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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nachgaben. Warum mußte sich alles, was er anpackte, in Scheiße verwandeln? »Wa … was ist passiert, Kell?«
    »Ich weiß nur, daß sie im Krankenhaus ist. Ich weiß noch nicht mal, in welchem. Ich werd mal ein bißchen rumtelefonieren. Du weißt aber nichts von der Sache, oder?«
    »Natürlich nicht!«
    Kelley zögerte. »Verhalt dich bitte ganz normal. Wenn der Detective dich fragt, wo du letzte Nacht warst, sagst du, du warst in deinem Zimmer und hast geschlafen, okay?«
    »Ich war in meinem Zimmer und hab geschlafen. Was zum Teufel redest du da?«
    Kelley seufzte. »Ich bin nervös, Mike. Ich meine, der Detective – es ist übrigens eine Frau –, sie war professionell, aber penetrant. Wir sollten alle einfach ganz ruhig und cool bleiben, okay?«
    »Ich bin ruhig und cool.«
    »Ich gratuliere.«
    »Du benimmst dich nicht gerade erwachsen, Kelley.«
    Kelley zögerte erneut. »Michael, ich habe Angst!«
    »Hast du mit Davida gesprochen?«
    »Sie ist nicht da. Ich weiß nicht mal, ob sie es überhaupt schon weiß. Der Lady-Detective wollte nicht, daß ich mit ihr rede, aber scheiß drauf! Freddy kann ich auch nicht erreichen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, Mike.«
    »Es gibt nichts zu tun, Kell. Worüber machst du dir Sorgen?«
    »Mir gefiel ihre Haltung nicht. Sie war zu neugierig.«
    »Verbesser mich, wenn ich unrecht hab, aber sollen Detectives nicht neugierig sein?«
    »Nein, das war mehr. Es war, als ob sie alle beschuldigen wollte.«
    Ness merkte, wie ihm das Telefon aus der Hand rutschte. Er wischte seine verschwitzte Hand an den Gymnastikshorts ab. »Wen beschuldigen?«
    »Sie will eine Liste von allen Männern, die hier arbeiten.«
    »Wurde Lilah vergewaltigt?« flüsterte Ness in das Telefon.
    »Ich weiß es nicht.«
    Ness atmete tief durch. »Gib ihr, was sie haben will. Ich muß den Unterricht hier beenden …«
    »Der Lady-Detective wird mit dir reden wollen.«
    »Na und?«
    »Es ist also okay?«
    »Ja, es ist okay!«
    »Tut mir leid, Mike. Ich bin einfach so nervös!«
    Ness seufzte. Kelley hatte schon als Kind einen nervösen Magen gehabt. Vor Prüfungen mußte sie sich immer übergeben. »Beruhig dich, Schwesterchen. Mach ein paar Atemübungen.«
    »Es ist ja nur, weil dieser Job so wichtig für mich ist …«
    »Kell, ich muß Schluß machen. Wir reden später.«
    Ness hängte ein, klatschte in die Hände und lief zur Vorderseite des Raumes. Eine Ballettstange teilte die verspiegelte Wand in zwei Teile.
    »Sehr schön, meine Damen. Wirklich sehr schön. Nachdem Sie nun etwa zweihundertfünfzig Kalorien verbraucht und in Form von Salzen ausgeschwitzt haben, an was sollten Sie da sofort denken?«
    »An die Elektrolyte!« rief eine Frau mittleren Alters in gestreiftem Trikot.
    »Genau«, sagte Ness. »Ihre Elektrolyte müssen nun dringend wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, deshalb bieten wir Ihnen jetzt unsere berühmte kaliumreiche Brühe an sowie verschiedenes organisch angebautes Gemüse aus dem Garten von Lilah Brecht. Sie bekommen diese Köstlichkeiten zwischen Viertel nach drei und zwanzig vor vier in der Empfangshalle. Nehmen Sie auf jeden Fall an diesem Festschmaus teil. Ihr Körper wird es Ihnen danken. Wir sehen uns dann um vier Uhr zum Yoga.«
    Ness trocknete sich Gesicht und Hals ab, während er wartete, daß die Damen den Raum verließen. Nachdem die letzte verschwunden war, ging er zu dem Stativ mit der Videokamera, guckte in die Linse und streckte die Zunge heraus. Dann schaltete er die Kamera ab.
    Keinen Sinn, sich über irgendwelche Sachen aufzuregen, die man eh nicht ändern konnte.
    Er nahm den Camcorder vom Stativ. Es war eins von diesen kleinen Dingern, die bequem in eine Handfläche paßten. Perfekt, um heimlich Aufnahmen machen zu können. Er würde sich das Band später angucken, um zu sehen, ob seine ganzen Übungen aufgezeichnet waren und ob er sich im Rhythmus bewegte. Er genoß es, sich diese Videobänder anzusehen, zuzuschauen, wie sein geschmeidiger Körper sich bewegte und schwitzte und wie die Muskeln in seinen Armen und Beinen zur Geltung kamen. Er wußte, er würde nie ein zweiter Schwarzenegger werden – er war keiner von diesen aufgeplusterten Typen –, aber zumindest war er jetzt mit seinem Aussehen zufrieden. Man mußte immer gut aussehen, sonst war es aus mit den Damen …
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie eins von diesen durchgestylten Mädelchen auf ihn zukam. Das hatte ihm gerade noch gefehlt – schon wieder so ein sexhungriger Teenager. Sie

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