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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
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Lichter glitzerten nicht länger in den Strudeln und kleinen Wellen des Kanals.
    Nicht dass sie geschlossen hatten oder der Strom plötzlich ausgefallen war – sie waren einfach nicht mehr da. Die Leuchtreklame, die weiten Fenster – alles war verschwunden, stattdessen sah er auf dunkles Holz und verwitterte Lagerhaustüren. Es war unmöglich, das wusste er – und doch war etwas anderes nicht zu sehen.
    Das Blut hämmerte ihm in den Schläfen, während er noch versuchte, das Ganze zu verstehen. Dann, mit einem Mal, sah er im Augenwinkel, wie etwas sich bewegte. Dunkle Schatten erhoben sich aus der Finsternis am Kanalufer.
    Und dann traten sie ins Mondlicht, Kinder, dieüber das Pflaster sprangen. Genau wie auf dem Gemälde von Hanna und der Maske. Er sah nach oben. Sogar der große, knochenhelle Mond war da.
    Auf unerklärliche Weise sah er durch die Maske die Vergangenheit. Er sah die Welt, wie Hanna sie gesehen hatte, als sie an ihrem Fenster stand. Aber da war noch mehr. Er sah nicht nur, was Hanna sah, er sah mit ihren Augen, spürte, was sie fühlte – sah mit einer Mischung aus seinem und ihrem Geist.
    Die Kinder rannten über das Pflaster, sprangen und spielten Hüpffrosch. Im einen Moment schienen sie sich in Zeitlupe zu bewegen, dann wieder flackerten sie wie blaue Flammen über das Trottoir.
    Doch ihr Ziel schien klar, als sie sich nach und nach vor dem Hotel auf der Straße versammelten, dicht beieinander, als würden sie sich beratschlagen, auch wenn Alex nichts hören konnte. Wie auf ein Zeichen drehten sich alle zu ihm um und sahen zu ihm hinauf.
    Alex riss sich die Maske vom Gesicht, das grelle Licht der Straßenlampen blendete seine Augen, von allen Seiten brach das elektrische Licht herein.
    Alex ging zur Kommode, legte die Maske zurück und machte die Nachttischlampe an. Dann legte er sich ins Bett und schloss die Augen, ohne auch nur einen einzigen Blick in Richtung der verfluchten Maske zu werfen.

10
    Alex wachte auf und sah sich im Zimmer um, er war schläfrig, sein Blick verschleiert. Doch dann erinnerte er sich wieder an das, was er durch die Maske gesehen hatte. Sofort saß er aufrecht im Bett und sah zu der Kommode und der Maske, die im Innern der Schublade verborgen lag.
    Er holte stockend Luft, sein Herz schlug wie wild. Der Blick auf die Welt, die er durch die Maske gesehen hatte, kehrte mit unerträglicher Deutlichkeit zurück, erstickte ihn fast wie eine schwarze Decke.
    Die geisterhaften Erscheinungen irrten durch die profane Wirklichkeit seines Hotelzimmers, ihre tintenblauen Schatten, ihre mondbeschienene Aura: bleiche Kinder, die sich in der Straße vor dem Hotel versammelten.
    Alex schlüpfte aus dem Bett und ging zum Fenster,er zögerte kurz, dann zog er mit einem Ruck den Vorhang auf. Die moderne Welt war gnädig wiederhergestellt. Alles war, wie es sein sollte. Die Geschäfte auf der anderen Kanalseite hatten ihre Türen geöffnet. Ein Lieferwagen lud seine Ware aus. Eine Radfahrerin klingelte im Vorbeifahren, weiße Kopfhörerkabel hingen seitlich auf ihrem langen schwarzen Haar.
    Alex rieb sich die Augen, strich sich mit den Händen über das Gesicht und zog die Mundwinkel nach unten. Er sah auf die Schublade, in der er die Maske aufbewahrte. Dann zog er sich an.
    Beim Frühstück fragte sein Vater, ob mit ihm alles in Ordnung sei. Alex antwortete, er hätte nicht gut geschlafen, auf der Straße hätte es einen Streit gegeben.
    »Wirklich?«, sagte sein Vater. »Ich hab gar nichts gehört. Bin aber auch wie tot ins Bett gefallen. Du kannst dich ja noch mal hinlegen. Angelien wird sicher nichts dagegen haben.«
    »Nein«, sagte Alex und musste mehrmals blinzeln. Es fiel ihm schwer, sich bei dem Lärm im Frühstücksraum zu konzentrieren. Es war, als könnte er jedes Messer auf den Tellern, jeden Löffel in den Tassen klingen hören, als würde jedes Geräusch über Kopfhörer verstärkt. »Ich möchte sie gerne sehen. Ich muss etwas mit ihr bereden.«
    Alex’ Vater sah ihn schmunzelnd an.
    »Ihr scheint euch ja gut zu verstehen«, sagte er.
    Alex zuckte mit den Achseln.
    »Ja schon«, sagte er. »Ist dir das nicht recht?«
    »Doch, natürlich«, gab sein Vater zurück und lachte. »Ich freu mich, dass ihr beide so gut miteinander auskommt.«
    »Wir sind nur Freunde«, sagte Alex.
    Sein Vater schmunzelte wieder.
    »Daran hab ich nie gezweifelt«, antwortete er.
    Alex sah ihn wütend an.
    »Und was soll das schon wieder heißen?«
    »Na ja, ich meine nur den

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