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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Akivas Richtung. Das war alles, aber es reichte.
    Denn jetzt wusste Akiva, wer ihn so zugerichtet hatte.
    Hazael erhob sich mühsam. Bestimmt kostete es ihn große Kraft, aber er schaffte den Ansatz seines typischen trägen Lächelns, als er sagte: »Wisst Ihr, ich wollte schon immer mal als Badaufseher arbeiten. Ihr solltet mich einstellen, nicht sie. Ich bin viel netter als meine Schwester.«
    Jael erwiderte das Lächeln. »Aber du bist nicht mein Typ.«
    »Tja, und Ihr seid niemandes Typ«, entgegnete Hazael. »Nein, wartet. Das nehme ich zurück. Mein Schwert sagt, es möchte Euch gern besser kennenlernen.«
    »Ich fürchte, ich kann ihm dieses Vergnügen nicht gewähren. Ich bin bereits von einem Schwert geküsst worden, weißt du.«
    »Ich glaube, das ist mir schon aufgefallen.«
    »Festival«, sagte Akiva unvermittelt, und alle Augen richteten sich auf ihn. Jaels Blick war es, den er festhielt. »Meine Mutter ist mit dem Messer auf dich losgegangen.« Eigentlich wollte er mit Jael nicht über seine Mutter reden, er wollte die Tür zu den Erinnerungen seines Onkels nicht aufstoßen – was dahinter lag, konnte nur grausig sein –, aber er musste Zeit gewinnen. Und … er hatte gehofft, dass ihr Name der Schlüssel zu Sirithar war. Leider war er das nicht.
    »Dann hast du es also erraten«, meinte Jael. »Weißt du, das war mein liebster Teil des Tages, glaube ich, als du vermutet hast, dass Joram sie getötet hat. Aber er hat sie mir gegeben.«
    Gegeben  …? Darüber konnte Akiva jetzt nicht nachdenken. »Sie kann doch nicht der Grund dafür sein, dass Ihr die Stelianer so hasst. Eine einzige Frau?«
    »Oh, aber nicht irgendeine. Frauen gibt es überall, schöne Frauen fast überall, aber Festival – sie war wild wie ein Sturm. Und Stürme sind gefährlich.« Wieder sah er zu Liraz hinüber. »Faszinierend. Sturmjäger wissen das. Dass es auf der ganzen Welt nichts Schöneres gibt, als auf einem wütenden Sturm zu reiten.« Er winkte einem Soldaten. »Ergreif sie!«
    Akiva warf sich vor den Soldaten; aber er fühlte sich langsam und schwerfällig. Auch Hazael war in Bewegung. Liraz schaffte es, ihr Schwert zu schwingen, aber das Geräusch, das es von sich gab, als es von der Dominion-Klinge absprang, war schwach, es flog ihr aus der Hand und landete mit einem dumpfen Schlag auf den Leichen, die einmal Joram, Japheth, Namais und Misorias gewesen waren. Doch auch ohne Waffe ließ sie sich nicht einschüchtern. »Du solltest mich lieber mit meinen Brüdern töten, sonst wirst du es später bereuen«, stieß sie hervor.
    »Jetzt bin ich aber gekränkt«, sagte Jael. »Du würdest also lieber mit denen sterben, als mir den Rücken zu schrubben?«
    »Tausendmal lieber.«
    »Ach, mein Schatz.« Er drückte die Hand aufs Herz. »Verstehst du nicht? Das zu wissen, macht es erst schön.«
    Die Soldaten rückten näher.
    Es waren vierzig Dominion, die die abgehauenen Hände toter Wiedergänger hochhielten, und dennoch tötete Hazael einen von ihnen, ehe er selbst getötet wurde.
    Sein Schlag traf einen der Dominion ins Gesicht, die Klinge drang in den Knochen, und als der Soldat stürzte, zog sein Gewicht Hazael nach vorn, so dass die Klinge, die ihn fast im selben Augenblick traf, tief unter seinen erhobenen Arm eindrang, dort, wo weder Kettenhemd noch Brustharnisch und nicht einmal Leder ihn schützte, seinen Körper nach oben durchstieß und zwischen seinen Schwingen wieder austrat. Er taumelte, sah erst Akiva an und dann auf das Schwert hinunter. Langsam ließ er die eigene Waffe fallen, die er zuvor aus dem Schädel des Soldaten zu ziehen versucht hatte, und genau wie Hellas griff er nach der Klinge, die in ihm steckte. Aber seine Hände gehorchten ihm nicht. Vergeblich schlug er nach dem Schwertgriff, dann sank er in sich zusammen. Akiva beobachtete alles durch das Leuchten der Klarheit, nach der er sich so gesehnt hatte.
    Sirithar war gekommen, aber leider zu spät, wie ein Blutgeier, der erst eintrifft, nachdem der Tod schon sein Werk getan hat.
    Hazael fiel. Liraz warf sich auf die Knie, um ihn aufzufangen.
    In glanzvollem Licht nahm Akiva das Klagegeheul wahr, das aus dem schmerzverzerrten Mund seiner Schwester kam, hörte den Schrei und sah ihn ebenfalls. Klang hatte Gestalt, er war Licht, alles war Licht, und alles war Schmerz. Liraz versuchte, Hazaels Kopf zu halten, als seine Augen sich trübten, aber zwei Dominion packten sie, zerrten sie weg, und Hazaels Kopf sank nach vorn. Noch ehe Hazael auf den

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