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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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gegründet wurde. Von nun an wirst du unser entschlossener Kämpfer sein.«
    Im folgenden Jahr machte Jeremy seinen Schulabschluss und trat den British Royal Marines bei. Als die Schießausbilder sahen, wie gut Jeremy mit der Waffe umgehen konnte, schickten sie ihn zu den Scharfschützen. Im Anschluss daran durchlief er das Training der Spezialeinheiten und nahm an Übungen und Ausbildungen an der US Marines Scout Sniper School im Camp Pendleton in Amerika teil. In jedem Fitnessbericht lobte man seine Fähigkeiten, und die Ausbilder meinten, nie hätten sie mit einem so einsatzfreudigen Soldaten gearbeitet. Früher als andere seines Jahrgangs wurde er zum Color Sergeant ernannt und verdiente sich das Abzeichen eines Master Snipers.
    Im Frühjahr 2001 meldete sich dann Dr. al-Zawahiri: Es war so weit. Er verließ die Royal Marines, tauchte unter und war in den ersten Septembertagen in Peschawar.
    Von dort aus verfolgte er die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon, die unaufhörlich im Fernsehen liefen. Tausende Muslime tanzten ausgelassen in den Straßen. Genießt es, solange ihr könnt , dachte Juba. Die Taliban waren nicht mehr als eine Meute Schläger. Sie stellten keine echte Armee dar und hatten nie die Nördliche Allianz besiegen können. Juba ahnte, dass die internationalen Streitkräfte, die schon in den Startlöchern standen, keine Schwierigkeiten haben würden, die Taliban zu überrennen. Die werden euch die Hölle heißmachen, Jungs, und daran werdet ihr nichts ändern können .
    Juba hielt sich bereit. Er war bestens ausgebildet und für den Kampf geboren. Doch stattdessen schickte man ihn los, um Ausbildungscamps in Afghanistan und Pakistan aufzubauen. Freiwillige strömten herbei, um die erwartete Invasion zurückzuschlagen, aber es blieb kaum Zeit, die Männer zu trainieren. Doch diese Männer brauchten kein Training: Sie wollten Märtyrer werden und sich in Gegenwart der Feinde in die Luft sprengen. Juba versuchte, diesen Leuten klarzumachen, dass sie vermutlich nie nahe genug an einen amerikanischen Soldaten herankommen würden, um ihr Ziel zu erreichen. Diese Selbstmordattentäter hatten keine Disziplin, waren unorganisiert und verfügten über keinerlei taktische Kenntnisse, sondern feuerten einfach nur wild in der Gegend herum. Juba erschoss sogar mehrere dieser Narren als Strafe, aber selbst das machte keinen Eindruck auf die anderen. Als er nach anderen Einsatzmöglichkeiten fragte, ließ man ihn wissen, er solle die Aufgabe erfüllen, die man ihm zugewiesen habe.
    Der Luftangriff raste wie ein Gewittersturm über das Land und zerschmetterte die Taliban mit der Kampfkraft der Hubschrauber vom Typ Apache, der F/A-18 Hornet Jets und der BLU-82B »Daisy Cutter« Fliegerbomben, die bis zu siebeneinhalb Tonnen wogen. AC-130 Gunships feuerten ihre Geschosse aus der Luft in unglaublich schnellen Salven ab. Die Amerikaner verloren nicht ein Flugzeug, aber die Frontlinie der Taliban riss auf wie eine alte Blechbüchse.
    Angesichts der sich abzeichnenden Katastrophe erklärte ein Talibanführer in Jubas Beisein, alles laufe optimal. Die Strategie bestehe darin, die Amerikaner ins Land zu locken und in den kommenden Jahren ausbluten zu lassen. Schlussendlich würde Washington aufgeben, wie es auch in Vietnam der Fall gewesen sei. Außerdem seien schon die Russen in Afghanistan gescheitert.
    Juba hielt dagegen, dass alles ganz anders kommen könne, und bat darum, eine Spezialeinheit bilden zu dürfen, die sämtliche Schwachstellen der Amerikaner auslotete. Immerhin kannte er den Feind! Doch man hörte nicht auf ihn.
    Nur zwei Monate nach den Angriffen des 11. September fiel Kabul, und im Zuge der Bodenoffensive wurden die Taliban im ganzen Land aufgerieben, bis die Kämpfer sich entlang der pakistanischen Grenze in das Tora-Bora-Höhlensystem und die Weißen Berge zurückziehen konnten.
    Schließlich erlaubte man Juba, eine Guerillatruppe zu bilden, die Nachschubtrecks und andere Ziele angriff. Aber in dem groß angelegten Angriff wurde das kleine Team zurückgeschlagen. Juba befehligte Einheiten, die dem wahren Krieg nicht gewachsen waren und schon beim geringsten Druck zurückwichen. Es gab unzählige Höhlen, in denen man sich verstecken konnte.
    Verzweifelt und enttäuscht verfluchte Juba den Tag, an dem er Osama bin Laden und Dr. al-Zawahiri getroffen hatte. Der ganze groß angelegte Plan hatte sich zerschlagen. Juba war der Ansicht, dem 11. September hätten noch viele weitere

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