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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nichts zu bedeuten. Aber andererseits: Alles hat etwas zu bedeuten , wie ich aus sehr vielen dicken Büchern während meiner Ausbildung an der Georgetown und der Johns Hopkins University erfahren habe.
    Ich musste vorsichtig sein. Der Rest der Sitzung lief ganz gut, und nachdem sie gegangen war, hatte ich Feierabend. Oder doch nicht? Hatte ich jetzt nicht noch einen zweiten Job?
    Als ich mein Büro verlassen hatte und die Treppe hinunterging, klingelte mein Handy. Ich kannte die Nummer nicht. Und jetzt?
    Ich legte das Telefon ans Ohr.
    »Ich rufe im Auftrag von Kyle Craig an«, sagte eine männliche Stimme. Sie klang ein wenig zitterig, hatte aber meine volle Aufmerksamkeit. »Er kann gerade nicht ans Telefon kommen... weil er in Colorado in Einzelhaft sitzt. Aber er will, dass Sie wissen, dass er tagtäglich an Sie denkt und dass er eine Überraschung für Sie vorbereitet hat. Eine grandiose Überraschung, direkt hier in Washington, D.C. Sie wissen doch, Kyle ist der Mann mit dem Plan . Ach, und außerdem sollen Sie wissen, dass er seit vier Jahren keine Sonne mehr gesehen hat - und dass ihn das noch stärker und noch besser gemacht hat.«
    Dann war die Leitung tot.
    Kyle Craig - mein Gott, was kam wohl als Nächstes?
    Was hatte die Botschaft zu bedeuten? »Er hat eine Überraschung für Sie vorbereitet.«

19
    Ich versuchte mir immer wieder einzureden, dass meine Zeit zu kostbar war, um mich mit den wahnsinnigen Mördern zu beschäftigen, die ich bereits hinter Gitter gebracht hatte, solange immer noch welche von der Sorte frei herumliefen. Außerdem war es noch niemandem auch nur ansatzweise gelungen, aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Florence auszubrechen. Und es war nicht das erste Mal, dass Craig mir aus seiner Zelle gedroht hatte.
    Dazu kam noch, dass ich gar nicht mehr bei der Polizei war. Aber natürlich war ich mit der Beamtin zusammen, die die Ermittlungen in einem großes Aufsehen und große Übelkeit erregenden Fall leitete.
    Der Riverside-Mord war bereits jetzt eine Mediensensation. Überall wurde anscheinend darüber geredet. Sogar meine Eltern hatten davon angefangen. Die hysterischeren Zeitungen dachten sich alle paar Stunden eine neue, absurde Theorie aus. Sie verkauften Angst und Schrecken, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, und machten damit ein Bombengeschäft. Ich musste gestehen, dass auch ich meinen Lebensunterhalt damit verdiente. Allerdings versuchte ich, Angst und Schrecken zu mindern - so gut ich konnte zumindest. Ich hatte immer versucht, die Furcht zu mindern, indem ich die Killer von der Straße holte.
    Sämtliche Theorien der Polizei über den Mörder schienen ins Leere zu laufen, zumindest nach Brees Ansicht. Das Gesicht aus dem Video brachte keine Übereinstimmung mit der Terroristen-Datenbank des FBI. Mit der Stimmanalyse war dasselbe Institut beauftragt worden, dem das FBI nach dem
elften September die Tonaufnahmen von Osama Bin-Laden anvertraut hatte. Auch hier bislang kein Glück, aber es war auch zu früh, um allzu große Erwartungen zu hegen.
    Außerdem hatte der Killer sich nicht als Angehöriger irgendeiner Terrorgruppe oder Zelle geoutet. Und auch, nachdem die Fernsehnachrichten wiederholt Fotos des Täters gezeigt hatten, die von Zuschauern auf der Straße gemacht worden waren, hatte niemand irgendwelche Hinweise geben können.
    Bree gab jede einzelne Information an das FBI weiter, trieb aber dennoch ihre eigenen Ermittlungen voran. Das heißt, sie hatte einen Sechzehn-Stunden-Tag nach dem anderen.
    Am Donnerstagnachmittag ging ich zu ihr ins Büro. Ich hoffte, sie zu einem kleinen Imbiss überreden zu können. Das Dezernat für Kapitalverbrechen des Metropolitan Police Department befindet sich ziemlich unscheinbar hinter einer ganz normalen, kleinen Ladenzeile in Southeast. Hier gibt es immer mehr als genug Parkplätze, sodass etliche Polizisten schon witzeln, dass das der wahre Grund dafür sei, dass alle unbedingt hier arbeiten wollen. Könnte schon sein.
    Brees Büroabteil war leer. Der Computer lief noch, und auf dem Bildschirm klebte ein gelber Zettel, auf dem in Brees Handschrift stand: Alex anrufen . Ich hatte den ganzen Tag über noch nichts von ihr gehört. Was trieb sie denn bloß?
    »Suchen Sie Bree?« Der Detective aus dem angrenzenden Abteil deutete mit seinem halb gegessenen Sandwich in eine Richtung. »Versuchen Sie’s mal im Konferenzraum. Den Flur da links entlang. Sie wohnt mittlerweile da.«
    Als ich den Raum betrat, saß Bree mit hochgelegten

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