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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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machen. Wir hatten zu arbeiten, verdammter Mist. Jeffery Antrim schien eher in Damons Alter zu sein als in meinem und war freundlicherweise sofort bereit, uns einzulassen, nachdem ich ihm das Bier gezeigt hatte. Zunächst hatte ich meine Zweifel in Bezug auf seine Etikettierung als »junges Genie«, bis ich einen Blick auf seine technische Ausstattung geworfen hatte. In dem kleinen Apartment - Labor, Höhle, was auch immer - war kaum noch Platz für Möbel. Ich fragte mich, ob er womöglich das eine oder andere der zahllosen teuren Geräte, die hier überall herumstanden, dem FBI stibitzt hatte.
    Dann saßen wir ein paar Stunden lang auf bunt zusammengewürfelten Küchenstühlen herum und tranken den zweiten Sixpack, den wir mittlerweile gekauft hatten, während Jeffery im anderen Zimmer seiner Arbeit nachging. Früher als erwartet rief er uns zu sich, um uns seine Ergebnisse zu präsentieren.
    »Also gut, Leute, so sieht’s aus: Die überspielten Bilder sind nur schemenhaft auf der tiefer liegenden Magnetschicht erkennbar. Also habe ich so viel wie irgend möglich erfasst und digitalisiert. Dann habe ich die Fields mit dem Deinterlacer in vollständige Frames umgewandelt, und die wollt ihr wahrscheinlich sehen, schätze ich, oder?«
    »Kommt ganz drauf an«, sagte Bree.
    »Auf was denn?«

    »Auf das, was Sie gerade gesagt haben, Jeffery. Sprechen Sie Englisch? Oder vielleicht Spanisch? Mein Spanisch ist gar nicht so schlecht.«
    Jeffery lächelte Bree an. »Also gut, schaut es euch einfach an. Ich kann das Signal jederzeit wieder halbieren, wenn ihr wollt.« Er tippte ein paar Befehle ein. »Jetzt druckt er, aber hier könnt ihr es sehen. Schaut genau hin.«
    Wir beugten uns dicht vor einen kleinen Monitor inmitten des riesigen Gerätestapels auf seinem Schreibtisch.
    Das Bild war tatsächlich ziemlich schemenhaft, sehr dunkel, aber trotzdem erkennbar. Eigentlich erkannten wir es beide sofort.
    »Heilige Scheiße«, sagte Bree mit unterdrückter Stimme. »Plötzlich wird mir alles klar.«
    »Ist das nicht Abu Ghraib?«, ließ sich Jeffery in unserem Rücken vernehmen. »Das ist es doch... oder?«
    Der Gefängnisskandal von Abu Ghraib im Irak war schon etliche Jahre her, wurde aber von vielen in Washington immer noch als schmerzhafte Wunde empfunden, genauso wie anderswo natürlich auch. Offensichtlich auch vom Riverwalk-Killer.
    Das Bild war entweder ein Foto oder ein Standbild aus einem Fernsehbericht. Doch das spielte jetzt wirklich keine Rolle. Die wesentlichen Einzelheiten konnte ich aus der Erinnerung zusammenkratzen. Eine amerikanische Soldatin stand in einem breiten Korridor zwischen zwei Reihen mit Gefängniszellen. Auf dem Fußboden zu ihren Füßen befand sich ein nackter irakischer Gefangener mit einem Sack über dem Kopf.
    Der Mann kroch auf allen vieren, genau wie Tess Olsen.
    Um seinen Hals lag ein Hundehalsband mit einer Leine, die die Soldatin in der Hand hielt.
    Bree hielt den Blick starr auf das Bild gerichtet und nickte
langsam mit dem Kopf. »Also gut, Jeffrey, haben Sie in Ihrer winzigen Küche eigentlich auch Kaffee, oder soll ich uns welchen holen?«

22
    Die zweite Geschichte des Killers entstammt einem seiner Lieblingsgenres: Science-Fiction.
    Oh, ja, das war wunderbar. Sein Plan klappte bisher reibungslos.
    Der Killer spielte jetzt keinen irakischen Soldaten mehr. Das hier war eine bessere Geschichte und eine sehr viel reizvollere Rolle: Dr. Xander Swift. Welcher Schauspieler wäre nicht bereit, für diese Rolle einen Mord zu begehen, bildlich gesprochen, und dann diese eine Szene zu spielen? Und auch noch ausgerechnet im Theater ! Delicioso !
    Der Bürgersteig vor dem majestätischen Kennedy Center füllte sich an diesem Abend sehr schnell. Das Publikum war überwiegend jung, großstädtisch gemischt, selbstbewusst und ein klein wenig widerlich, also genauso, wie man es bei der Science-Fiction-Bühnenadaption einer Kurzgeschichte, die bereits einmal in Hollywood verfilmt wurde, erwarten konnte. Der Unterschied bestand darin, dass auf der Bühne auch ein großer Starschauspieler stehen würde. Daher die vielen Leute, auch wenn es nicht ganz ausverkauft war.
    Der Killer - der selbst kein Star war, zumindest noch nicht - näherte sich dem Kennedy Center und schlüpfte dabei in seine Rolle als Dr. Xander Swift. Man konnte sich gar nicht früh genug in eine Rolle hineinversetzen, nicht wahr?
    Von der Straße führten sechs Schwingtüren in einen gefliesten Bereich mit den Ticketschaltern. Von

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