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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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war gut gebaut und hatte keine Hemmungen, das auch zu zeigen. Ihr Lächeln war zu weiß, um natürlich zu sein.
    »Hi, ich bin Aurora«, sagte sie.
    »Hi.« Ness verlagerte sein Gewicht und verschränkte die Arme über der Brust. »War das Aerobic gut?«
    »Wunderbar.«
    »Freut mich zu hören, Aurora.«
    »Das bringt die Endorphine ganz schön in Schwung, was?«
    »Das kann passieren.«
    »Ich kann es richtig spüren.«
    »Das ist gut.« Ness wich langsam zurück. »Machen Sie so weiter.«
    »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    Ness sah auf seine Uhr, dann auf das Mädel. Sie schien nervös, als ob sie darauf wartete, daß er den ersten Schritt tat. Da konnte sie aber lange warten. »Was denn?«
    »Ähm … ich wollte gern wissen, ob wir Salztabletten nehmen sollen?«
    Guter Vorwand, dachte Ness. Was sie eigentlich wissen wollte, war, ob er mit ihr bumsen wolle.
    »Eigentlich nicht, Aurora«, sagte Ness. »Unser Consommé ist perfekt ausgewogen zur Ergänzung der Elektrolyte – es enthält sowohl Natrium als auch Kalium.« Er schlenderte zur Tür. »Deshalb ist es wichtig, daß Sie jetzt Ihre Brühe einnehmen. Da ist alles drin, was Ihr Körper braucht. Im übrigen gibt es sie in unserem Naturkostladen. Sie sollten auf jeden Fall etwas davon kaufen, bevor Sie die Beauty-Farm verlassen. Wenn Sie zu Hause Ihre Übungen machen, verlieren Sie genauso viele Salze wie hier. Doch mit unserer Brühe brauchen Sie sich keine Gedanken über eine zusätzliche Elektrolytversorgung zu machen.« An der Türschwelle hörte er auf zu reden. »Gibt’s sonst noch was?«
    »Nein, ist schon okay. Ich sehe, daß Sie’s eilig haben.«
    »Sie haben mich zu einem ungünstigen Zeitpunkt erwischt.« Ness schenkte ihr ein – wie er hoffte – entwaffnendes Lächeln. »Ich bin zum Yoga wieder hier, falls Ihnen noch was einfällt.«
    »Danke. Ich geh mir jetzt was von der Brühe holen.« Ness wartete, bis sie fort war, bevor er sich wieder seinen Sorgen überließ. Was zum Teufel war letzte Nacht passiert, daß die Polizei hier herumschnüffelte? Er warf das feuchte Handtuch in den Wäschekorb. Als er gerade die Tür abschließen wollte, spürte er, daß jemand hinter ihm stand, und drehte sich um. Ohne daß sie sich vorstellte, wußte er, daß er den Lady-Detective entdeckt hatte.
    Oder besser gesagt, sie hatte ihn gefunden.
     
    Während er auf dem Freeway 405 Richtung Süden fuhr, dachte Decker über das Baby nach. Es war seine Idee gewesen. Nicht daß Rina keine Kinder gewollt hätte. Aber sie hätte lieber noch gewartet, bis alle so richtig das Gefühl hatten, eine Familie zu sein, bevor man ein neues Mitglied hinzufügte. Er war zwar schon zweiundvierzig, aber sie war erst dreißig, und das Alter der Mutter spielte die entscheidende Rolle für den Verlauf einer Schwangerschaft.
    Wahrscheinlich wären sie Rinas Plan gefolgt, wenn er nicht angeschossen worden wäre. In einer wahren Odyssee war er von dem einen Ende des Landes zum anderen gereist, bis er den vermißten jungen gefunden hatte – und den Verrückten, der ihn entführt hatte. Unglücklicherweise hatte der Verrückte eine Waffe. Verrückte haben meistens Waffen.
    Nachdem er sich ein wenig von den Schußverletzungen erholt hatte, hatte Decker darauf bestanden, daß sie die Sache mit dem Baby beschleunigen. Schließlich war er nicht mehr der Jüngste, und beide hatten schon mit ihren ersten Partnern Fruchtbarkeitsprobleme gehabt. Wenn es nun lange dauern würde? Oder wenn sogar ein medizinischer Eingriff notwendig wäre? Warum sollte man warten, um später dann festzustellen, daß es ein Problem gab, das man möglicherweise erst in einigen Jahren beheben konnte? Rina verstand seine Argumentation und war einverstanden.
    Doch in Wahrheit war es so, daß er dieses Baby brauchte. Nach seiner flüchtigen Begegnung mit dem Tod verlangte es ihn nach etwas Lebensbejahendem. Und welche bessere Möglichkeit gab es, wieder ein Gefühl für die eigene Kraft zu bekommen, als ein Kind zu zeugen?
    Er kurbelte das Fenster seines Wagens herauf und schloß damit Luft und Geräusche aus. Dann stellte er die Klimaanlage an. Ein eisiger Wind blies ihm ins Gesicht.
    Als Rina ihm die gute Nachricht mitteilte, hatte er überglücklich seine ganze Abteilung zur Happy Hour eingeladen und sich tatsächlich einen angetrunken. Nicht richtig voll, aber angeheitert genug, daß Marge ihn nach Hause fahren mußte.
    Dann war er wieder hart in die Realität zurückgestoßen worden. Noch jemand, der Essen,

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