich zum Gehen und die anderen folgten mir. So genau wusste ich nicht, warum wir eigentlich trainierten. Ja, schon wegen den Nightvamps, aber warum war ich mir so sicher, dass der Krieg zwischen uns noch nicht vorbei war?
    Vielleicht ließen sie mich ja in Ruhe. Dennoch fühlte ich mich sicherer, wenn wir trainierten. Man konnte nie wissen. Auch war es unser Schutz, das die Nightvamps nicht wussten wo wir wohnten.
    Die Sonne stand noch immer im Zenit, als wir vor Maiks Blockhaus standen. Es war gar nicht so ekelig, wie es in der Nacht ausgesehen hatte. Okay, der Mülleimer beim Nachbarn quoll noch immer über. Krähen pickten die Überreste aus verschiedenen Dosen.
    Aber sonst war es eigentlich recht schön hier. Der Garten war klein, aber am Tag sah er gemütlich und einladend aus. Seltsamerweise wurde sogar das Haus von der Sonne stark beschienen, obwohl um das Gebäude herum, nur noch größere Häuser standen.
    Die Blumen, die Maik auf die Fensterbretter gestellt hatte, regten die Hälse in die Luft und blühten in ihrer ganzen Farbenpracht. Doch leider war seine Wohnung zu klein für uns alle. So konnten wir nicht leben. Wir würden nicht so wenige bleiben. Unsere Art würde sich schnell vermehren. Wahrscheinlich schneller, als wir uns je vorstellen konnten.
    Rose und Isabell hatte ich noch nicht nach ihren alten Unterkunftsorten gefragt, aber mein Gefühl sagte mir, dass ich darauf sowieso keine

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