Dein Name
dem leider nicht gedreht wird, auf dem Mountainbike jung zu bleiben versucht, das ebenfalls ins Auto gepaÃt hat, Romane liest, die sich an Hölderlin und Jean Paul messen müssen, oder sagen wir Cecile37 idealere Orgasmen auf dem Gras bereitet, als er es in Wirklichkeit je vermöchte. Cecile37 erwähnt er, um an FrAndrea33 anzuknüpfen, die auf der zweiten Seite des Romans folgt, den ich schreibe, aber hier folgt nichts mehr, merkt der Romanschreiber selbst, nahe Florenz ist alles zu Ende, morgen nach Köln, wo er die Kinder in den Arm nimmt, ohne über Nacht zu bleiben, da das Büro, das er ab dem 1. September nicht mehr benötigt, noch bis zum 1. September vermietet ist, deshalb schon abends weiter nach Leiden, wo er selbstredend keine Woche bleibt, zurück nach Köln, um der Frau beim Gott steh mir bei Auszug auch noch zu helfen, wenn schon die Ehe miÃlang, und dann rasch die dritte und endgültig öffentliche Fassung zu erstellen, damit der Roman, den ich schreibe, endlich erscheinen und auch bei ihm selbst, wenn schon nicht in Vergessenheit geraten wie bei der allgemeinen Leserschaft, dann doch endlich aus dem BewuÃtsein verschwinden kann, jeden Tag ein biÃchen mehr, vielleicht daà im nächsten Roman wieder alle Ãhnlichkeiten zum wirklichen Leben rein zufällig sind. Die Stellen, an denen sich die Frau am meisten stört, wird er entgegen all seiner heroischen Stilisierungen als Künstler streichen, damit sie mit dem Anwalt gar nicht erst drohen muÃ, nicht etwa aus Scham auch die Chatprotokolle und entwürdigendsten Szenen, so gut sie der Aufläge täten, aber Hauptsache, keine weiteren Komplikationen auÃer den Toten, denen dormit in pace nachzurufen seine Aufgabe war und bleiben wird über jedweden Erscheinungstermin hinaus, alle übrigen Absätze hingegen Abfall, wie früh schon der allgemeinen Leserschaft zugerufen, die an historischen Schilderungen interessiert ist. Auch sich selbst wird er in etwas sanfteres Licht rücken, wo von andrer Seite Ungemach droht. Den Ordner mit dem Cursor in den Korb zu ziehen würde nichts heilen, wie er sich drei Absätze zuvor einbildete, statt dessen den Vorschuà kosten, auf den er nach dem 1. September angewiesen sein wird, um für die Kinder wenigstens die Wohnung zu halten, wenn schon kein Büro mehr für sich. Die Poetik dürfte seinetwegen auch gesondert erscheinen, brächte der Verlag sie gebunden im Hauptprogramm, so daà es sich lohnte, ebenso die Reportagen, die Kunstbetrachtungen, die so viel Wirbel erzeugten, oder gleich ein Stipendiatenbuch aus Rom wie hundert andere Nummern vor ihm. Das Leben des GroÃvaters herauszutrennen, dem er nie gerecht werden wird, ist Gott sei gepriesen nicht mehr nötig, da bis hin zu den Namenslisten alle Absätze verkauft sind, so daà es fortan um die Zweit- und Drittverwertungen des Romans geht, den ich schreibe.
â Du atmest so tief? â Ach, nur wegen der Erkältung. â Und wegen allem anderem. â Und wegen allem anderen (seufzt). â Da war der Seufzer-Kobold. â Der was? â Kennst du die Geschichte vom Seufzer-Kobold nicht? â Nein. â Ich habe sie von Nasrin gelernt. Wie ich alles von Nasrin gelernt habe. Jedesmal wenn man seufzt, erscheint der Kobold. Das heiÃt, genau gesagt ist der Seufzer der Kobold, und der fragt einen, was man sich wünscht, und allein die Frage, macht es etwas leichter. Das ist der Seufzer-Kobold.
Auf der Fahrt nach Köln hörte er eine amerikanische Sängerin nachts im Kulturradio eine Geschichte aus den Vögeln von Aristophanes erzählen, die er nachlesen würde, wenn der Band mit den antiken Komödien nicht aus Zufällen, die einen eigenen Roman ergäben, noch im Keller des Büros läge, für das er einen Nachmieter sucht. So kann er Aristophanesâ Geschichte nur wiedergeben, wie sie meiner Erinnerung nach die Sängerin auf englisch wiedergab: Lange vor der Zeit, als die Welt nur aus Raum bestand, aus Sphäre, wie die Sängerin sagte, sphere ,lange vor der Zeit lebte eine Lurchenfamilie, die dann wohl die ersten Lebewesen gewesen wären, Lurche, davon sprach die Sängerin, glaube ich, oder ⦠ich schlage im Wörterbuch nach ⦠nein, Lurch heiÃt auf englisch amphibian , wohingegen lure , das Wort, das ich im Ohr habe, lure ⦠bedeutet Köder und kann die Sängerin also nicht gesagt haben. Vielleicht
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