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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stadt oder in der Bucht oder Gott weiß wo verschwinden lassen und sich schnellstens aus dem Staub gemacht? Warum machte man sich die Mühe, ein Haus anzumieten, die Leiche dort zu verstecken und sie, um Gottes willen, anzukleiden und ihr das verdammte Haar zu bürsten? Und warum sollte man ein Kleinkind hierherbringen?
    Was für ein Geisteskranker tat so etwas?
    Und warum?
    Geisteskranke brauchen keine Gründe.
    So, wie die Leiche aussah, war Marla schon seit Wochen tot. Warum setzte man ein Kind dem grauenhaften Anblick einer verwesenden Leiche aus? Der Leiche der Großmutter dieses Kindes, verdammt noch mal.
    Vielleicht geht es ja gerade darum. Um das Kind. Aber war um mussten dann Eugenia, Rory und Cherise ermordet werden? Warum nicht Cissy?
    Wer war diese Person?
    Paterno wischte sich das Haar aus den Augen und sah eine alte Frau am Fenster des Hauses auf der anderen Straßenseite. Sie blickte zum Bungalow herüber und hielt eine große Katze mit langem Schwanz auf dem Arm.
    Paterno kratzte sich am Kinn, folgte dem Polizisten über ein Rasenstück und dachte über die Mordwaffe nach. Eine Pistole. Er vermutete, dass das Geschoss, das in Marlas verwesendem Körper steckte, den Kugeln entsprach, denen Cherise Favier und Tanya Watson zum Opfer gefallen waren. Alle aus einer .38, aber keine Entsprechung mit irgendeiner Kugel in einem anderen Verbrechen in San Francisco. Bis jetzt.
    Paterno war sich ziemlich sicher, welches Ergebnis die Ballistik vorlegen würde.
    »Das hier ist Detective Lees Wagen«, sagte der Polizist. Niemand saß in dem Fahrzeug. Doch am Kühler lehnte eine Frau mit stumpf geschnittenem, schwarzem glatten Haar in einem cremefarbenen Kostüm mit orangeroten Flecken, die nach Erbrochenem rochen. Sie zog so wild an einer Zigarette, als könnte das Nikotin den Alptraum vertreiben, den sie eben erlebt hatte. Der Polizist stellte sie vor. »Ms. Tomini, das ist Detective Paterno.«
    »Es wurde aber auch Zeit.« Sybil nahm einen tiefen Zug. »Haben Sie das … das Ding da drinnen gesehen?« Der Rauch strömte aus ihren Nasenlöchern. »Schrecklich … einfach schrecklich. Darf ich jetzt nach Hause?«
    »In wenigen Minuten, ja. Zunächst möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Ich habe schon Dutzende beantwortet. Ich weiß nur, dass die Nachbarin, Mrs. Owens, Tilda Owens, sie ist Witwe und wohnt direkt gegenüber …« Sybil wies mit der Zigarette auf das Haus, in dem Paterno die alte Frau mit der Katze gesehen hatte. »Sie hat sich bei mir darüber beschwert, dass die Mieterin um ein Haar ihren Kater überfahren hätte. Daraufhin wollte ich mit Elyse sprechen.«
    »Elyse?«, wiederholte Paterno.
    »Ja, Elyse Hammersley. Sie ist meine Mieterin, schon seit dem Ersten dieses Jahres.«
    »Sie kennen sie? Haben mit ihr gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und sie ist nicht die Frau dort unten?«
    »Die Tote da unten? Nein … O nein, ganz sicher nicht.« Doch sie klang nicht restlos überzeugt. Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette, blickte an ihrem beschmutzten Kostüm herunter und verzog das Gesicht. »Das heißt, es ist schwer zu sagen.« Sie schauderte und schüttelte den Kopf, konnte sich nicht vorstellen, dass die zerfallende Leiche tatsächlich ein Mensch gewesen sein könnte, den sie gesehen und mit dem sie gesprochen hatte.
    »Sie haben doch sicher Fotos von Marla Cahill gesehen, der Frau, die aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. War sie die Frau, die dieses Haus gemietet hat?«
    »Nein. Ich habe es schon vor ihrer Flucht vermietet, da bin ich mir ganz sicher. Und ich habe Elyse kennengelernt; sie ist nicht Marla Cahill.«
    »Ich würde gern den Mietvertrag sehen. Sie besitzen doch eine Kopie?«
    »Im Büro, ja.«
    »Verlangen Sie Zeugnisse oder Ausweise, bevor Sie ein Objekt vermieten?«
    »Natürlich.« Sybil wurde ärgerlich.
    »Darf ich die Akte einsehen?«
    »Kein Problem. Aber auch die befindet sich in meinem Büro.«
    »Ich fahre Sie hin, und wenn wir dort fertig sind, bringe ich Sie hierher zurück.«
    »Ich kann auch selbst fahren.«
    »Nur für den Fall, dass Detective Lee oder das FBI noch weitere Fragen an Sie haben.«
    »Das FBI?«, wiederholte sie und zog an ihrer Zigarette, bis die Glut den Filter erreicht hatte. »Ach, du liebe Zeit.«
    Sie sprach Paterno aus der Seele.

    »Ich muss dich sehen«, sagte Elyse ins Telefon. Ihr Liebhaber am anderen Ende der Leitung zeigte sich unwillig.
    »Ich kann nicht. Die Leute würden misstrauisch werden. Ich werde beschattet, das weißt du

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