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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Sie beschwatzten in einem Schnellfeuergewehr-Spanisch die Nachrichten, besonders diese entsetzlichen Morde im West Valley. Er hatte schon verschiedene Versionen dieser Geschichte über die Abschlachtung des Immobilien-Milliardärs, seiner Frau und deren Sohn auf der Riesenranch gehört.
    Was für eine beschissene Ironie: So viel Geld, und dann konnte sich der arme Schwachkopf noch nicht mal loyale Sicherheitsleute damit kaufen. Genau das war der Haken an Geld. Es zog alle möglichen Verlierer und Idioten an, nur dass normalerweise unbedeutende Hochstapler niemanden umbrachten. Seiner bescheidenen Lebenserfahrung nach wurden Morde an großen Nummern von anderen großen Nummern begangen – von respektierten Leuten, die tief in der Scheiße saßen und etwas, was ihnen lieb und teuer war, zu verlieren hatten.
    Er belauschte weiter heimlich die Unterhaltung auf Spanisch und lachte in sich hinein. Die beiden Blödmänner nannten Guy Kaffey immer wieder Señor Café, Mister Kaffee, als sei der Typ ein kleines Haushaltsgerät. Die beiden wurden währenddessen noch mal einen Ton leiser. Es kam ihm komisch vor, dass die zwei Männer hier versuchten, ein privates Gespräch zu führen, aber ganz offensichtlich mussten sie sich unbedingt unterhalten, denn er hörte die Dringlichkeit in ihren Stimmen. Und sie mussten wohl in diesen heiligen Hallen verweilen – als Zeugen, Angeklagte oder Kläger. Hier hing niemand wegen der Gerichtskantine rum.
    Es gab strenge Verhaltensmaßnahmen für Geschworene, die ein Gespräch über eine laufende Verhandlung mitbekamen. Diese Art von Lauschangriff konnte immerhin Urteile beeinflussen. Aber er fand, dass nichts dabei war, einem gewöhnlichen Privatgespräch zuzuhören.
    Die Frau an seiner rechten Seite hatte ihr Handy-Gespräch beendet. Es klang so, als würde sie jetzt etwas in ihrer Handtasche suchen. Ihr Gekrame übertönte fast die Unterhaltung auf Spanisch, die ohnehin leiser und leiser wurde, so dass er sich tatsächlich anstrengen musste. Nicht dass dieses Geplapper ihn sonderlich interessierte, aber mittlerweile war es eine Frage der Ehre.
    Wie beim Limbo – wie tief kannst du sinken?
    Die Männer quatschten immer noch über die Kaffey-Morde, und irgendetwas an der Intensität ihres Gesprächs zog seine Aufmerksamkeit an. So diskret wie möglich drehte er den Kopf in die Richtung der Lautquelle, um ein paar Dezibel mehr aufzufangen. Er spitzte noch stärker die Ohren, als klar wurde, dass sie genauere Kenntnisse über die Kaffey-Morde hatten.
    Der Mexikaner sprach über einen Mann namens José Pinon, der vermisst wurde, und dass El Patrón ihn in Mexiko suchen ließ.
    »Weil er bei dem Sohn Scheiße gebaut hat«, erklärte der Mexikaner dem Mann aus El Salvador.
    »¿Qué pasa?« ,fragte der aus El Salvador. »Was ist passiert?«
    »Ihm sind die Kugeln ausgegangen.«
    »Ay … estúpido!«, jaulte der El Salvadorianer auf. »Warum hat keiner von den anderen den Sohn erledigt?«
    »Weil José ein Vollidiot ist. Er behauptet, er hat Martin gesagt, der soll es machen. Also, ich habe das nicht gehört. Ich glaube, er will seinen blöden Arsch retten, aber das kann er vergessen. Martin ist stinksauer.«
    »Martin es malo« ,sagte der El Salvadorianer. »Martin ist böse.«
    »Muy malo« ,bestätigte der Mexikaner, »pero no tan malo como el patrón. Längst nicht so böse wie der El Patrón.«
    Der Mann aus El Salvador stimmte dem mit Nachdruck zu. » José es un hombre muerte. Ein toter Mann.«
    »Realmente absolutamente muerte« ,bekräftigte der Mexikaner. »Hora para que el diga sus rezos. Toter als tot. Zeit für ihn, sein letztes Gebet zu sprechen.«
    Tom hörte einen Gerichtsdiener die Jury aufrufen, und die Männer unterbrachen ihr Gespräch. Die Frau mit der rauchigen Stimme hatte ihre Tasche wieder geschlossen und entfernte sich von ihm. Sofort schaltete er seinen kleinen tragbaren Funkempfänger an und folgte ihr, als sie zur anderen Seite der Halle ging. Nach ein paar Minuten, als er das Gefühl hatte, weit genug von den zwei Lateinamerikanern weg zu sein, machte er einen großen Schritt nach vorne und tippte ihr auf die Schulter.
    Rina drehte sich abrupt herum und fand sich von Angesicht zu Angesicht mit Sonnenbrillen-Tom wieder. »Ja?«
    »Entschuldigen Sie bitte«, stellte er sich vor, »mein Name ist Brett Harriman, und ich arbeite als Übersetzer bei Gericht. Ich glaube, Sie sind in der Jury von einem meiner Fälle.« Als sie darauf nichts erwiderte, fuhr er fort: »Ich

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