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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Hüften. »Reiß mich aus den Pantinen, Darling.«
    Decker lachte und hob sie mit einem Schwung hoch. »Du hast ein bißchen zugenommen, Schatz.«
    Rina schlug gegen seine Schulter. »Du auch. Und was ist deine Entschuldigung?«
    »So was wie ’ne Schwangerschaft aus Sympathie.« Decker trug sie über die Schwelle ihres Schlafzimmers und legte sie auf die Matratze. »Ich hab mir gedacht, warum solltest du das alleine durchmachen? So bin ich nun mal.«

29
    Nachdem sie halbwegs frische Sachen angezogen hatte, war Marge bereit, sich in die Arbeit zu stürzen. Der Krankenwagen hatte Lilah in ein städtisches Krankenhaus gebracht, doch wie die Stationsschwester mit beleidigter Stimme erklärte, sollte Miss Brecht in Kürze in eine private Einrichtung verlegt werden. Marge fand das Zimmer und stellte erfreut fest, daß die Tür aufstand. Das nahm sie als Einladung, unaufgefordert einzutreten.
    Drinnen spielte Freddy Brecht den Oberaufseher und schirmte seine Schwester so rigoros ab wie eine Palastwache. Freddy verwehrte ihr nicht nur den Zugang zum Bett, sondern ließ Marge noch nicht mal einen Blick auf Lilah werfen.
    »Sie ist nicht in der Lage, irgendwen zu empfangen, Detective«, sagte Brecht in abgehacktem Ton. »Wenn Sie also freundlicherweise …«
    »Ist schon okay, Freddy.« Eine kreidebleiche Lilah guckte über die Schultern ihres Bruders und sank wieder auf ihr Kissen. »Laß mich mit ihr reden.«
    Brecht fuhr zu seiner Schwester herum, »Lilah, du bist nicht in der Verfassung …«
    »Freddy, ich weiß, daß du es gut meinst, aber du nervst. Geh und laß mich mit ihr reden.«
    Brecht schwieg. Seine Wangen und sein kahler Schädel glühten rosa. »Du mußt ja nicht gleich grob werden, Lilah.«
    »Freddy, ich bin nicht ganz ich selbst. Stell dich nicht so an.«
    Brecht wurde noch röter. »Weißt du eigentlich, Lilah, daß du dich immer mehr wie Mutter anhörst?«
    »ja, das weiß ich, und es stört mich. Aber wir haben uns schließlich nicht selbst gemacht, oder? Und jetzt geh bitte.« Sie hob eine zarte Hand. »Laß mich allein mit ihr reden.«
    Brecht ließ sich Zeit. »Zehn Minuten, Detective. Ungeachtet dessen, was sie sagt, sie braucht ihre Ruhe.«
    Marge wartete, bis Brecht den Flur hinuntergegangen war, bevor sie die Tür schloß. Der Streß der vergangenen Tage hatte Lilahs Gesicht etwas von seiner Jugendlichkeit genommen. Ihre Wangen waren eingefallen, ihre blauen Augen ohne jeden Glanz. Marge schob ihr Mitgefühl beiseite, während sie sich einen Stuhl ans Bett zog.
    »Ich hatte gehofft, es wäre Peter.« Lilahs Stimme klang resigniert. »Gehofft, aber nicht erwartet.«
    Marge ließ ihr einen Augenblick Zeit, dann fragte sie: »Wie fühlen Sie sich?«
    »Eines kann ich Ihnen sagen.« Sie richtete sich auf.
    »Fredericks ständige Anwesenheit ist nervig, aber zumindest hat er den Anstand, sich blicken zu lassen. Im Gegensatz zu anderen Familienmitgliedern.«
    »Ihre Mutter?«
    »Wer sonst?«
    »Vielleicht weiß sie nichts davon.«
    »Sie weiß es, aber es kümmert sie nicht. Vielleicht ist sie zu sehr damit beschäftigt, der Polizei aus dem Weg zu gehen, und fährt ständig zwischen Malibu und der Beauty-Farm hin und her. Man munkelt, sie hat bereits einen neuen Fahrer gefunden, nachdem sie Russ ausgeschaltet hat.«
    Marge zog ihr Notizbuch hervor. »Woher wissen Sie, daß sie Russ ausgeschaltet hat?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wer sonst hätte Russ rüberschicken sollen, um Kingston zu töten?«
    »Sie glauben, Ihre Mutter hat Russ geschickt, um Ihren Bruder zu töten?«
    »Ist doch egal, was ich denke.« Ihre Augen wurden feucht, dann flossen die Tränen. »King ist fort, und ganz gleich, was ich davon halte, das wird ihn nicht zurückbringen.«
    Sie hielt die Hände vors Gesicht und weinte bitterlich. Marge wartete ab, den Stift zum Schreiben gezückt. Nach etwa einer Minute wischte Lilah sich die Tränen ab und ließ den Kopf auf das Kissen sinken.
    »Es ist merkwürdig … King und ich hatten so lange keinen Kontakt miteinander. Er war so dominant, aber …« Ihre Stimme versagte. »Aber tief im Inneren wußte ich, das war nur, weil ihm an mir lag. Gestern, als er mich anrief, hat er so tröstende Worte gesagt …« Sie drehte sich zur Wand.
    »Worüber haben Sie und Kingston gestern gesprochen?«
    Lilah schüttelte den Kopf und fing an zu weinen.
    »Warum haben Sie die Tabletten genommen, Lilah?« sagte Marge ganz sanft.
    »Ich weiß nicht … ich fühlte mich so … schuldig wegen Kings Tod

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