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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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diese Person ist getötet worden?«
    »Norman Zimmer?«
    »Ja. Ist sie diejenige…?«
    »Warum haben Sie ihm den Brief zurückgeschickt?«
    »Ich dachte mir, er weiß schon, was in dieser Sache zu tun wäre. Er ist der Produzent, nicht wahr? Was weiß ich von einer verrückten alten Tante, die 1922 irgendein Theaterstück geschrieben hat?«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Kling höflich, »aber was meinen Sie damit, Sie hätten ihn ihm zurückgeschickt?«
    »Nun, der Brief war über sein Büro an mich adressiert. Er hat ihn mir per Boten bringen lassen. Ich habe ihn mit der Post zurückgeschickt.«
    »Sie haben nicht versucht, mit Miss Coleridge Kontakt aufzunehmen?«
    »Nein, warum sollte ich?«
    »Sie haben ihr nicht geschrieben, sie nicht angerufen…«
    »Nein.«
    »Sahen Sie in dem Brief keine Drohung?«
    »Eine Drohung?«
    »Ja. Was sie über eine Klage geschrieben hat…«
    »Das betrifft mich nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    »Das ist Normans Problem. Und Connies. Sie sind es, die das Musical produzieren.«
    »Aber wenn die Produktion wegen einer Plagiatsklage unterbrochen werden muß…«
    »Das ist nicht mein Problem.«
    »Möglicherweise kommt das Stück niemals auf die Bühne«, sagte Kling.
    »Na und?«
    »Ich bitte Sie, Miss Carr«, sagte Meyer in scharfem Ton. »Es geht schließlich um viel Geld.«
    »Ich habe einen guten Job in L. A.«, sagte Felicia. »Es wäre prima, wenn Jennys Zimmer tatsächlich herauskommt. Aber wenn nicht, dann eben nicht. Das Leben geht weiter.«
    Nicht, wenn Sie Martha Coleridge heißen, dachte Meyer.
    »Werden Sie uns nun erzählen, wo Sie am Sonntag abend waren?« fragte er.
    »Ich war mit meiner Freundin im Kino«, meinte Felicia und seufzte. »Der Frau, der dieses Apartment gehört. Shirley Lasser.«
    »Was haben Sie sich angesehen?« fragte Kling beiläufig.
    »Den neuen John-Travolta-Film.«
    »War er gut?«
    »Der Film war lausig«, sagte Felicia. »Aber ich mag Travolta.«
    »Er ist gewöhnlich sehr gut«, sagte Kling. »Ja.«
    »Finden Sie ihn attraktiv?«
    »Aber sehr sogar.«
    »Um welche Uhrzeit fing der Film an?« fragte Meyer und fiel wieder in seine Rolle. »Um acht.«
    »Wann kamen Sie nach Hause?«
    »Gegen elf.«
    »War die Freundin die ganze Zeit bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Wo können wir sie erreichen?«
    »Sie arbeitet im Augenblick.«
    »Und wo ist das?«
    »Ihr könnt einem wirklich den Nerv töten«, stöhnte Felicia.
    Als sie die Innenstadt hinter sich ließen, begann der Himmel sich zu beziehen. Die Stadt erstrahlte anläßlich des Weihnachtsfests in voller Lichterpracht und verlangte trotzig nach Schnee. Ladenfenster waren mit künstlichem Schnee dekoriert, und falsche Heilsarmee-Weihnachtsmänner schwenkten an jeder Straßenecke vor falschen Schornsteinen ihre Glocken. Aber es war bereits der 9. Dezember, und Weihnachten rückte rasend schnell näher. Die Stadt brauchte jetzt einen echten Weihnachtsmann, der über die Dächer rauschte, und echten Schnee, der lautlos vom Himmel fiel. Die Stadt brauchte jetzt ein Zeichen.
    »Ich glaube, sie sagt die Wahrheit«, meinte Kling.
    »Ich nicht«, widersprach Meyer.
    »Wo hat sie gelogen?«
    »Sie erhält einen Brief, in dem mit einem Prozeß gedroht wird, und vergißt den Namen der Absenderin.«
    »Naja…«
    »Sie behauptet, sie hätte noch nie von ihr gehört. Und plötzlich dämmert es ihr! Ach ja, jetzt erinnere ich mich«, sagte er und imitierte die Frau ziemlich treffend. »Martha Coleridge! Sie ist doch die Lady, die einen Brief schrieb, auf Grund dessen ich vielleicht vergessen kann, mich vorzeitig zur Ruhe zu setzen.« Er nahm das Handy aus seiner Halterung und reichte es Kling. »Ruf diese Shirley Lasser an«, sagte er. »Sag ihr, daß wir zu ihr unterwegs sind. Ich wette sechs zu fünf, daß ihre Freundin längst in der Leitung war und ihr erklärt hat, sie hätten sich am letzten Sonntag abend einen John-Travolta-Film angeschaut.«
    Kling wählte.
    »Ich würde nur gern wissen, welcher es war«, sagte er.
     
    Da er wußte, daß Jamaikaner manchmal zu zehnt, zwölft in einem Zimmer schliefen, hielt Fat Ollie es nicht für völlig unwahrscheinlich, daß ein jamaikanischer Besucher aus Houston in dieser schönen Stadt bei Freunden oder Verwandten geschlafen haben könnte. Da er außerdem wußte, daß der fragliche Jamaikaner Althea Cleary in einem Schnellrestaurant im 81. aufgegabelt hatte, stattete er der jamaikanischen Enklave des Reviers, dem Forbes House an der Ecke Noonan und Crowe, einen Besuch

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