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Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Titel: Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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wollte. Er hielt die Waffe hinter seinem Rücken.
    Wenige Zentimeter vor der Türschwelle blieb Denny stehen. Aus diesem Winkel konnte er Charlotte sehen, die mit nach vorn gebeugtem Kopf an ihrem Schreibtisch saß. Aus dieser geringen Entfernung erkannte er, dass ihre Haut so blass war wie die einer Porzellanpuppe. Das rötliche Haar fiel offen auf ihre Schultern wie Seide. Ihre Stirn war in Falten gelegt, und die rechte Hand hatte sie um ihren Stift zur Faust geballt.
    Er trat in den Türrahmen und betrachtete sie, als sie aufblickte. Zuerst leuchtete Überraschung in ihren grünen Augen auf, dann Verwirrung und dann Furcht. Die Furcht gefiel ihm.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Selbst ihre Stimme klang reich.
    Plötzlich hatte er es gar nicht mehr so eilig, zu seinem Auto zurückzukommen. Christina Braxton würde nirgendwo hingehen, bis das Wetter wieder besser wurde.
    Einfach
, du Vollidiot.
Mach es nicht zu kompliziert.
    Seine innere Stimme meldete sich zu Wort. Das letzte Mal, als er sie ignoriert hatte, wäre er beinahe verhaftet worden. Das war vor fünf Jahren in New York gewesen. Seither war er ihrem Rat gewissenhaft gefolgt. Aber heute ärgerte er sich über sie. Das mit New York war schon lange her. Und hatte er etwa nicht ein wenig Spaß verdient?
    Eine winzige Prise Kompliziertheit würde nicht schaden.
    »Arbeiten Sie für Wellington oder für James?« Die Frage zielte darauf ab, Charlotte noch etwas mehr durcheinanderzubringen.
    Sie hob eine sorgfältig gezupfte Augenbraue, als gehörte die Welt ihr. »Ich bin Wellington.«
    Gegen den Funken Wut hatte er nichts einzuwenden. Sie hatte Stolz, einen prächtigen Vorbau, und sie war clever. Keine schlechte Kombination. »Tut mir leid, Ms Wellington.«
    Sie stand auf, und er sah, dass sich unter ihrem dunklen Rock eine schmale Taille und Hüften verbargen, die genau die richtige Rundung hatten. »Was kann ich für Sie tun, Mr …?«
    »Smith. Mr Smith.« Denny tastete mit seinen Blicken ihren Körper ab. So schön.
    Er betrat das Büro, wohl wissend, dass es sie nervös machen würde, wenn er in ihr Territorium eindrang. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, wie leicht es war, jemanden aus der Fassung zu bringen, indem man ihm einfach zu nahe kam. Charlotte zu beunruhigen bereitete ihm eine diebische Freude. »Sind Sie heute allein hier?«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    Das schwache Flackern in ihrem Blick zeigte ihm, dass sie log. »Kommen Sie, hier ist doch sonst niemand.«
    Charlotte Wellington griff nach dem Telefon auf ihrem Schreibtisch. Mit ihr war nicht zu spaßen. Schade.
    Lächelnd holte er die Waffe hinter seinem Rücken hervor und richtete sie auf sie. Er musste ihr zeigen, dass er das Kommando hatte. »Kein Telefon.«
    Sie ließ die Hand sinken, blieb aber so ruhig und gefasst, als wären sie die besten Freunde – das musste man ihr lassen. Titten. Hirn. Und jetzt auch noch Eier, sozusagen. Es machte ihm Spaß, ihren Widerstand zu brechen.
    »Was wollen Sie? Ich habe nicht viel Bargeld bei mir.« Ihr Blick blieb fest, während sie sich nervös die Lippen leckte.
    »Ich brauche kein Geld.« Er trat näher an sie heran, bis er nur noch einen kleinen Schritt von ihrem Schreibtisch entfernt war. Aus dieser Nähe konnte er ihr Parfüm riechen. Erlesen. Würzig. »Du siehst gar nicht aus wie die Anwältinnen, mit denen ich sonst zu tun hatte. Was dagegen, wenn ich Charlotte zu dir sage?«
    Sie hob das Kinn. »Das sehe ich als Kompliment. Und ja, ich habe etwas dagegen, dass Sie mich Charlotte nennen.«
    Dieser Schuss Frechheit brachte ihn zum Lachen. »Das sollst du auch als Kompliment sehen, Charlotte. So war es gemeint.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Haben Sie auch einen Vornamen, Mr Smith?«
    »Denny. Denny Smith.« Warum sollte er ihr seinen Namen nicht sagen? Sie würde ihn nicht weitererzählen.
    Sie gab sich große Mühe, unerschrocken zu wirken, aber er sah, dass sie Angst hatte. Das schnelle Auf und Ab ihrer Brust. Die Art, wie sie die schmalen, manikürten Hände immer wieder zu Fäusten ballte. »Du musst keine Angst haben, Charlotte. Ich tue dir nicht weh.«
    »Was wollen Sie, Mr Smith?«
    »Es ist Weihnachten, Charlotte. Warum arbeitest du hier ganz allein?«
    »Ich bin nicht allein.«
    »Charlotte, bitte. Ich merke es, wenn du lügst. Ich merke es immer, wenn Leute lügen. Dafür habe ich irgendwie ein Talent.«
    »Ich arbeite heute, weil ich noch einen Berg von Papierkram zu erledigen habe. Mein Freund ist gleich hier. Wir gehen zu einer

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