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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Im Hintergrund war das Washington Monument zu sehen, welches sich stolz wie ein königliches Zepter in den wolkenverhangenen Himmel erhob. Schwacher Nieselregen hatte eingesetzt, und feine Schlieren liefen die Fenster hinab, die an dieser Stelle aus Panzerglas bestanden.
    Der General bat seine Sekretärin durch die Gegensprechanlage darum, innerhalb der nächsten Stunde keine Anrufe durchzustellen, falls sie nicht vom Boss selber kamen. Der Boss , mit dem in diesem Fall der Präsident der Vereinigten Staaten gemeint war, pflegte zu dieser Zeit gewöhnlich die täglichen Sicherheitsdossiers auf relevante Punkte hin abzusprechen. Allerdings gab es gegen Mittag ohnehin eine Besprechung im Weißen Haus, sodass der Anruf an diesem Morgen wohl ausbleiben würde.
    General Grant überflog einige dringende Dokumente und zeichnete diese ab, um sie anschließend in einen entsprechenden Korb zu legen. Dann faltete er die Hände und widmete sich seinen Begleitern, die geduldig auf die Eröffnung des Gesprächs warteten. Nach der gestrigen Besprechung, die sich bis kurz nach Mitternacht hingezogen hatte, war den Männern von der NUSA klar, dass sie jetzt sehr brisantes Material zu sehen bekamen, welches in Verbindung mit den toten Astronauten stand.
    »Lassen Sie mich zunächst etwas klarstellen, bevor ich Ihnen Einblick in unsere internen Untersuchungen gebe. Ich kann die Vorgehensweise von Michael McNab, dem Minister für Heimatschutz, nicht gutheißen. Hätte ich vorher gewusst, dass er in laufende Untersuchungen eingreift und wichtige Ermittlungsergebnisse in seiner Behörde geheim hält – und damit den Analysten das Leben schwer macht –, hätte ich bereits reagiert. Ich habe nur durch einen Zufall und einige Telefonate herausgefunden, dass wir bereits seit fast zwei Wochen die abschließenden Berichte zu den jeweiligen Opfern vorliegen haben. Minister McNab hat es vorgezogen, die Ermittlungsergebnisse eine Weile für sich zu behalten, um seine eigenen Interpretationen daraus zu ziehen. Er hat anscheinend vorgehabt, das Aufdecken der wahren Hintergründe zu den Unfällen als seinen Verdienst an die Presse bekannt zu geben. Unter dem Vorwand, es ginge um die nationale Sicherheit, hat er seine Stellung dazu missbraucht, um die Untersuchungsergebnisse vom FBI ausschließlich auf seinem Schreibtisch landen zu lassen.«
    »Der Kerl meint wahrscheinlich, ihm würden das FBI und die CIA unterstehen. Und wir wundern uns, warum unsere Quellen plötzlich nicht mehr sprudeln. Schließlich haben wir im Fall von Edwin Hinkley und Scott Glenmore selber die ersten Recherchen angestoßen. Aber seitdem herrscht Funkstille. Mein Kollege in New York, Herold Hollister, wie auch Mark, versuchen seit Wochen vergeblich, an die Ermittlungsergebnisse und Autopsieberichte in Miami heranzukommen. Was ist dieser McNab eigentlich für ein arrogantes Arschloch?«, schnaufte Adamski.
    »Da möchte sich jemand profilieren. Schade nur, dass wir durch dieses Vorgehen wertvolle Zeit verloren haben«, äußerste auch Spacy seinen Unmut.
    General Grant nickte stumm und fuhr dann fort, wobei er den Männern eine Kopie der jeweiligen Polizeiberichte zukommen ließ.
    »Das Heimatschutzministerium hat mittlerweile eine gewaltige Bedeutung in unserem Land bekommen. Seit 9/11 unterstehen dieser Einrichtung das Katastrophenschutzministerium, der Secret Service, die Küstenwache, die Grenzpatrouillen der USBP und CBP, die Zollbehörde ICE sowie einige andere Behörden. McNab würde gerne FBI und CIA unter seinen Fittichen haben, um noch mehr Kontrolle auszuüben. Aus einem bestimmten Grund hält aber der Präsident an diesem Minister fest, und ich kann Ihnen versichern, dass es mit schmutziger Politik zu tun hat. Die beiden politischen Schicksale von McNab und dem Präsidenten sind durch eine bestimmte unschöne Geschichte miteinander verbunden. Sie können sich im Grunde genommen nicht ausstehen, sind aber aufeinander angewiesen. Das ist ein offenes Geheimnis im politischen Washington.«
    »Darf man wissen, worum es dabei geht?« Spacy stellte seine Frage so beiläufig wie möglich. Der Sicherheitsberater sah ihn an, als sollte er den Namen des zweiten Schützen im Kennedy-Mord preisgeben.
    »Darf man nicht«, war deshalb die knappe Antwort des Generals, der dabei ein bittersüßes Lächeln aufsetzte und lehrerhaft über seine Brille sah.
    Spacy konnte sich denken, dass die Spitzenpolitiker aller Parteien Leichen im Keller hatten.
    »Lassen Sie uns zu dem

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