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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Strafverfolgungsbehörden sei. Es sah ganz danach aus, als sollte ich jetzt zum ersten Mal umfangreichere Erfahrungen damit sammeln.
    Kitzmiller startete eine einfache Google-Blog-Suche, um deutlich zu machen, was er meinte. Er gab Publikum-Killer als Stichwort ein und erhielt einen ganzen Bildschirm voller Einträge.
    »Donnerwetter«, sagte Bree. »Ich bin jetzt schon ziemlich beeindruckt. Oder vielleicht eher bedrückt . Das ist ja tatsächlich eine ziemliche Menge Müll.«

    Sampson fügte hinzu: »Verdammte Scheiße. Eine Epidemie.«
    »Sie werden feststellen, dass er auf seiner eigenen Seite nie diese Bezeichnung verwendet. Deshalb sind Sie vermutlich nicht schon früher darauf gestoßen. Trotzdem haben wir hier bereits über achtzig verschiedene Kommunikationsstränge, in denen er erwähnt wird, und zwei, die speziell ihm gewidmet sind. Dabei hat er vermutlich noch nicht einmal drei Morde begangen.«
    »Wird das Ganze denn dadurch, dass er gezielt um Aufmerksamkeit wirbt, noch beschleunigt?«, wollte ich wissen.
    »Aber selbstverständlich. Im Internet findet sich ein unersättliches Publikum für solche Sachen. Die meisten behaupten zwar, dass sie solche Morde verabscheuen, und viele meinen es auch ehrlich, da bin ich mir sicher. Also hat man am Schluss eine Mischung aus Leuten mit einem legitimen kriminaltechnischen Interesse, Leuten, die mehr erfahren wollen, die aber möglicherweise von einem falschen Interesse geleitet werden, und dann noch solche, denen bei alledem schlicht und einfach einer abgeht. Dieser Typ da lässt ihre Träume wahr werden. Noch nie hat ein Mörder sich so öffentlich gemacht, zumindest nicht, solange er noch aktiv war.«
    Bree sprach die Gedanken, die sich in ihrem Kopf formten, leise aus. »Das heißt also... er benutzt andere Menschen, um sich zu dem zu machen, der er gerne sein möchte.«
    Kitzmiller nickte und ließ ein weiteres Bildschirmfenster aufklappen. Es war die »offizielle« Jeffrey-Dahmer-Fan-Club-Seite. »Suchen Sie sich einen aus. Er möchte Dahmer sein. Ted Bundy. Der Zodiac-Killer.«
    »Nein. Das reicht ihm nicht«, sagte ich. »Er möchte noch viel größer als sie alle sein.«
    Auch größer als Kyle Craig? , fragte ich mich unwillkürlich. Wie, zum Teufel, passte Kyle in dieses Bild?

38
    Dieser Fall war jetzt schon frustrierend genug, und dazu kam noch, dass ich unter Bree-Entzug litt. Ich befürchtete schon, dass ich mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren könnte, und beschloss daher, meine Therapiesitzungen auf Tonband aufzuzeichnen. Nur für den Fall, nur um sicherzugehen.
    Anthony Demao, der Veteran der Operation Wüstensturm, verhielt sich für seine Verhältnisse recht ungewöhnlich, indem er lang und breit von seinen Kampferfahrungen berichtete. Ich hörte mir die Bandaufnahme während des Mittagessens am Schreibtisch noch einmal an. Dabei konnte ich mir Anthony gut vorstellen: auf robuste Art gut aussehend, immer noch durchtrainiert und fit - aber trotzdem ein stiller Zeitgenosse.
    »Wir hatten am Boden nicht genügend Unterstützung. Aber das war dem befehlshabenden Offizier scheißegal. Wir hatten ja eine Mission . Was anderes hat den doch gar nicht interessiert«, sagte er.
    »Wie lange haben Sie denn schon an dieser Stelle festgesteckt?«
    Schweigen. Dann: »Die Bodenoffensive hat Ende des Monats angefangen, also schätze ich mal, ein paar Wochen.«
    Ich war mehr und mehr überzeugt davon, dass ihm während der Operation Wüstensturm irgendetwas Schreckliches zugestoßen war, etwas, das ein Schlüssel zur Lösung seiner Schwierigkeiten sein konnte, vielleicht sogar irgendein Ereignis, das er verdrängt hatte. Das Problem in diesem Fall lag einerseits darin, ihn nicht zu sehr unter Druck zu setzen, und andererseits in meinem Gefühl, dass er die Therapie nicht lange durchhalten würde, vor allem dann nicht, wenn er den Eindruck
hatte, dass wir nicht schnell genug Fortschritte machten.
    »Ich habe ein bisschen nachgeforscht«, hörte ich meine Stimme vom Band. »Sie waren in der Vierundzwanzigsten Infanterie-Division, nicht wahr? Kurz vor dem Aufbruch nach Basra.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Es ist ein Teil der Geschichte. Sie waren ein Teil der Geschichte. Diese Informationen sind relativ leicht zu bekommen, Anthony. Ist dort irgendetwas vorgefallen, worüber Sie nicht sprechen wollen? Weder mit mir … noch mit jemand anderem?«
    »Kann schon sein. Wahrscheinlich ein paar Sachen, mit denen ich lieber nichts zu tun haben will. Aber ich mache

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