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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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der eigenen Jacketttasche verschwinden.
    »Schlimm?«, fragte Decker.
    »Nein, nur ein Kratzer.«
    »Du versaust uns Beweismaterial«, bemerkte Marge.
    »Danke für dein Mitgefühl.«
    Mit seiner unverletzten Hand griff Oliver in die andere Tasche. Vorsichtig fischte er die Brieftasche des toten Mannes heraus und ging zu Decker und Marge zurück. Marge streifte ebenfalls Handschuhe über und nahm ihm die Brieftasche ab. Ihr Blick fiel als Erstes auf den Führerschein.
    »Kenneth Leonard.« Marge schaute durch die Fächer. »Er ist ein Doktor …«
    »Was für ein Doktor?«, wollte Decker wissen.
    »Steht hier nicht. Er wohnt in Laguna Nigel.«
    »Dann gehört er vermutlich nicht zum New Chris«, schloss Oliver. »Ist zu weit für Pendler.«
    »Hier ist Geld …«, sagte Marge. »Ungefähr hundert Dollar. Und Kreditkarten. Raub fällt damit als Motiv flach.«
    »Es sei denn, jemand hätte was ganz anderes stehlen wollen«, bemerkte Oliver.
    Decker sah ihn an. »Du meinst die Daten von Fisher/ Tyne?«
    »Chef, du hättest Shockleys Gesicht sehen sollen, als wir ihn um diese Unterlagen gebeten haben. Ich schätze, da wollte jemand unbedingt verhindern, dass Decameron uns diese Zahlen zeigen konnte.«
    »Meinst du, Decameron bewahrte die Unterlagen bei sich zu Hause auf?«, fragte Marge.
    »Warum nicht?«, entgegnete Oliver.
    »Er hat doch gesagt, Sparks habe die letzten Ergebnisse in seinen Akten gehabt«, warf Decker ein.
    »Vielleicht hat er die Unterlagen gestern aus Sparks’ Akten geholt, sie in die Aktentasche gesteckt und sie nach Hause mitgenommen.«
    »Aber wo ist die Aktentasche?«, fragte Decker.
    Marge durchsuchte weiter Leonards Brieftasche. Quittungen, Kreditkartenbelege, mehrere abgegriffene Visitenkarten. Marge zog sie einzeln heraus. Ihre rehbraunen Augen wurden immer größer. »Schaut euch das mal an! Unsere Leiche hier hat für Fisher/Tyne gearbeitet.«
    Decker nahm ihr die Visitenkarte aus der Hand. In der Mitte stand in großen Lettern FISHER/TYNE. Darüber war ein Apothekerzeichen aus Mörser und Stößel abgebildet. In der rechten Ecke stand der Name DR. KENNETH LEONARD und unter dem Namen die Bezeichnung: VIZEPRÄSIDENT/FORSCHUNGSPLANUNG.
    »Wartet nur, bis Shockley davon Wind bekommt!«, sagte Marge.
    »Vielleicht weiß er’s schon«, vermutete Oliver. »Vielleicht hat er die Sauerei hier angeordnet.«
    »Das ist eine dreiste Behauptung«, erklärte Decker. »Das musst du schon plausibel erklären, Scotty.«
    »Die Testergebnisse waren enttäuschend. Decameron wollte die Zahlen veröffentlichen. Damit war all das schöne Geld, das Fisher/Tyne in Curedon investiert hatte, in den Wind geschossen. Das wollte Shockley auf keinen Fall. Er hat Leonard hergeschickt, Decameron vom Gegenteil zu überzeugen.«
    »Decameron hätte das nie an die Öffentlichkeit gebracht, Scott«, wehrte Marge ab. »Er hat versucht, das Datenproblem zu lösen!«
    »Wenn Leonard hergeschickt wurde, um Decameron auszuschalten, warum sind sie dann beide tot, Scotty?«, wollte Decker wissen.
    Oliver lächelte. »Besonders ausgefeilt ist meine Theorie eben noch nicht. War der Typ verheiratet?«
    »Nach dem Eintrag im Führerschein war er ein Single«, antwortete Marge. »Warum willst du das wissen?«
    »Frage mich nur, wen wir benachrichtigen müssen«, sagte Oliver.
    Marge zog eine Grimasse. »Schätze, wir sollten zu seiner Adresse fahren. Nachsehen, ob er mit jemandem zusammengelebt hat.«
    »Ich weiß noch was Besseres«, behauptete Oliver. »Warum statten wir Fisher/Tyne keinen zweiten Besuch ab? Erzählen Shockley, dass Leonard tot ist und beobachten seine Reaktion.«
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Decker zu.
    Oliver grinste. »Warum laden wir das Arschloch nicht gleich unter Strafandrohung vor, wenn er uns die Curedon-Unterlagen verweigert?«
    »Nein, Detectives, das lasst ihr schön bleiben«, wehrte Decker ab. »Natürlich könnt ihr ein bisschen mit den Säbeln rasseln. Aber setzt Shockley nicht unter Druck. Wir wissen nämlich noch immer nicht, womit wir es eigentlich zu tun haben.«
    »Soll ich Webster und Martinez anrufen, damit sie dir hier helfen?« Marge deutete auf die Tatortszene.
    »Ich schaff das schon allein.«
    Marge starrte Decker an.
    »Was gibt’s noch?«, fragte Decker gereizt.
    Oliver spürte die Spannung und sagte hastig: »Ich ruf jetzt den Leichenbeschauer an.«
    Als er außer Hörweite war, sagte Marge: »Pete, ich erinnere dich ungern daran, aber du bist Leiter eines großen

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