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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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oder besser gesagt unser Wohnraum sein. Oh ja, er war riesig. Eine große Lagerhalle.
    Die graue Farbe an den Wänden, war nicht das Originelle, aber immerhin verdeckten die Blumen und die Bilder, die schmutzigsten Flecken. Der riesige rote Teppich ließ das Zimmer wohnlicher wirken und die Regale, die an die Wand geschoben waren, hatten auch etwas Nützliches.
    Ein runder Tisch stand in der Mitte und drumherum waren etliche alte Matratzen auf dem Boden verteilt. Richtig Alte. Sie waren befleckt, dreckig und hart. Einfach ungemütlich. Aber noch besser als der Fußboden, obwohl der Teppich darauf lag.
    Mir gefiel es hier.
    "Und wie ist es?", fragte Frank und lächelte mich an. Verlegen blickte ich extra lange auf eine rote Tulpe, die ein wenig kränklich wirkte.
    "Das riesige Fenster dort lässt viel Licht herein. Einfach perfekt."
    Eilig nickte ich mit dem Kopf.
    "Liliane, die Toilette ist neben der Treppe, die zum Dachboden führt."
    "Ich weiß."
    "Gut", sagte er, als er sich erinnerte, dass sie schon einmal hier war. Ach ja. Nicht mehr aufs Klo gehen zu müssen, war ein richtiger Luxus den sich ein normaler Mensch nicht leisten konnte.
    Ich warf mich auf eine der Matratzen, die ziemlich nah am Rande lag. Sie hatte gelbe und graue Flecken, doch schien sie die Matratze zu sein, die mir auf den Weg zugeschrien hatte. Sie war nicht so hart, wie sie auf den ersten Blick schien.
    Lil sprang auf das Bett neben mir und Arianna nahm sich die neben meiner Schwester. Mir fiel auf, dass sie sie ein bisschen verschob, so dass sie ein wenig näher an der Tür lag.
    Maik, Eddi und Frank lagen nebeneinander und die letzten zwei Matratzen besetzten Rose und Isabell. Susan stand an der Wand gelehnt und sah uns zu.
    "Oh", gerötet vor Scham sprang Frank auf und eilte aus dem Zimmer.
    "Ich hole noch eine.", rief er über die Schulter zurück.
    Wer konnte diesen Kerl nicht leiden? Er war freundlich zu jedem und riss immer lustige Witze. Mit ihm hatte man Spaß. Eine richtige Freude.
    Es dauerte nicht lange und man konnte das Gerümpel und Gepolter hören. Daraufhin war er schon wieder vor der Tür und hievte eine etwas schmalere Matratze in das Zimmer herein.
    "So hier wäre deine."
    Er schob sie neben Roses und Isabells. Susan blickte ihn an und versuchte ihre Gefühle wieder zu verbergen, doch es gelang ihr nicht vollständig. Wenn ich mich nicht irrte, erkannte ich ein kleines bisschen Wärme in ihren Zügen, die sie jedoch sofort wieder zurücknahm.
    "Danke.", brachte sie kalt und entschlossen hervor.
    Kam mir das nur so vor oder war Frank wirklich ein klein wenig zusammengezuckt?
    "Ach, Käse.", flüsterte ich verärgert.
    "Was?"
    Lil drehte mir den Kopf zu und sah mich fragend an.
    "Hast du was gesagt?"
    Ich schüttelte nur den Kopf und sie zuckte mit den Schultern und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder Susan zu. Diese drehte sich gerade um und setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett. Frank zuckte ebenfalls mit den Schultern und drehte sich mit einem fröhlichen Lächeln den Männern zu.
    "Seht was ich noch gefunden habe."
    Er hielt eine kleine Schachtel in der rechten Hand und fuchtelte damit in der Luft herum.
    "Was ist das?", fragte meine Schwester.
    "Ein Kartenspiel. Wer hat Lust mit mir zu ..."
    Ich sprang auf und zog Lil mit auf die Beine. Eine Abwechslung würde mir richtig guttun, obwohl ich nicht ein einziges Spiel mit Karten kannte. Ich ließ mich neben Maik nieder und meine Blondine setzte sich neben mich.
    "Kennt jemand von euch ein Spiel und will es uns erklären?"
    Niemand rührte auch nur einen kleinen Finger.
    "Nein. Gut. Ich kenne eines. Doch ich habe den Namen vergessen. Egal, ich versuch es euch zu erklären, Okay."
    Er teilte die dünnen Karten aus, sodass die Seite oben lag, auf dem das selbe Muster jeder einzelnen gedruckt ist. Es waren rot geschwungene Blumen, die einen Schriftzug umrahmten. Die Schrift war zu verschnörkelt und unverständlich.
    Weil wir zu siebt waren, bekam zu Beginn jeder nur vier Karten in die Hand. Ich begutachtete meine und konnte meine Verwirrung in meinen Zügen nicht verbergen. Es hätte so oder so nichts genützt. Sie konnten das alles ja spüren.
    Es waren seltsame Aufdrucke, die ich nie gesehen hatte. Tess hatte viele Karten und hatte versucht mir Spiele beizubringen. Mit wenig Erfolg. Doch solche waren mir noch nie untergekommen.
    In den vier Ecken stand eine Zahl oder ein Buchstabe und auf dem restlichen Blatt waren verschiedene Zeichen, bis auf eine, dort war ein Mensch,

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