Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
abgebildet. Mit einer Krone auf dem Kopf.
Ich hatte eine acht mit grünen verschlungenen Blättern. Eine zehn mit seltsamen gelben Nüssen und auf der Karte mit dem Mann war ein K. Vielleicht für König.
Mhhh.
Die letzte Karte war eine neun, ebenfalls mit dieser Nuss gekennzeichnet. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Die Neugier für das Spiel weckte sich in mir. Frank fing an zu erklären.
"Bei der Sieben muss der linke Nachbar zwei Karten ziehen. Bei der Acht muss er aussetzten und der nächste Spieler ist dran. Es gibt die Farben, Gras, Eichel, Herz und Schelle, wie ihr sehen müsst. Wenn ich zum Beispiel eine Herz zehn lege, dann könnte mein Nachbar, also Isabell eine andere Karte mit Herzen oder eine zehn legen.
Doch die Neun ..."
Schon jetzt verwirrte mich dieses Spiel. In diesem Moment fiel mir auf, dass sich Arianna und Susan nicht an diesem Kartenspiel beteiligten.
Kapitel 21
Der Plan
Arianna
Das Mädchen wollte sich nicht mit Spielen ablenken lassen. Sie warf lieber einen endlos langen Blick auf das Regal. Ihre Augenlider zuckten nicht einmal um die Feuchtigkeit in den Augen zu halten. Das Mädchen brauchte das nicht mehr.
Schon seit längerer Zeit plagte sie ein komisches Gefühl, das sich langsam aber mächtig in einen Plan umwandelte. Seit Susan Lil angefallen hatte, wusste sie es sicher. Ihr blieb keine Wahl. Der Plan war komplett und sie konnte es niemanden verraten. Zumindest noch nicht. Sie würden es ihr ausreden wollen. Und das durfte sie nicht zulassen. Es war zu wichtig. Gefährlich, aber so nützlich.
Gedankenverloren schüttelte sie kaum merklich mit dem Kopf und starrte noch immer auf einen dunklen Fleck, auf dem sonst reinen metallischen braun, des Regals.
Die Vorfälle des Tages hatten Arianna verwirrt und verängstigt. Die Geburt des kleinen Jonathans und Susans Angriff auf ihre neue Freundin, gegen den sie nichts ausrichten konnte. Sie war schwach. Nicht nur körperlich sondern auch geistig. Sie tat sich schwer, das zugeben zu müssen.
Das hatte sie herausgefunden als sie nicht aufhören konnte Susans Blut zu trinken. Innerlich kämpfte sie wie ein wildes Tier gegen ein noch viel stärkeres Monstrum. Doch sie hatte nichts dagegen ausrichten können. Wenn Sandy nicht der Löwe gewesen wäre, der das Monstrum von ihr heruntergezehrt und in die Verbannung geschickt hätte, dann wäre Arianna nicht mehr unter Kontrolle zu bringen gewesen.
Verzweifelt legte sie sich auf den Rücken und ließ ihren Blick die weiß graue Decke nach irgendwelchen Hinweisen absuchen. Der Tag verstrich und die letzten Sonnenstrahlen beleuchteten noch einmal kurz die Blumen, bevor sie verschwanden und auf einmal wurde es unangenehm düster.
Benommen bemerkte sie, wie das Licht angeknipst wurde, das nun ständig leicht dahinflackerte und die Angst die in ihr aufgekeimt war, legte sich wieder.
Verdammt, sie durfte keine Angst im Dunkeln haben. Wie sollte ihr Vorhaben denn sonst gelingen, wenn sie sich in die Hose machte, bevor sie aus dem Haus herausgekommen war. Sie brauchte ihren ganzen Mut den sie zusammenbringen konnte.
Ihre Gabe allein würde sie nicht beschützten können, obwohl sie ein unbesiegbares Gefühl seitdem in der Magengrube hatte. Sie war verletzlich und jeder Vampir konnte sie töten. Das durfte sie nicht vergessen.
Diese Gabe hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit der von Rose oder Isabell. Sie tendierte eher in Eddies Richtung. Es war eher etwas Seelisches. Natürlich bekam man die Auswirkungen mit dem Auge zu sehen, doch der Anfang und die Kontrolle darüber kam von ihrem stillen Herz heraus.
Letzte Nacht hatte Arianna es bemerkt. Als ihre neue Familie schon geschlafen hatte, war sie noch im Haus ein wenig herumgewandert. Sie hatte nichts besonderes vorgehabt. Sie wollte einfach noch das letzte Mal die Wohnung erkunden. Oder, nein, warte. Damals hatte Arianna doch noch gar nicht gewusst, dass sie ausziehen wollten, oder doch? Ach, sie hatte es vergessen und der Grund für ihre Wanderschaft kam ihr auch nicht mehr in den Sinn.
Zuerst war sie in die Toilette gegangen. Der Staub hatte sich überall auf den Regalen gestapelt und es hatte so ausgesehen, als wäre Jahre lang nicht mehr über die Flächen gewischt worden. Wütend schüttelte sie den Kopf. Was sollte das? Das Mädchen wollte sich nicht immer von solchen kleinen Dingen ablenken lassen. Wie die Toilette ausgesehen hatte, interessierte wirklich niemanden.
Auf ihrer Erkundungstour hatte sie aus dem
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