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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Finger an.« Sie leuchtete die verwesenden Finger an, und tatsächlich, die Nägel waren frisch lackiert. »Die Zehen auch.« Sie richtete die Lampe auf die Zehen, die aus den Sandalen lugten. »Jemand ist hier gewesen. Kürzlich erst. Schauen Sie in den Mülleimer. Essen von einem Hamburger-Imbiss in der Nähe. Die Reste des Hamburgers sind noch nicht so lange hier wie die Leiche.«
    Paterno sah sich in dem engen Raum um. An den Wänden hingen Bilder, Fotos von Marla Cahill als kleines Mädchen, und da lagen Kamm und Bürste neben einem silbernen Trinkbecher … dem Becher, der nach Cissys Aussage aus ihrem Haus verschwunden war.
    Detective Lee hatte recht. Die Person, die da vor irgendeiner dummen Show auf dem Bildschirm verweste, war Marla Cahill, und so, wie sie aussah, war sie schon eine ganze Weile tot, war wahrscheinlich kurz nach ihrer Flucht aus dem Gefängnis umgebracht worden.
    »Todesursache?«
    »Unter dem perfekt frisierten Haar …«, sagte Lee und richtete den Lichtstrahl auf Marlas Hinterkopf, wo eine Einschussverletzung zu erkennen war. »Sieht aus, als wäre sie hingerichtet worden.«
    »Hier?«
    »Das wissen wir noch nicht. Wir suchen noch nach Blutspuren. Ihr Mörder hat sich große Mühe gegeben, um es ihr gemütlich zu machen. Ein Bett mit Laken und einer teuren Bettdecke, heimelige Bilder, ein Fernseher? Was für einem Spinner sind Sie da auf der Spur, Detective?«
    »Gute Frage.« Er warf Lee einen Blick zu. »Wer hat die Leiche gefunden?«
    »Sybil Tomini. Sie arbeitet für Treasure Homes. Ihre Firma hat diesen Bungalow an eine Frau namens Elyse Hammersley vermietet.«
    »Marla ist nicht die Mieterin?«
    »Ich glaube nicht. Ms. Tomini sitzt in meinem Streifenwagen. Ich dachte, Sie würden ihr vielleicht gern ein paar Fragen stellen. Ich habe ihre Aussage zu Protokoll genommen, und wenn Sie mit ihr gesprochen haben, darf sie nach Hause. Mit der Bitte nervt sie uns schon seit fast einer Stunde. Und da ist noch etwas: Das hier haben wir auch gefunden.«
    Sie hielt ihm einen blauen Stofffetzen unter die Nase.
    »Was ist das?«
    »Sieht aus wie ein Fetzen von einem Kleidungsstück, der vielleicht im Vorbeigehen abgerissen wurde.« Sie richtete den Lichtstrahl auf den Klarsichtbeutel. »Aber er ist locker gewebt, das Material ist flauschig. Vielleicht ein Stück von einer Wolldecke. Von einer Babydecke?«
    »Himmel Herrgott«, flüsterte Paterno. Er dachte an die Holts, die das FBI am Hals hatten. Das FBI hatte sich mit seinen Gerätschaften im Wohnzimmer der Holts eingerichtet, während diese krank vor Sorge um ihr Kind waren.
    »Ich lasse es im Labor analysieren, dann wollen Sie es vielleicht den Holts zeigen. Womöglich erkennen sie den Stoff.«
    Angesichts der Aussichten biss er die Zähne zusammen. »Ein Kleinkind ist hier nicht gefunden worden?«, fragte er, wenngleich er überzeugt war, dass man ihn auf der Stelle informiert hätte, wenn Beejay Holt oder seine Leiche entdeckt worden wäre.
    Sie schüttelte den Kopf. »Kein Kleinkind. Keine Leiche. Auch das hier« – Detective Lee hielt den Stofffetzen hoch – »hat möglicherweise gar nichts mit dem Kind zu tun.« Sie sah Paterno in die Augen, und sie verstanden einander. Beide ahnten, dass Beejay Holt hier bei seiner verwesenden Großmutter gewesen war.
    Lee warf einem Polizisten an der Tür einen Blick zu. »Würden Sie Detective Paterno zu meinem Wagen und Ms. Tomini führen?«
    Der junge Uniformierte nickte. »Klar.«
    »Ich schicke Ihnen meinen Bericht«, sagte Detective Lee und wandte sich wieder dem Bett zu, als Paterno und der Polizist aus Berkeley diese Grabkammer von Keller durchquerten und die wackelige Treppe wieder hinaufstiegen.
    Draußen war es Nacht geworden. Paterno atmete die regenfrische Luft tief ein, doch der strenge Geruch des Todes haftete in seiner Nase, und er wusste, dass er Tage und mehr als nur eine heiße Dusche brauchen würde, um ihn wieder loszuwerden.
    Was zum Teufel ging hier vor?
    Wie es aussah, musste Marlas Komplizin sie ermordet haben. Eine Freundin? Eine Todfeindin?
    Oder beides?
    Ergab dieser Mord denn irgendeinen Sinn?
    Warum das Risiko eingehen, Marla zur Flucht aus dem Gefängnis zu verhelfen, um sie dann umzubringen? Was war das Motiv? War Marlas Tod ein Unfall gewesen?
    Hatte es einen Kampf gegeben?
    War ihr Tod geplant?
    Eine Kugel im Hinterkopf – das sah doch sehr nach vorsätzlicher Tötung aus.
    Doch da war noch mehr als der Mord. Warum hatte man die Leiche nicht im Wald außerhalb der

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