Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
Vom Netzwerk:
Abhebungen. Bei den Abhebungen gab es einMuster. Jedes Mal die gleiche Summe – zwanzig Riesen – und jedes Mal der gleiche Abstand zwischen den Abhebungen – sechs Wochen. Interessant ist weiterhin, dass das zur selben Zeit anfing, als er sich um Baugenehmigungen bemühte, um aus seinem kleinen Laden am Pier ein Luxushotel direkt am Strand zu machen. Bei all den Annehmlichkeiten, die er dort für die Gäste plante, und der Nähe zu dem neuen Shinnecock Spielcasino wäre daraus eine Goldmine geworden.“
    „Sieht so aus, als hätte unser Junge jemanden geschmiert, um zu kriegen, was er wollte“, stellte Marc das Offensichtliche fest.
    „So sieht’s aus.“
    „Also hat er doch keine weiße Weste“, meinte Patrick. Nach mehr als dreißig Jahren beim FBI war er ein Typ, der keine Spielchen spielte, sich nach den Regeln richtete, zumeist jedenfalls, und die Dinge beim Namen nannte.
    Das mit den Regeln führte bei Forensic Instincts öfter zu größeren Reibungen. Aber Patrick war nicht nur gut, er war sehr gut. Und er sorgte dafür, dass das Team so „gesetzestreu“ wie möglich arbeitete, wie er es selbst ausdrückte.
    Jetzt kritzelte er auf seinem Notizblock herum. „Im Wesentlichen gibt es hier zwei Möglichkeiten. Entweder hat Paul Everett jemanden bestochen, wie Marc sagte, oder er wurde von jemandem erpresst, der etwas Schmutziges über ihn in der Hand hatte. Beide hätten ihn ermorden lassen oder ihn davon überzeugen können, dass es besser war zu verschwinden.“
    „So viel zur wahren, alles überwindenden Liebe“, murmelte Claire.
    „Selbsterhaltungstrieb sticht wahre Liebe aus – plus einer ganzen Reihe Sachen noch dazu“, erwiderte Ryan knapp. „Und Mord sticht sowieso alles aus. Falls ich falschliege – und das tue ich nicht – und Paul Everett liegt auf dem Grund des Ozeans, dann konnte er sich jedenfalls nicht aussuchen, ob er bei Amanda bleiben wollte oder nicht.“
    „Das ist schon klar“, sagte Claire nachdenklich. „Ich meinte auch gar nicht, Paul hätte bei ihr bleiben sollen – oder können. Ich frage mich bloß, ob seine Beziehung zu Amanda überhaupt echt war oder ob er sie bloß als Tarnung benutzt hat, für was auch immer, in das er da verwickelt war.“
    „Gutes Argument.“ Casey musterte Claire aufmerksam. „Ist das einfach nur eine Frage, oder spürst du da bereits was?“
    „Bis jetzt ist es nur eine Frage. Für mich ist es noch viel zu früh,um schon eine Verbindung mit alldem entwickelt zu haben. Ich habe Amanda ja noch nicht mal getroffen, schon gar nicht war ich ihr nah oder kenne ihre Gefühle.“
    „Das wird sich bald ändern.“ Doch Casey erging sich nicht in Einzelheiten, sondern wandte sich wieder an Ryan. „Sonst noch was?“
    „Schon. So ungern ich das zugebe, aber an Claires Theorie könnte was dran sein.“ Ryan klang, als würde er sich gleich an seinen eigenen Worten verschlucken. „Amanda hat einen Onkel namens Lyle Fenton. Das ist ein reicher Geschäftsmann, der da draußen außerdem in diesem Beratungsgremium sitzt, dem Southampton Board of Trustees. Wenn Everett sich bei ihm einschmeicheln wollte, um seine Baugenehmigungen zu kriegen, könnte er sich deswegen an Amanda herangemacht haben. Bei der Veranstaltung, bei der sie sich kennengelernt haben, wurden Spenden für einen Kongressabgeordneten namens Clifford Mercer gesammelt. Amanda hat als Fotografin freiberuflich für diesen Kerl gearbeitet, und Onkel Lyle hat ihr den Job besorgt. Das könnte Everett ohne Weiteres herausgefunden und dann für Mercers Wahlkampf gespendet haben. Das wiederum hätte ihm eine Einladung verschafft.“
    „Und ein Kongressabgeordneter sitzt in Washington“, merkte Casey nachdenklich an. „Marc, du hast doch diese andere Fotografin angerufen, Amandas Freundin, oder?“
    „Klar hab ich das.“
    „Wo genau ist dieses letzte Foto in Washington aufgenommen worden?“
    „An der Ecke Second Street und C Street NE.“
    „Das ist nur ein paar Hundert Meter vom Capitol entfernt.“
    „Und ungefähr einer Million anderer Gebäude“, rief Ryan ihr in Erinnerung. „Das ist Washingtons Geschäftsviertel. Dass Paul Everett ausgerechnet wegen Mercer da war, ist eine ziemlich gewagte Annahme.“
    „Das stimmt.“ Marc blickte entschlossen in die Runde. „Aber im Bereich des Möglichen ist es trotzdem. Dass Everett verschwunden ist, muss ja nicht heißen, dass er seinen Plan aufgegeben hat, dieses Hotel zu bauen. Es wäre eine Goldmine, wie Ryan sagte. Da Everetts

Weitere Kostenlose Bücher