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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ein guter Junge.«
    »Was ist zwischen dir und Lilah vorgefallen?« fragte Goldin. »Warum ist sie nicht mehr zu dir gekommen?«
    »Das ist sehr schwer …«
    »Möchten Sie noch etwas Tee, Greta?« fragte Decker.
    »Ja, gute Idee.«
    Goldin schenkte ihr eine weitere Tasse Tee ein und wischte mit einer sauberen Serviette über seine feuchte Hose.
    »Möchtest du dir was anderes anziehen, Perry?« fragte Greta. »Ich häng deine Hose nach draußen zum Trocknen.«
    »Ach nein, ist bloß ein bißchen klamm. Ich werd’s schon überleben.«
    Decker rückte näher zu der alten Frau. »Was ist zwischen Ihnen und Lilah vorgefallen, Greta?«
    »Es war meine Schuld. Ich hab die Sache überstürzt, und Lilah war noch nicht bereit.«
    »Du hast ihr erzählt, daß du ihre Großmutter bist, und sie hat es dir nicht geglaubt?« sagte Goldin.
    »Nein, Perry, so blöd bin ich nun auch wieder nicht.«
    Goldin wurde rot. »Das wollte ich damit nicht sagen.«
    Gretas Lippen verzogen sich zu einem zahnlosen Lächeln. »Ich weiß. Ich mach’s dir schwer, weil’s für mich so schwer ist.«
    »Es ist sicher sehr schmerzlich für Sie«, sagte Decker.
    »Ja, schmerzlich. Es tat weh, Lilah zu verlieren.« Greta trank einen Schluck Tee und hielt die Tasse auf ihrem Schoß. »Alle wissen, daß Frederick adoptiert wurde. Aber niemand weiß, wer seine Eltern sind, oder?«
    »Außer Davida«, sagte Goldin.
    »Ja, außer Davida. Aber sie weiß, daß Hermann und Heidi tot sind und niemand da ist, um die Wahrheit zu sagen. Sie glaubt, ich bin tot oder in Deutschland. Ich bin vor etwa zwanzig Jahren nach Amerika gekommen. Ich bin sehr froh darüber. Man hat mich reingelassen, weil ich eine Schwester in St. Louis, Missouri, habe.«
    »Es ist schön, Familie zu haben«, sagte Decker.
    »Ja, sie hat gesagt, sie gibt mir einen Job. Also hat man mich reingelassen. Ich bin nach Kalifornien gezogen, weil es hier warm ist, und ich hab’s gerne warm. Aber Davida … sie hat keine Ahnung, daß ich hier bin.«
    Decker nickte und wartete ab.
    »Ich hab mich also endlos mit Lilah unterhalten. Dann hab ich eines Tages zu ihr gesagt, ich wüßte vielleicht, wer Fredericks Eltern sind. Und sie sagt, wer denn? Dann sag ich, Frederick könnte eventuell mein Enkel sein.« Sie stellte Tasse und Unterteller auf den Tisch. »Uh, das war nicht gut! Sie ist böse auf mich. Sie sagt, ich wär nur nett zu ihr, um Frederick sehen zu können. Das stimmt nicht! Sie ist auch mein. Mit Frederick wollte ich sie nur testen. Aber nun ist es zu spät! Sie hat nie wieder mit mir geredet. Sie sagt, ich hätte sie betrügt.«
    »Betrogen,« sagte Goldin.
    »Ja, betrogen. Sie hat mir nie eine Chance gegeben, ihr die ganze Wahrheit zu erzählen.«
    »Vielleicht solltest du ihr jetzt die Wahrheit sagen«, sagte Goldin. »Vielleicht will sie sie ja jetzt hören.«
    »Nicht daß sie dann noch einen Selbstmordversuch macht.« Greta schüttelte den Kopf. »Nein … ich halte den Mund. Du sagst ihr nichts, Perry. Versprich es mir. Du hast ein loses Mundwerk.«
    »Das stimmt. Aber ich verspreche dir, deinen Wunsch zu respektieren.«
    Schweigen.
    »Eins versteh ich immer noch nicht«, sagte Goldin. »All die Jahre war Davida biestig zu Freddy und hat Lilah abgöttisch geliebt. Warum diese ungleiche Behandlung?«
    »Vielleicht weil Lilah ein Mädchen war«, sagte Decker.
    »Glaub ich nicht«, sagte Greta. »Lilah war ihr näher, weil sie ihrs war.«
    Goldin runzelte die Stirn. »Du hast doch eben gesagt, Lilah wäre deine Enkelin.«
    »Ja, ist sie auch«, sagte Greta.
    »Dann versteh ich nicht …«
    »O, jetzt hab ich dich verwirrt«, sagte Greta. »Ich glaube, Davida war gemein zu Frederick, weil sie sehr wütend auf Hermann war. Sie war gemein zu Frederick, um sich an ihrem Mann zu rächen, verstehst du?«
    Decker richtete sich auf. Plötzlich ergab alles einen Sinn.
    »Nein, versteh ich nicht …«, sagte Goldin.
    »Unterschiedliche Väter«, fiel Decker ihm ins Wort. »Hermann Brecht war der Vater von Frederick, aber nicht von Lilah.«
    »Ja«, sagte Greta. »Ganz genau.«
    »Wer war denn dann Lilahs Vater?« fragte Goldin.
    Decker gingen seine eigenen Worte durch den Kopf.
    … Verbindung zwischen Davida und Lilah …
    »Kingston Merritt.« Decker sah Greta an. »Es war Kingston, nicht war?«
    »Ja, es war Kingston«, sagte Greta. »Er hatte ein Auge auf sie geworfen. Ich hab Heidi gesagt, sie soll nicht mit der Familie reden.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie hört nicht auf mich. Sie

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