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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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vorstellen. Mit dir hat er bereits gesprochen. Ich möchte den Kerl nicht verwirren, indem plötzlich ich hier auftauche.«
    »Klar.«
    »Während ich mit ihm rede, könntest du mir einen Gefallen tun.«
    »Aber sicher.«
    »Frederick Brecht ist nicht auf der Beauty-Farm, und angeblich hat niemand die Nummer von seiner Praxis. Die Vulcanier sind sehr verschwiegen.«
    »Ich such dir die Nummer raus. Willst du ihn anrufen?«
    »Ich weiß nicht, ob er überhaupt schon weiß, was passiert ist. Das Hausmädchen hat ihn nicht angerufen. Und in der Beauty-Farm macht man sich wegen Lilahs Abwesenheit keine Sorgen. Die Managerin dort … wie zum Teufel hieß die noch gleich?« Er blätterte durch seine Notizen. »Ah … Kelley Ness … sie sagte mir, daß Ms. Brecht heute nicht im Hause erwartet würde, und sie klang dabei auch nicht nervös.«
    »Hast du Kelley nach diesem Mike gefragt?« sagte Marge.
    »Nein. Wenn Mike dort ist und mit der Sache zu tun hat, möchte ich ihn nicht aufschrecken. Ich möchte diesen Mike und auch Doctor Freddy nicht per Telefon befragen. Ich möchte ihre Reaktion auf die Nachricht direkt erleben.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte Marge. »Wie wär’s, wenn du dich mit Totes unterhältst, während ich Mittagspause mache? Danach schnüffel ich ein bißchen in der Beauty-Farm herum, und du nimmst dir Doctor Freddy vor.«
    »Klingt gut«, sagte Decker. »Bis ich mit Freddy fertig bin, ist Lilah vielleicht in der Lage zu reden.«
    »Was machen wir mit Davida Eversong?« fragte Marge.
    Decker verzog das Gesicht und lehnte sich nach hinten. »Was hat die mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Du hast wohl noch nicht mit Morrison gesprochen?«
    Decker war völlig verblüfft. Es war ungewöhnlich, daß der Captain seine Nase in Deckers Angelegenheiten steckte. »Was soll das denn nun, Marge?«
    »Er wollte bloß ein bißchen was über den Fall wissen. Meinte, da Lilah die Tochter von Davida Eversong ist, könnte die Sache für Wirbel in der Presse sorgen.« Marge seufzte. »Ob wir nicht Ms. Eversong die Nachricht vorsichtig beibringen und sie bitten könnten, sich bedeckt zu halten, damit wir unsere Arbeit tun können. Ich hatte den Eindruck, er macht sich Sorgen, daß Eversong versuchen könnte, daraus eine gewisse Publicity zu ziehen. Soll ich versuchen, sie aufzutreiben?«
    Decker dachte einen Augenblick nach. »Noch nicht. Laß mich erst mit Lilah reden. Vielleicht hat sie ihre eigene Methode, mit ihrer Mutter umzugehen.«
     
    Staubwolken breiteten sich über dem Korral aus, als der Palominohengst sich, reichlich Sand aufwirbelnd, näherte. Mit lautem Hufgeklapper umrundete das Pferd in einer einzigen fließenden Bewegung jede Biegung des Zauns. Unter weniger erfahrenen Händen hätte der Hengst leicht aus dem Tritt kommen können, doch Totes lenkte das Tier mit dem vereinten Können eines Cowboys und Jockeys.
    Der Stallbursche, der mit nacktem Oberkörper ritt, war so dünn, daß er wie eine Antenne wirkte. Decker hatte in seinem Leben schon viele solcher Burschen getroffen. Sie verfügten oft über eine erstaunliche Kraft.
    Marge gelang es, Totes auf sich aufmerksam zu machen. Er zog die Zügel an und blieb direkt vor ihnen stehen. Beide bekamen eine Ladung Staub ab. Totes löste sein Halstuch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Auf seinem Oberkörper hatte sich ebenfalls eine glänzende Schweißschicht gebildet, doch das schien ihn nicht zu stören.
    »Carl, das ist mein Partner Sergeant Decker«, sagte Marge. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde er ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. An Totes’ Augen, die im Schatten seines Cowboyhutes lagen, war keine Regung abzulesen. Er hatte ein langes Gesicht, das zu seinem hageren Körper paßte. Seine bräunlichen Wangen waren eingefallen, ohne jeden Bartwuchs und voller Aknenarben und Leberflecken.
    »Mein Partner muß Ihnen ein paar Fragen stellen, Carl«, sagte Marge.
    Totes nickte.
    »Vielleicht sollten wir in den Stall gehen«, sagte Decker. »Dann können Sie das Pferd striegeln, während wir uns unterhalten.«
    Totes nickte, machte aber keine Anstalten abzusteigen. Der Palomino tänzelte und kaute heftig an der Gebißstange. Schweiß lief ihm die Flanken herunter.
    »Muß er sich nicht zuerst abkühlen?« fragte Decker.
    »Ja, Sir.«
    »Na schön«, sagte Decker. »Dann warte ich.«
    Totes schnalzte mit der Zunge und ließ das Pferd langsam um den Korral trotten.
    »Klasse, Sportsfreund«,

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