Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
schweigend zuhörte. Schließlich sagte er: »Danke«, klappte das Handy zu und schob es in die Tasche. »Ein weiteres Puzzleteil: Carter sagt, sie haben einen Richter gefunden, der die Adoptionspapiere für Blanche Johnsons zweites Kind freigegeben hat. Wie sich herausgestellt hat, wurde es von einem kinderlosen Paar aus dieser Gegend namens Carlyle adoptiert. Sie haben den Jungen Ryan genannt.«

30.Kapitel
    O kay, okay, und was bedeuten nun die Sterne?«, fragte Rossi Paterno, der beladen mit Papierbögen in sein Büro zurückkehrte. Er hatte sie sämtlichen Kollegen, dem Sekretariat und sogar einem mutmaßlichen Autodieb, der gerade vernommen wurde, vorgelegt mit der Bitte, einen fünfzackigen Stern zu zeichnen, ohne den Stift abzusetzen. Zwar hatten ihn alle angesehen, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank, und der eine oder andere hatte ihn gefragt, ob er nicht lieber wieder in den Kindergarten gehen wollte, doch alle waren der Bitte nachgekommen.
    »Hier«, sagte Paterno zu Rossi und lockerte seine Krawatte. Himmel, war es heiß im Büro. »Elf von dreizehn Personen haben den Stern genauso gezeichnet wie du und ich: angefangen mit der linken unteren Spitze, dann schräg nach oben, im spitzen Winkel wieder nach unten, schräg nach links, dann waagerecht nach rechts und schließlich zurück zum Ausgangspunkt.«
    Rossi bemühte sich vergebens, interessiert zu wirken. »Hat das was zu bedeuten?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Paterno. »Vielleicht mehr, als wir ahnen. Sagen wir mal, wenn du einen Stern auf diese Weise zeichnest, ohne den Stift abzusetzen, dann wäre der erste Zacken oben, siehst du« – er zeigte es ihm –, »von wo aus du eine Linie nach unten ziehst. Das ist die Nummer eins, der zweite Zacken, der rechts unten, ist die Nummer zwei. Kapiert?«
    »Kapiert. Aber ich weiß immer noch nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Warte. Gleich verstehst du’s.« Ohne den Stift abzusetzen, blickte er auf. Rossi nickte langsam. »Jetzt ziehen wir eine Linie nach oben links, dann waagerecht nach rechts und haben …?«
    »Den Zacken Nummer drei.« Rossi begriff.
    »Genau! Schräg nach unten links, und Zacken Nummer vier entsteht, eine Linie zurück zum Ausgangspunkt, und links unten haben wir die Nummer fünf. Damit ist das Mittelstück vollständig und bekommt die Nummer sechs.« Er nickte vor sich hin, als prüfte er seine Figur noch einmal, dann schrieb er Namen in die Felder. »Wenn wir jetzt die Reihenfolge, in der die Zacken entstehen, mit der Geburtenfolge der Flannery-Geschwister zusammenführen, entsteht Folgendes:
    »Und wenn du genau hinschaust, befinden sich die Namen derjenigen, die tot oder verschwunden sind, die Nummern vier und fünf, dort, wo die Zacken fehlen. Weil sie schon tot sind.«
    »Dann ist Neville also tot.«
    »Darauf möchte ich wetten.«
    »Was bedeutet dann die gestrichelte Linie für die Nummer zwei?« Rossi deutete auf die entsprechende Stelle der Zeichnung.
    »Das könnte heißen, dass der Täter Mary Beth ermordet hat, Roberts Frau. War das seine Absicht? Wollte er damit ein Zeichen setzen? Oder hatte er es eigentlich auf Robert abgesehen?« Paterno furchte nachdenklich die Stirn. »Ich weiß es nicht, vielleicht hegte er auch einen Groll gegen sie, und die Linie wird erst durchgezogen, wenn er Robert ebenfalls umgebracht hat.«
    »Sofern deine Theorie zutrifft.«
    »Genau.« Paterno war richtig in Fahrt. Er empfand diese gewisse Spannung, wie immer, wenn er kurz davor stand, einen Fall zu lösen. Eine innere Erregung, eine Befriedigung, wenn er die Vorgehensweise irgendeines Perversen durchschaute, bevor dieser erneut zuschlagen konnte. »Ich weiß nicht, was für eine Rolle der Stern selbst spielen soll, aber der Mörder will uns damit etwas mitteilen.«
    »Bisschen weit hergeholt, wenn du mich fragst«, bemerkte Rossi und kratzte sich am Kinn.
    »Fällt dir was Besseres ein?«
    »Nein.«
    »Eben! Und auch wenn es abwegig klingt – vergiss bitte nicht, dass wir es hier nicht mit einem normalen Menschen zu tun haben.« Paterno richtete sich auf und betrachtete die Zeichnung des Sterns mit den Namen darin. »Wir brauchen vielleicht noch etwas Zeit, um dahinterzukommen, aber ich schwöre dir, der Wahnsinn dieses Kerls hat Methode.«
    »Wenn du es sagst«, erwiderte Rossi skeptisch.
    »Allerdings. Und jetzt kommt der Hammer: Vorhin hat der Sheriff von Lewis County in Oregon angerufen. Die Frau, die dort am Tag von Danis Entführung ermordet wurde, war Ryan

Weitere Kostenlose Bücher