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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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fühlte.
    "Eddi, Arianna kommt. Sehen wir, wer unsere Hilfe braucht."
    Arianna kam zu mir herüber und auch Eddi machte sich auf den Weg. Die Kleine sprang glücklich in den Flur und sogar in ihre Schuhe hinein. Schon waren wir draußen und der Wind kühlte unsere heiße Haut.
    Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als mein Haar leicht flatterte. Ich atmete tief ein und wieder aus und das wiederholte ich mindesten fünfmal. Der frische Sauerstoff drang in mich hinein und brachte mir noch mehr Energie, als ich brauchte.
    Vögel zwitscherten freudige Lieder und sprangen auf den Regenrinnen der Häuser herum. Ja, so wollte ich mich auch fühlen. Frei und ohne jeglichen Sorgen. So fühlte ich mich beinahe, wenn ich eine meiner großen Sprünge machte. Ohne Sorgen, dass wäre schön. Ein Seufzer trat aus meinem Mund.
    Zwei Katzen stupsten sich gegenseitig liebevoll mit dem Schwanz an die Nase und die graue, wahrscheinlich das Weibchen, musste niesen. Der dunkelbraune Kater stieß seine Schnauze in ihre Flanke. Vielleicht entschuldigte er sich oder was auch immer.
    Ich legte meinen Kopf in den Nacken und blickte in die Sonne. Direkt hinein. Auch dieses neue Können fand ich außerordentlich cool. Vor allem, weil das Licht ihre Gestalt umwaberte, wie heißes verdunstendes Wasser. Der Anblick war einfach wunderschön.
    Zusätzlich kam noch, dass keine einzige Wolke am Himmel stand oder auch nur ein Hauch eines Nebels sichtbar war. Aber es war nichts Besonderes mehr. Schon seit einigen Tagen waren keine Wolken mehr sichtbar und auch die Temperatur stieg immer höher. Das war seltsam für diese Jahreszeit und vor allem für diese Gegend.
    Naja, ich wollte mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen, warum auch. Den Tag wollte ich nicht doch noch mit einem Tiefpunkt beginnen. Meine Beine trugen mich auf die Straße und Eddie und Arianna folgten mir.
    "Wohin gehen wir?"
    Die Frage erschütterte mich, obwohl ich gewusste hatte, dass sie irgendwann kommen würde. Ich hätte gedacht wir würden in die Richtung eines Krankenhauses gehen, doch das Problem war: Ich wusste nicht wo es eines gab. Wenn Mom uns zum Arzt gefahren hatte, hatte ich nie aus dem Fenster gesehen, sondern hatte nur die Buchstaben eines Buches vor Augen gehabt.
    "Also ... äh ... .", stotterte ich und suchte nebenbei nach einem Ausweg aus meiner misslichen Lage, doch fand ich keinen.
    "Oh ... ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wo ... ."
    Arianna blickte mich verwirrt an. Hatte sie so viel Vertrauen in mich gesteckt. Ich war kein Gott und auch ich machte Fehler, obwohl ich der Anführer sein musste.
    Wut keimte in mir auf. Den Blick des kleinen Mädchens hielt ich stand und schnauzte: "Hey, Auch ich bin kein Allwissender oder Gott. Selbst ich kann mich irren. Manchmal glaube ich selbst, dass ich dümmer bin als ein fünfjähriges Kind. Also guck nicht so enttäuscht. Weiß jetzt jemand wo ein Krankenhaus ist?"
    Ganz langsam verzog sich Eddies Blick zu einem Grinsen, jedoch hielt es nicht lange an. Denn, als ich mich wütend an ihn wandte, prustete er wie wild los. Mein entsetzter Blick prallte an ihm ab und auch Arianna fing an, mit ihm zu lachen.
    Ich verstand überhaupt nichts mehr. Ich hatte mein Geständnis abgegeben, na und?
    Doch meine Freunde so lachen zu sehen, machte mich glücklich und es wurde ein wenig leichter um mein stilles Herz. Aber dem trotzigen Teenager konnte ich nicht widerstehen.
    "Kommt schon. Ich sage die Wahrheit. Wie hättet ihr euch sonst einen Anführer vorgestellt? Vielleicht einen unbesiegbaren, bildhübschen Superman? Pech gehabt. Ich bin eine Frau und erst sechzehn. Wenn das mal klargestellt wird. Ihr könnt euch nicht immer auf mich verlassen, obwohl ich euch ein solches Leben gegeben habe."
    Mein Ärger war gespielt. Ich hätte mitlachen können, doch ich ließ es sein.
    Die beiden wurden lauter und schrien sich fast die Kehle aus dem Leib. Also wirklich. Jetzt war es doch ein wenig übertrieben, oder?
    Nein, natürlich nicht, ich könnte tanzen vor Glück und Freude und von der Erkenntnis, dass ich nie mehr alleine sein musste, egal was geschehen würde. Jedoch hielt meine Freude nicht sehr lange an.
    "Ähm ... warum steht ihr hier noch herum? Wir dachten, ihr seid schon lange fort."
    Roses Stimme klang gereizt und als ich mich zu ihr umdrehte, erblickte ich Isabell, die ebenfalls verärgert neben der Rothaarigen stand. Ihr Haar war zerzaust und nicht hergerichtet. Das war ungewöhnlich, doch dass sie so aussah, als könnte sie

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